Sebastian Hoeneß hat richtig Lust auf diese Begegnung. Denn seine Erinnerung an Belgrad ist noch sehr präsent. Im Dezember 2020 gastierte er schon einmal im Stadion Rajko Mitic von FK Crvena Zvezda, wie Roter Stern Belgrad offiziell heißt. Als damaliger Trainer der TSG 1899 Hoffenheim erreichte er in der UEFA Europa League ein 0:0 in der Auswärtspartie. Nun tritt er ein zweites Mal gegen Serbiens Rekordmeister und Rekordpokalsieger an – wenngleich die Vorzeichen inzwischen andere sind.
Längst ist Sebastian Hoeneß als Cheftrainer des VfB Stuttgart aktiv und hat sein Team in die UEFA Champions League geführt. Jener europäische Wettbewerb ist nochmals eine Nummer höher, größer, anspruchsvoller. Ein weiteres Detail: Damals, im Dezember 2020, durften aufgrund der Coronavirus-Pandemie keine Fans im Stadion mitfiebern. Das wird am Mittwochabend (27. November, 18.45 Uhr, live bei DAZN, im VfB Radio und im VfB Liveticker) völlig anders sein. Und beeinflusste die Vorbereitung des VfB.
Vorbesichtigung von Rasen, Spielertunnel und Kabine
„Wir haben uns dafür entschieden, das Abschlusstraining nicht in Stuttgart zu absolvieren, sondern bereits in Belgrad aktiv zu sein“, sagte Sebastian Hoeneß bei der offiziellen Pressekonferenz: „Den Rasen zu kennen, die Kabine und den langen Spielertunnel schon mal gesehen zu haben – all das kann helfen, wenn es am Mittwochabend richtig heißblütig in diesem Stadion wird.“ Bekannterweise sorgen etwa 50.000 Fans bei Begegnungen im Stadion Rajko Mitic für enorme Lautstärke. Der VfB möchte inmitten dieser Atmosphäre cool bleiben.
„Wir haben uns nicht nur taktisch gut auf Belgrad vorbereitet und wissen, was auf uns zukommt“, sagte Sebastian Hoeneß, um direkt nachzuschieben: „Roter Stern ist in Serbien das Maß aller Dinge – deswegen lassen wir uns nicht von der Tabelle in der Champions League blenden, zumal sie in dem Wettbewerb bislang durchweg auf große Gegner trafen.“ 1:2 gegen Benfica Lissabon, 0:4 gegen Inter Mailand, 1:5 gegen Monaco und 2:5 gegen Barcelona. Belgrad ist noch ohne Punkt und rangiert damit auf dem vorletzten Tabellenplatz. Doch das sei nur die reine Statistik, qualitativ habe das Team wesentlich mehr zu bieten, wie der 42-Jährige betonte.
Sebastian Hoeneß: „Wir haben Lösungen im Kopf“
Offen ließ Sebastian Hoeneß, wie er sein Team in der Offensive ausrichten werde. Durch die verletzungsbedingten Ausfälle von El Bilal (Mittelfuß), Deniz Undav (Oberschenkel) und Jamie Leweling (Oberschenkel) sowie die in der UEFA Champions League nicht spielberechtigten Profis müssen die Jungs aus Cannstatt umbauen.
„Wir haben Lösungen im Kopf und ich bin zuversichtlich, dass sie speziell gegen Belgrad gut funktionieren können“, sagte der Chefcoach. Mehr wollte er an dieser Stelle – verständlicherweise – noch nicht verraten. Die Antwort gibt’s ohnehin am Mittwochabend. Im „Hexenkessel“ von Belgrad.