Eine Woche nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in Kitzbühel empfing die Mannschaft mit dem Brustring Racing Strasbourg zum deutsch-französischen Nachbarschaftsduell auf dem heimischen Clubgelände an der Mercedesstraße. Nach Testspielsiegen gegen Sandhausen (6:1) sowie im Helden Cup gegen den Hamburger SV (3:2) und Arminia Bielefeld (2:0) und einer 0:3-Niederlage gegen den Premier-League-Sieger FC Liverpool stand am Samstag im Robert-Schlienz-Stadion gegen den französischen Erstligisten der fünfte und letzte Härtetest auf dem Vorbereitungsplan. Die Gäste aus dem Elsass gingen mit zwei Niederlagen gegen den FC Lorient und den OGC Nizza in der Ligue 1 in die erste Länderspielphase der Saison.
In die Startelf von VfB Cheftrainer Pellegrino Matarazzo kehrte Wataru Endo zurück, nachdem der 27-jährige Japaner im Spiel gegen den Hamburger SV angeschlagen ausgewechselt werden musste und für das Duell gegen Mitaufsteiger Bielefeld vor einer Woche gefehlt hatte. Dagegen stand Mateo Klimowicz aufgrund von muskulären Problemen für die Generalprobe gut eine Woche vor dem Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal nicht zur Verfügung.
Bereits nach zwei Minuten sorgte Silas Wamangituka mit einer scharfen Flanke von der rechten Außenbahn für die erste Offensivaktion, die allerdings Racing-Keeper Bingourou Kamara entschärfte. In der achten Minute drang Ludovic Ajorque von halblinks in den Strafraum ein und erzielte den Führungstreffer für den französischen Erstligisten. Nur zwei Minuten später glich Nicolas Gonzalez mit einem sicher verwandelten Elfmeter nach einem Foul an Silas Wamangituka zum 1:1 aus.
Doch auch dieser Zwischenstand sollte nur wenige Minuten Bestand haben, ehe Adrien Thomasson die Gäste mit 2:1 erneut in Führung brachte (14. Minute). Dass Racing Strasbourg nach einer guten Viertelstunde nicht auf 3:1 erhöhte, hatte die Mannschaft mit dem Brustring ihrem Schlussmann Gregor Kobel zu verdanken, der glänzend parierte.
Nach gut einer halben Stunde zwang eine Verletzung VfB Cheftrainer Pellegrino Matarazzo zum ersten Wechsel. Marc Oliver Kempf konnte nach einem Zusammenprall im Luftduell nicht weitermachen und musste durch Marcin Kaminski ersetzt werden. Nach einem starken Antritt von Nicolas Gonzalez fackelte Daniel Didavi aus zentraler Position nicht lange und haute den Ball aus gut 15 Metern Entfernung zum erneuten Ausgleich ins linke obere Eck. Mit dem 2:2 gingen beide Mannschaften in die Halbzeitpause und den zweiten Durchgang.
Das war's. Spielende im #RobertSchlienzStadion. Unser #VfB gewinnt das Testspiel gegen @RCSA mit 4:2. #VfBRCSA pic.twitter.com/SE9tdKoinL
— VfB Stuttgart (@VfB) September 5, 2020
VfB Cheftrainer Pellegrino Matarazzo:
Nach der Umstellung sind wir besser ins Spiel gekommen und haben uns in der zweiten Hälfte gute Chancen herausgespielt und schöne Tore erzielt.
Erstmals in Führung ging der VfB nach dem Seitenwechsel in der 52. Minute durch Wataru Endo, der nach Vorarbeit von Daniel Didavi zum 3:2 grätschte. Kurz darauf hatte Gonzalo Castro im linken Strafraum viel Platz und den Blick für den mitgelaufenen Sasa Kalajdzic, der nur noch einschieben musste und damit auf 4:2 erhöhte. Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff hielt Fabian Bredlow seinen Kasten bei einem Schuss von Adrien Thomasson sauber. In der Schlussphase hatten Silas Wamangituka und Hamadi Al Ghaddioui aussichtsreiche Chancen, um den fünften Treffer zu erzielen, kamen aber an Bingourou Kamara nicht vorbei.
Nach fünf Wochen Vorbereitung schließt der VfB seine Testspiele mit vier Siegen und nur einer Niederlage gegen den FC Liverpool erfolgreich ab und startet in seine erste Pflichtspielwoche der Saison vor dem Erstrundenduell im DFB-Pokal beim F.C. Hansa Rostock am Sonntag, den 13. September (15:30 Uhr).
Pellegrino Matarazzo: "In den ersten 30 Minuten haben wir keinen Zugriff gehabt. Straßburg hat es gut gemacht und uns wenig Raum gelassen. Nach der Umstellung sind wir besser ins Spiel gekommen und haben uns in der zweiten Hälfte gute Chancen herausgespielt und schöne Tore erzielt. Unter dem Strich bin ich mit dem Test zufrieden. Wir sind auf einem guten Weg und werden weiter hart arbeiten."
Daniel Didavi: "Vor allem in der ersten Halbzeit war es nicht einfach. Gerade in den ersten 30 Minuten hat es der Gegner gut gemacht und uns teilweise gut unter Druck gesetzt. Da waren wir nicht im Spiel, hatten kaum Zugriff und sind fast nur hinterhergelaufen. Wir haben uns reingekämpft, das System etwas umgestellt und dann waren wir voll drin. Die zweite Halbzeit war viel besser, auch was die Raumaufteilung betrifft. Daher war es ein perfekter Test, weil wir alles durchgemacht haben, was man in so einem Spiel durchmachen kann: Dass es erst einmal nicht läuft, wir uns wieder reingekämpft und dann guten Fußball gespielt haben. Insgesamt waren die Testspiele richtig gut und auch, was ich im Training sehe, stimmt mich positiv."
So spielte der VfB
1 Kobel (33 Bredlow, 46‘)
2 Anton
3 Endo (36 Mack, 67‘)
4 Kempf (35 Kaminski, 34‘)
7 Coulibaly (29 Cissé, 67‘)
8 Castro (C)
10 Didavi (18 Al Ghaddioui, 60‘)
14 Wamangituka
15 Stenzel (16 Karazor, 67‘)
21 Klement
22 Gonzalez (9 Kalajdzic, 41‘)
Tore
0:1 Ludovic Ajorque (8‘)
1:1 Nicolas Gonzalez (10‘)
1:2 Adrien Thomasson (14‘)
2:2 Daniel Didavi (37‘)
3:2 Wataru Endo (52‘)
4:2 Kalajdzic (55‘)