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Profis, 12. April 2025

„So gut wie möglich weiterentwickeln“

Als Jugendspieler auf der Zehn, als Nationalspieler umgeschult: Finn Jeltsch hat sich mit dem Wechsel an den Neckar seinen Bundesliga-Traum erfüllt. Zwischen Dribbling und Tackling spricht der 18-Jährige im Stuttgarter „Soccer Court“ über den Weg, den er mit dem VfB gehen möchte. Jetzt „stadion aktuell“-Interview lesen.

Hallo Finn, bist du gut in Stuttgart angekommen?
Finn: „Ich habe mich gut in Stuttgart eingelebt. Eine Wohnung habe ich in Cannstatt gefunden, an Heimspieltagen ist hier ordentlich was los. Es passt alles richtig gut, Stuttgart gefällt mir. Ich bin auch gerne ab und zu in der Innenstadt unterwegs.“

Die Liebe zum Fußball hat nicht nur dich, sondern auch deinen großen Bruder Marvin gepackt. Früher habt ihr gemeinsam im Hof gekickt, heute spielt er beim SV Unterreichenbach in der Landesliga Bayern und du in der Bundesliga. Wie eure gemeinsame Fußball-Vergangenheit aus?
Finn: „Mit neun Jahren habe ich mir das eine oder andere Match gegen ihn im Hof gegeben. Mein Bruder war 14. Am Anfang war es durch den Altersunterschied noch ein bisschen unfair. Mittlerweile können wir drüber lachen.“

Welche Lösungen hast du gegen ihn gefunden?
Finn: „Ich habe versucht, über die Technik zu kommen. Durch den Altersunterschied war mein Bruder aber körperlich und auch technisch schon viel weiter. Er hat es mir immer schwer gemacht, aber es war richtig cool. (lacht)“

„Harte Schule“ also bereits durch den großen Bruder. Euch verbindet auch der gemeinsame Heimatverein. Nimm uns mal zu deinen fußballerischen Wurzeln mit.

Finn: „Ich habe im Alter von vier, fünf Jahren beim SV Raitersaich angefangen, Fußball zu spielen, bevor ich jedoch für zwei Jahre die Kickschuhe wieder an den Nagel gehängt habe. Eigentlich wollte ich gar nicht mehr anfangen, bin dann aber trotzdem nochmal zurück, bevor die Anfrage aus Nürnberg kam. Als Neunjähriger bin ich dann zum FCN gewechselt.“

Schaust du ab und zu noch vorbei?
Finn: „Mein Bruder hat bis letztes Jahr noch für Raitersaich gespielt, da war ich das eine oder andere Mal noch am Sportplatz. Wenn ich Zeit habe, schaue ich gerne vorbei.“

Ähnliche Location, andere Stadt: Wir sind heute am „Soccer Court“ auf dem Kleinen Schlossplatz mitten in der Stuttgarter Innenstadt. Bis Ende Juni kann hier bis in die Abendstunden kostenfrei gekickt werden. Hätte dich das als junger Fußballer angezogen?
Finn: „Definitiv! Mich haben solche Angebote auch in meiner Heimat immer gecatcht. In den Sommerferien haben wir jede freie Minute auf einem ähnlichen ‚Soccer Court‘ verbracht. Ich erinnere mich gerne an diese Zeit zurück.“

Auf was kam es im „Court“ an? Zweikampfstärke oder Technik?
Finn: „Ich habe es über Technik, Tempo und Dribblings probiert – aber auch viel verteidigt. Mit dem Mix bin ich immer ganz gut gefahren. Damals habe ich mich positionstechnisch noch anderweitig orientiert.“

Das heißt?
Finn: „In der Jugend habe ich jede Position gespielt – Stürmer, Zehner, aber auch Achter oder Sechser. Es kam dann alles mit der Nationalmannschaft. Christian Wück und Rainer Zietsch waren meine Trainer in der deutschen U16 und U17 Nationalmannschaft. Am Anfang war die Innenverteidiger-Position ein Experiment. Ich habe es jedoch ganz gut gemacht und dort auch bei Turnieren gespielt. Das wurde im Verein übernommen. So bin ich zum Profi geworden.“

Ich habe immer Gänsehaut, wenn ich die deutsche Nationalhymne singe.

Seit der U16 trägst du das Nationaltrikot. Was bedeutet es dir?
Finn: „Es ist eine große Ehre, für die Nationalmannschaft und das eigene Land zu spielen. Es erfüllt mich mit Stolz. Ich habe immer Gänsehaut, wenn ich die deutsche Nationalhymne singe. Es ist ein besonderes Gefühl.“

Mit Deutschlands U17 wurdest du im selben Jahr Europa- und Weltmeister. War 2023 bislang „dein Jahr“?
Finn: „Es war ‚unser‘ Jahr. Wir hatten ein Selbstverständnis im Team, die Mannschaft war wie eine Familie. Jeder hat sich auf die Länderspielphasen gefreut. Wir haben uns zu einer Turniermannschaft entwickelt. Ob Rückstände, Unterzahl, Elfmeterschießen – wir haben es immer geschafft, gemeinsam zu gewinnen. Es waren großartige Erfolge, wobei ich die EM noch etwas bevorzuge. Es war mein erster Titel.“

Am letzten Tag des Wintertransferfensters bist du dann im Februar zum VfB gekommen. Wo hatte dich das Interesse des VfB erreicht?
Finn: „Es war abends nach dem Heimspiel gegen Darmstadt. Ich war überrascht, da ich nicht damit gerechnet habe und wollte die Chance ergreifen. Das Gespräch mit Sebastian Hoeneß hat mir ein sehr gutes Gefühl gegeben – jetzt bin ich froh, hier zu sein.“

Jedes Kind träumt davon, in der besten Liga seines Landes zu spielen.

War die Bundesliga schon immer dein Ziel?
Finn: „Jedes Kind träumt davon, in der besten Liga seines Landes zu spielen. Mein erster Traum hat sich in Nürnberg erfüllt. Dort bin ich mit 17 Jahren Profi geworden. Dass es jetzt so schnell bei einem solch coolen Verein geklappt hat, freut mich sehr.“

Was hat dir die Zeit in der 2. Bundesliga für deine Entwicklung gebracht?
Finn: „Es hat mir sehr geholfen, mich auf dem Niveau in dem Alter weiterentwickeln zu können. Man sollte sich immer mit den Besten messen, dass ich das mit 17 Jahren schon in der 2. Bundesliga machen konnte, war besonders.“

Dein Vertrag beim VfB ist bis 2030 datiert. Welchen Weg möchtest du mit dem VfB einschlagen?
Finn: „Die Laufzeit spiegelt wider, dass ich mich hier einleben und mit dem Verein längerfristig identifizieren will. Durch meine Zeit in Nürnberg weiß ich, wie schön es sein kann, lange bei einem Verein zu spielen. Ich möchte die Perspektive annehmen und mich in diesen Jahren so gut wie möglich weiterentwickeln.“

Unser nächster Heimspielgegner ist Werder Bremen. Was erwartet uns?
Finn: „Ich freue mich auf das Spiel! Es wird spannend und intensiv – und wir haben unsere Fans hinter uns.“

Wie nimmst du die Stimmung an Heimspieltagen wahr?
Finn: „Die Atmosphäre in der MHP Arena ist krass. Wie die Fans uns unterstützen und was sie leisten, ist absolut besonders. Das gibt uns auswärts wie zuhause einen Riesenschub. Ich hoffe, dass wir das am Sonntag mit drei Punkten zurückgeben können.“

Außerdem verrät uns Finn Jeltsch, welches sein bislang wertvollster Trikottausch war, von welchen Idolen er sich etwas abschaut und wer es in seine Traumelf geschafft hat. Jetzt komplettes Interview in der neuen Ausgabe der „stadion aktuell“ weiterlesen.

stadion aktuell | 29. Spieltag | Saison 2024/2025

Wer in den 56 Seiten des Stadionmagazins blättern und sich damit optimal auf das Heimspiel am Sonntag, 13. April, 15.30 Uhr, gegen den SV Werder Bremen einstimmen möchte, kann ab sofort das E-Paper kostenfrei lesen oder sich die „stadion aktuell“ in der VfB-Magazine-App anschauen. Wie immer liegt die gedruckte Version der „stadion aktuell“ am Spieltag im Umgriff der MHP Arena aus.

Weitere Themen sind:

  • Finn Jeltsch INSIDE: Zahlen, Daten sowie ein Blick ins persönliche Fotoalbum
  • Zu Gast am Sonntag: SV Werder Bremen
  • Innovations Matchday: Arena, App, Eckle, Collectibles
  • Poster: Finn Jeltsch
  • News von unseren Jungen Wilden und VfB Frauen
  • VfB-Stiftung: Fußball- und Kultur-Camp
  • Historie: „Chance gewahrt“ (21. April 1990)
  • MHP Arena: Die Highlights im Konzertsommer 2025
  • „FanFriday“

Hier geht es zur Ausgabe.

Übrigens: Für die VfB-Magazine „stadion aktuell“ und „dunkelrot“ steht eine eigene App namens „VfB-Magazine“ im App Store sowie im Google Play Store zum Download bereit. Jetzt herunterladen und gleich loslesen.