Es ist ungewöhnlich still in der MHP Arena trotz der 58.000 Fans auf den Rängen. Lediglich ein angespanntes Murmeln ist von den Tribünen zu hören, als Ermedin Demirovic am sechsten Spieltag im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim zum Elfmeter anläuft. Der VfB liegt zu diesem Zeitpunkt 0:1 zurück, die fünfminütige Nachspielzeit ist bereits überschritten. Der Stürmer läuft an – Schrecken – sein Gegenüber Oliver Baumann pariert und dann – Ekstase im ausverkauften Heimbereich – Ermedin Demirovic schiebt den Nachschuss zum 1:1 über die Linie.
Ekstase, in diesen Gefühlszustand haben die VfB Profis ihre Fans in der heimischen MHP Arena in den vergangenen Monaten oft versetzt. Das Team mit dem roten Brustring ist seit fast einem Jahr wettbewerbsübergreifend in 18 Heimspielen ungeschlagen. Zwölf Siege und sechs Unentschieden sprangen für den VfB in diesem Zeitraum heraus. Nur auf die Bundesliga bezogen sind es 15 Partien. Damit ist die Mannschaft von Cheftrainer Sebastian Hoeneß der Serie von 19 ungeschlagenen Bundesliga-Heimspielen von September 2006 bis September 2007 dicht auf der Spur.
Heimspiel-Doppelpack in Bundesliga und Pokal
„Um zu gewinnen, musst du ein Tor mehr schießen als der Gegner“ – das wusste bereits die niederländische Fußballlegende Johan Cruyff. Und so liegen auch der VfB Erfolgsserie vor heimischem Publikum zahlreiche Treffer zugrunde. Um genauer zu sein: In jedem seiner wettbewerbsübergreifend 29 Heimspiele haben die Jungs aus Cannstatt mindestens ein Tor geschossen, allein vier Mal waren es fünf Treffer in einer Begegnung. Wiederum nur auf die Bundesliga bezogen, sind es 22 Partien in Serie. Und auch hier ist eine historische Marke in nicht mehr allzu weiter Ferne: Nur einmal hatte der VfB in seiner Geschichte eine längere Torserie in der Bundesliga. Von 1984 bis 1985 traf das damalige Team unter dem Trainer Helmut Benthaus 27 Mal hintereinander.
Acht Heimspiele hat der VfB in diesem Kalenderjahr in drei Wettbewerben noch. Am Samstag ist der VfB in der ausverkauften MHP Arena gegen Holstein Kiel gefordert (15:30 Uhr, im VfB Liveticker und VfB Radio). Nur drei Tage später kommt es dann zum ebenfalls ausverkauften Flutlicht-Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (Anstoß 20:45 Uhr ). Bleibt zu hoffen, dass die beiden genannten Serien noch eine Weile anhalten.