Ermedin Demirovic und Jeff Chabot jonglierten mit dem Ball, Enzo Millot und El Bilal spielten sich zentimetergenaue Pässe über 20 Meter zu, Atakan Karazor und Deniz Undav sprachen an der Mittellinie miteinander. Unmittelbar vor dem Abschlusstraining wirkten die Spieler des VfB aufgeräumt und motiviert. Aufgearbeitet ist die 0:4-Niederlage bei Bayern München, aufgesaugt wird das Flair bei Juventus. Es ist (wieder) Showtime in der UEFA Champions League – am Dienstagabend (22. Oktober, 21 Uhr, live bei DAZN, im VfB-Radio und im VfB-Liveticker) empfängt der italienische Rekordmeister die Jungs aus Cannstatt.
„Wir haben das Spiel in München analysiert und aufgearbeitet“, sagte Cheftrainer Sebastian Hoeneß im Rahmen der offiziellen Pressekonferenz: „Anschließend war uns wichtig, schnell die Vorfreude auf diese großartige Aufgabe bei Juventus Turin in den Mittelpunkt zu rücken.“ Juve performe auf einem ähnlichen Niveau wie Bayern München, wie der 42-Jährige erklärte: „Schwächen gibt es bei diesem Team kaum.“
Zwei Spiele, zwei Siege – Juve in der UEFA Champions League gut dabei
Fakten gefällig? Die „Vecchia Signora“ spielt ganz und gar nicht wie eine „Alte Dame“, sondern frisch und erneuert. Thiago Motta trainiert das Team seit Saisonbeginn, lässt Juve deutlich aktiver und dominanter agieren, als man es von einer italienischen Mannschaft womöglich gewohnt sein mag. Der Lohn: Turin ist aktuell ungeschlagener Tabellendritter in der Serie A, hat erst ein einziges Gegentor kassiert – und in der UEFA Champions League beide Partien gewonnen (3:2 gegen Leipzig und 3:1 gegen Eindhoven).
„Wir erstarren deswegen nicht in Ehrfurcht, sondern sind hier, um unser Spiel durchzusetzen und in Turin erfolgreich zu sein“, sagte Sebastian Hoeneß. Während Juve bislang oft auf Gegner traf, die wenig Ballbesitzanteile beanspruchen, verfolgt der VfB eine andere Philosophie: „Wir möchten aktiv sein, mit der Courage auftreten, die uns auszeichnet, dann wird es uns auch gelingen, Juve unter Druck setzen zu können.“ Es wird, so viel steht fest, ein interessantes Aufeinandertreffen zwischen zwei Teams, die gerne den Ball haben und die lieber agieren als reagieren.
Mitgereister VfB-Kader steht vollständig zur Verfügung
Als das Abschlusstraining begann, holte Sebastian Hoeneß sein Team am Mittelkreis zusammen. Seine Ansprache war kurz, danach begann die Trainingsarbeit. Keine Zeit verschenken, direkt den letzten Feinschliff für die Aufgabe in Turin holen. Den Chefcoach dürfte dabei gefreut haben, dass ihm alle mitgereisten Spieler zur Verfügung standen und einsatzfähig sind. Personell fehlen mit Dan-Axel Zagadou (Knie), Chris Führich (Adduktoren), Leonidas Stergiou (Aufbautraining), Justin Diehl (Schulter) und Luca Raimund (Oberschenkel) ausschließlich jene Akteure, die auch zuletzt aufgrund ihrer Verletzungen noch keine Option für das Aufgebot waren.