Der VfB hielt im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Samstag bis zur 72. Minute die Karten für einen Sieg in der Hand. Die Mannschaft mit dem Brustring kontrollierte das Geschehen nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte nach dem Seitenwechsel.
63 Prozent Ballbesitz hatte der VfB in den zweiten 45 Minuten. Zwei Drittel der knapp 300 gespielten Pässe während des zweiten Durchgangs gaben die VfB Profis in der gegnerischen Hälfte ab, 117 im letzten Angriffsdrittel. Im Vergleich dazu: Die Gäste spielten in den zweiten 45 Minuten 38 Pässe im letzten Drittel. „Wir wollten den Druck peu-à-peu erhöhen. Das ist uns gut gelungen und so gehen wir auch verdient in Führung“, sagte Sebastian Hoeneß nach dem Spiel.
Der VfB Cheftrainer hatte kurz vor dem 1:0 mit Nick Woltemade zudem einen Joker aus dem Ärmel gezogen. Er brachte den 23-Jährigen in der 70. Minute ins Spiel, der dann kurz darauf nach einem sehenswerten Solo sein viertes Jokertor der Saison erzielte – kein Bundesliga-Profi hat mehr Treffer nach Einwechselungen aufzuweisen. Für den VfB war es in dieser Spielzeit der elfte Treffer eines Einwechselspielers. Nur der FC Bayern München hat ebenso viele Jokertore aufzuweisen (Stand: 15. Februar). Aus VfB Sicht hätte die Erzählung des Spielverlaufs hier enden können.
„Aus der Phase nach dem 1:0 lernen“
Doch es folgten Minuten, über die Mannschaft und Trainerteam in der Nachbetrachtung auf diese Partie noch reden werden. Die Wolfsburger glichen nur wenige Minuten nach dem VfB Treffer aus und erzielten kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit per Elfmeter den 2:1-Siegtreffer. Erstmals seit dem ersten Spieltag musste sich der VfB in der Bundesliga nach einer Führung wieder geschlagen geben. „Das Spiel dürfen wir nicht mehr verlieren. Die Niederlage tut weh. Aus der Phase nach dem 1:0 müssen wir lernen“, sagte Sebastian Hoeneß. Ähnlich schätzte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth die Situation ein: „Lange Zeit verlief die Partie in die richtige Richtung. Wir haben wenig zugelassen und uns in der zweiten Hälfte mehr und mehr Chancen erarbeitet. Wenn man den Aufwand betrachtet, den wir betrieben haben, ist das Resultat umso ärgerlicher. In die zwei Wolfsburger Konter dürfen wir nicht laufen, das werden wir analysieren und uns besonders mit der Phase nach der 1:0-Führung beschäftigen müssen.“
Dies wird das VfB Team tun, um gut vorbereitet in das nächste Bundesligaspiel zu gehen. Dieses steht am Sonntag, 23. Februar, auf dem Programm. Dann gastiert das Team von Cheftrainer Sebastian Hoeneß von 19.30 Uhr an bei der TSG Hoffenheim. Dort wollen die VfB Profis wieder Zählbares auf ihr Punktekonto verbuchen wollen.