Sehenswert kombiniert, intensiv agiert

Der Spielverlauf:

Der VfB ist zurück aus der Winterpause – und mit viel Applaus begrüßten die Fans im ausverkauften Robert-Schlienz-Stadion das Team von Sebastian Hoeneß anlässlich der Testbegegnung gegen Ajax Amsterdam. Der Cheftrainer veränderte seine Startelf gegenüber dem letzten Pflichtspiel aus dem Jahr 2024 nur auf einer Position: Kapitän Atakan Karazor kehrte zurück und begann anstelle von Yannik Keitel. Die Ausrichtung: direkt Sicherheit holen, direkt eine hohe Intensität aufbringen.

Die Jungs aus Cannstatt setzten das um. Die Folge? Eine Doppelchance. Ermedin Demirovic und Nick Woltemade kombinierten sich an den Strafraum, letztgenannter schloss ab und schoss knapp über das Tor (8. Minute). Wenig später sorgte Anthony Rouault für Aufsehen, dessen Kopfball nach einer Ecke an die Latte klatschte (10.). Die Gäste aus den Niederlanden kamen durch Mika Godts zu ihrem ersten Abschluss (12.). Es war eine unterhaltsame Anfangsphase.

Chris Führich an beiden Treffern beteiligt

Anschließend jubelte der VfB – und das gleich zweimal. Angelo Stiller und Chris Führich brachten Stuttgart in Führung, jeweils nach sehenswerten Kombinationen (13. und 19., siehe „Die Tore“). Ein offensiv agierender VfB belohnte sich für einen starken Beginn. Ajax‘ Antwort? Ein Schlenzer von Bertrand Traore, der links am Tor vorbeistrich (30.). Der VfB hatte die Partie im Griff, zog sich nun etwas zurück. Ermedin Demirovic scheiterte per Kopfball an Ajax-Keeper Remko Pasveer (34.), auf der Gegenseite blockte Maximilian Mittelstädt gegen den einschussbereiten Steven Berghuis (39.). Zur Pause führte der VfB 2:0.

Amsterdam startete mit Wucht in die zweite Halbzeit. Branco van den Boomen zog einen Freistoß aus spitzem Winkel aufs Tor – Alexander Nübel parierte (49.). Anschließend verkürzte Daniele Rugani nach einem Standard (52.). Die Intensität war hoch, der Einsatz ebenso. Davy Klaassen stieg gegen Atakan Karazor sehr hart ein und sah Rot – aus Gründen des Testspiel-Charakters einigten sich beide Teams darauf, die Partie dennoch mit jeweils elf Akteuren fortzusetzen und den Platzverweis somit zu „annullieren“. Planmäßig wechselte der VfB rund um die 60. Minute durch (siehe „Die Aufstellung“), Jamie Leweling kam dabei zu seinem Comeback nach überstandener Verletzungspause.

Ausgleich in der Schlussphase, „Extraschicht“ nach Abpfiff

Der ebenfalls neu in die Partie gekommene Fabian Bredlow setzte sich im Eins-gegen-Eins gegen Chuba Akpom durch und hielt zunächst die 2:1-Führung fest (78.). Sieben Minuten später war aber auch er geschlagen: Chuba Akpom traf aus dem Strafraum heraus zum 2:2-Ausgleich. Gehörte dem VfB klar die erste Hälfte, kam Amsterdam mit dem Verlauf des zweiten Durchgangs zu seinen Möglichkeiten. Den Schlusspunkt setzte Yannik Keitel: Aus 18 Metern hämmerte er einen Freistoß an die Latte. Somit blieb es beim 2:2-Remis in einem anspruchsvollen Test.

Beide Teams hatten sich darauf verständigt, nach dem offiziellen Spielende nach 90 Minuten noch eine „Extraschicht“ von 15 Minuten einzulegen, um allen Spielern Spielzeit zu ermöglichen. Deniz Undav gehörte nicht zum Kader: Im Rahmen seines Aufbautrainings absolvierte er am Sonntagvormittag eine individuelle Einheit. Am Dienstag soll der Stürmer mit Blick auf das Bundesliga-Spiel am 12. Januar in Augsburg vollständig ins Mannschaftstraining einsteigen.

Die Tore:

1:0 – 13. Minute: Mit viel Tempo zieht Chris Führich von der linken Seite in Richtung Strafraum, steckt durch auf Angelo Stiller, der den Ball ins lange Eck schiebt. Die Führung!

2:0 – 19. Minute: Geniale Kombination vom VfB. Chris Führich und Nick Woltemade spielen Doppelpass, Ermedin Demirovic kreuzt den Laufweg und schafft Raum – als Stuttgarts Nummer 27 erneut an den Ball kommt, schließt er trocken ins linke Eck ab.

2:1 – 52. Minute: Nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld setzt sich Daniele Rugani im Strafraum durch und verkürzt. Der Anschlusstreffer.

2:2 – 85. Minute: Ajax kombiniert sich über die linke Seite in den Rücken der Stuttgarter Abwehr. Chuba Akpom lauert am Elfmeterpunkt und schiebt ein. Ausgleich, 2:2.