Der Verein bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmern der Mitgliederversammlung – besonders im Hinblick auf den sehr respektvollen und konstruktiven Umgang miteinander.
TOP 1: Begrüßung, Totengedenken und Ehrungen
Zur Begrüßung der anwesenden Mitglieder in der Messehalle 1 in Stuttgart tritt der Präsident des VfB Stuttgart 1893 e.V. Wolfgang Dietrich ans Mikrofon. Nach der Begrüßung der anwesenden Mitglieder geht er auf Formalien der Veranstaltung ein, ruft zum Gedenken der verstorbenen Mitglieder auf und ehrt Mitglieder für ihre Verdienste sowie die Jubilare. Im Anschluss folgt der Bericht des Präsidiums. Knapp 1.500 Mitglieder sind an diesem Sonntag in der Halle 1 der Landesmesse Stuttgart anwesend. Auch die Lizenzspielermannschaft des VfB ist zeitweise anwesend.
TOP 2: Bericht des Präsidiums
Wolfgang Dietrich blickt zu Beginn des Präsidium-Berichts auf das erste Jahr seiner Amtszeit zurück. „Es ist eine Ehre dieses Amt bekleiden zu dürfen. Es war ein gutes erstes Jahr und ich freue mich auf drei weitere und alles, was sie mit sich bringen werden“, sagt der VfB Präsident. Im Anschluss geht er auf die unglaubliche Unterstützung der Mitglieder und Fans ein. Mindestens 56.000 Zuschauer besuchen aktuell die Heimspiele in der Mercedes-Benz Arena im Schnitt und die Mitgliederzahlen entwickeln sich kontinuierlich positiv: Derzeit gibt es 59.043 Dunkelrote. Dies sind wieder 4.000 mehr seit der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 1. Juni dieses Jahres. Trotz der angesprochenen erfreulichen Entwicklungen sagt Wolfgang Dietrich aber auch: „Wir sind noch lange nicht am Ziel. Jeder Tag zählt und nachlassen gilt nicht.“
Wichtige Schritte im Nachwuchsbereich
Der VfB Präsident geht nun auf den Nachwuchsbereich ein. Dort ist es gelungen, einen eigenständigen Finanzierungspool für die Jugendarbeit zu schaffen und dafür starke Partner zu finden. Mit gut 40 Prozent ist somit die selbstständige Finanzierung des Nachwuchsleistungszentrums schon fast zur Hälfte geschafft. Im Nachwuchsbereich sind darüber hinaus mit der Erneuerung des Kunstrasens und der Zusammenarbeit mit dem Kolping Bildungswerk weitere wichtige infrastrukturelle Maßnahmen getroffen worden. So ist das Nachwuchsleistungszentrum im Sommer erneut mit der Maximalzahl von drei Sternen zertifiziert worden.
Aktive Einbindung der Mitglieder
Im vergangenen Jahr haben die Vereinsverantwortlichen zudem an der aktiven Einbindung der Mitglieder gearbeitet. So wurden zwei Mitgliederausschüsse geschaffen, die in den vergangenen Monaten schon fünf Mal getagt haben. „Dort haben die Mitglieder mit ihrem Know-How einen wertvollen Beitrag zu verschiedenen Aspekten des Vereins geleistet“, sagt Wolfgang Dietrich. Ein Beispiel ist der Mitgliederausschuss Vereins-Entwicklung, der die Verantwortlichen tatkräftig und konzeptionell beim großen Ziel 100.000 Dunkelrote unterstützt. Im Januar 2018 konstituiert sich ein weiterer Mitgliederausschuss zum Thema „Weiterentwicklung des Nachwuchsleistungszentrums“. In diesem Ausschuss sollen Eltern sowohl aktueller, als auch Eltern ehemaliger Jugendspieler eingebunden werden. „Ich freue mich sehr, dass Ignace Didavi und Claude Rudy zugesagt haben, dem Ausschuss anzugehören“, sagt Wolfgang Dietrich.
„Legendentreffen“
Ein weiteres Themenfeld, in dem die Vereinsführung in den vergangenen Monaten sehr aktiv war, war die Einbindung der VfB Legenden. So hat der VfB Treffen der Aufstiegsmannschaft von 1977, des Meisterteams 1992 und der Pokalsieger 1997 organisiert. „Einige der schönsten Momente meiner bisherigen Amtszeit“, sagt Wolfgang Dietrich zu diesen Treffen.
Ausgliederung und Suche nach weiterem Partner
Im Anschluss geht Wolfgang Dietrich auf die „sicherlich maßgeblichste Entscheidung der vergangenen zwölf Monate“ ein. Diese hätten die Mitglieder selbst getroffen: die Ausgliederung der Profiabteilung. In diesem Zusammenhang geht Wolfgang Dietrich auch die Suche des VfB nach weiteren Partnern ein und betont, dass es unabdingbar sei, dass die potenziellen Partner sich mit den Zielen des VfB und seiner Mitglieder identifizieren und von strategischem Nutzen für den VfB sein müsse.
Wahl Vereinsbereit
Im Laufe seiner Rede geht Wolfgang Dietrich auch die Wahl des Vereinsbeirats ein. Dieses Gremium wird an diesem Sonntag erstmals gewählt und setzt sich aus den drei Bereichen „Mitglieder und Fans“, „Sport und Verein“ sowie „Wirtschaft und Gesellschaft“ zusammen. Wolfgang Dietrich geht auf die Kandidatenauswahl durch den Wahlausschuss ein. Dieser setzte sich aus dem Vereinsbeirat (ehemaliger Ehrenrat) und Wolfgang Dietrich zusammen. Insgesamt lagen diesem 22 vollständige Bewerbungen vor, 19 davon erfüllten die satzungsgemäßen Voraussetzungen. Mit den 19 Kandidaten führte der Wahlausschuss jeweils ein Bewerbungsgespräch. Einzig in der Säule „Wirtschaft und Gesellschaft“ hatten sich mit neun Bewerbern mehr Personen für die Kandidatur beworben, als Plätze im Bereich "Wirtschaft und Gesellschaft" zur Verfügung standen. Auf Grundlage eines Bewertungskatalogs entfiel die Wahl auf die sechs Kandidaten, die die Kriterien am besten erfüllten. Zu den Aufgaben des Beirats gehört es unter anderem, zukünftige Kandidaten für das Präsidium vorzuschlagen sowie den jährlichen Finanzplan des Vereins zu genehmigen.
Seine Rede schließt Wolfgang Dietrich mit den Worten: „Der VfB Stuttgart ist wieder auf Kurs. Er ist deshalb wieder auf Kurs, weil ihr uns Euer Vertrauen geschenkt habt. Er ist deshalb wieder auf Kurs, weil ihr uns den Rücken stärkt. Er ist deshalb wieder auf Kurs, weil ihr unsere Mannschaft tragt, an guten und an schlechten Tagen. Vor allem anderen aber ist er wieder auf Kurs, weil es ein „wir und ihr“ so gar nicht mehr gibt, sondern weil wir alle eine Einheit geworden sind. Wir alle sind der VfB Stuttgart. Und der VfB Stuttgart ist etwas ganz Besonderes.“
Es folgt der Bericht des Vorstands der VfB Stuttgart 1893 AG.
TOP 3 Bericht des Vorstands der VfB Stuttgart 1893 AG
Hier gibt zunächst Stefan Heim, Vorstand Finanzen, Verwaltung und Operations, Auskunft über das Geschäftsjahr 2016 (betrifft Bundesliga-Rückrunde 2015/2016 und 2.Bundesliga-Hinrunde 2016/2017). In diesem hat der VfB Stuttgart 1893 e.V. Erträge von 132,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Demgegenüber stehen Aufwendungen von 117,7 Millionen Euro. So ergibt sich für das Geschäftsjahr 2016 ein Gewinn von 14,8 Millionen Euro. Durch dieses Ergebnis erhöht sich das Vereinsvermögen zum 31. Dezember 2016 von 11,6 Millionen Euro auf 26,4 Millionen Euro.
Zudem gibt Stefan Heim einen Ausblick über auf die positiven Auswirkungen der Ausgliederung, die in diesem Jahr auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen wurde. Durch die Ausgliederung konnte der VfB zusätzliches Eigenkapital generieren, das in die Bereiche Lizenzspieler-Etat, Transfers, Nachwuchs und Scouting, in die Infrastruktur investiert wurde beziehungsweise wird. Zudem bietet das zusätzliche Kapital dem VfB Handlungsspielräume für die Zukunft.
Nach Stefan Heim tritt der VfB Vorstand Marketing und Vertrieb Jochen Röttgermann ans Mikrofon. Er bedankt sich bei Sponsoren, Partnern, Mitarbeitern und Mitgliedern, dass sie dem VfB auch zu Zeiten in der 2. Bundesliga die Treue gehalten haben. „Darüber bin ich froh und es macht mich stolz“, sagt Jochen Röttgermann. Neben dem bereits vom Präsidenten erwähnten starken Mitglieder-Wachstum geht der Vorstand Marketing und Vertrieb auf weitere positive Zahlen ein:
So hat der VfB in der zurückliegenden Zweitliga-Saison einen neuen Zuschauerrekord von mehr 50.000 aufgestellt und rangiert somit unter Europas Top 15. Auch in der aktuellen Saison hält der positive Trend an. Bereits vor den zwei noch ausstehenden Heimspielen gegen Leverkusen und den FC Bayern München lässt sich sagen, dass der VfB den besten Hinrunden-Zuschauerschnitt aller Zeiten erreicht. Darüber hinaus ist der Business-Bereich auf der Haupttribüne in dieser Spielzeit seit Jahren wieder komplett ausgelastet.
Zudem gibt es Steigerungen im Bereich Merchandise. Als Beispiel lässt sich hier die Collabo-Kollektion und das Stadttrikot anführen, das bewiesen hat: der VfB als Marke ist begehrlich. Er ist ein Verein mit Tradition, aber auch mit Lifestyle und modern für die Menschen, die hier leben.
Der VfB habe sich zudem mit seinem Engagement bei eSports in einen Zukunftsmarkt begeben. Hierdurch erreicht der Verein immer mehr Menschen. Der Vorstand richtet seinen vollen Fokus auf den Plan für die Zukunft. „Wir werden erst ruhen, wenn wir die ehrgeizigen Ziele unseres Fünfjahresplans erreicht haben.“ Hier nennt Jochen Röttgermann das Beispiel Internationalisierung.
Es folgt die Rede von Sportvorstand Michael Reschke
„Ich freue mich erstmals als Sportvorstand hier auf der Mitgliederversammlung reden zu dürfen“, sagt Michael Reschke zu Beginn seiner Rede. Er bekleidet dieses Amt seit Mitte August. Sportlich ist es langfristig das Ziel eine Mannschaft aufzubauen, in der auch weiterhin eigene Talente spielen. Hierfür müssen auch die infrastrukturellen Voraussetzungen stimmen, die aktuell „teilweise gut, aber auch an vielen Stellen ausbaufähig sind“, wie der Sportvorstand sagt. Ein erfreulicher Fakt ist, dass derzeit fünf Profis (Timo Baumgartl, Berkay Özcan, Christian Gentner, Andreas Beck und Jens Grahl), die einst im eigenen Nachwuchs ausgebildet wurden, für das Bundesliga-Team auflaufen. „Wir haben eine Mannschaft in der Mischung stimmt“, sagt Michael Reschke.
Der VfB Sportvorstand verkündet zudem die Vertragsverlängerungen von Timo Baumgartl und Berkay Özcan.
Beim VfB II sei man indes in einem internen Abstimmungsprozess, in dem die zweite Mannschaft auf dem Prüfstand steht. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen, betont Michael Reschke.
Es folgt TOP 4: Allgemeine Aussprache
In TOP 5 und TOP 6 geht es um die Entlastung des Präsidiums für das Jahr 2016 (damals "Vorstand" e.V.) beziehungsweise um die Entlastung des Aufsichtsrats e.V. für das Jahr 2016
Der Vorstand wird mit 78,4 Prozent entlastet. Der Aufsichtsrat wird mit 80,7 Prozent entlastet.
In TOP 7 geht es nun um die Wahl der weiteren Präsidiumsmitglieder. Hier stehen Dr. Bernd Gaiser und Thomas Hitzlsperger zur Wahl. Zunächst tritt Dr. Bernd Gaiser ans Rednerpult.
Dr. Bernd Gaiser redet zu den anwesenden Mitgliedern. Er schildert die sachlichen Gründe, zum Beispiel Unterstützung des eingeschlagenen Wegs des Vereins, und emotionalen Gründe, seit 14 Jahren VfB Mitglied, für sein Engagement.
Im Anschluss schildert er die Schwerpunkte seines VfB Engagements:
- Tätigkeit im Aufsichtsrat der VfB Stuttgart AG. Dort will er die Vereinsinteressen vertreten und besonders die Strategie und Finanzen der VfB AG aus Vereinssicht eng verfolgen.
- Suche nach weiteren Partnern für die VfB AG. Hier soll ein Partner für weitere 13 Prozent der Anteile der VfB AG gefunden werden. Der Partner müsse einen Mehrwert bei der Umsetzung der Strategie des VfB bieten und glaubwürdig hinter dem Weg des VfB stehen, sagt Dr. Bernd Gaiser. „Mögliche Mehrwerte, die potentielle Partner dem VfB bieten können, sehen wir vor allem in der Vermarktung, der Internationalisierung oder bei der Digitalisierung im sportlichen und administrativen Bereich.“
- Unterstützung der Abteilungen. Dr. Bernd Gaiser ist als Präsidiumsmitglied konkret für drei Abteilungen Ansprechpartner: Hockey, Faustball und Tischtennis. Dr. Bernd Gaiser berichtet in der Folge über den derzeitigen Stand in diesen drei Abteilungen.
Dr. Bernd Gaiser bittet zum Abschluss seiner Rede um das Vertrauen der Mitglieder bei der anschließenden Wahl.
Zunächst richtet aber noch Thomas Hitzlsperger seine Worte an die Mitglieder. Er geht auf die Bereiche ein, die in der vergangenen Monaten bearbeitet hat:
- Nachwuchsförderung
Hier ist Thomas Hitzlsperger aktuell in der „Phase des Beobachtens“. Er schaut viele Spiele der Nachwuchsteams, um zu erkennen, wer Top-Niveau hat. Es gehe darum, Potenziale zu erkennen und passgenau zu fördern. Thomas Hitzlsperger strebt eine aktive Karrierebegleitung in verschiedenen Bereichen an. - Bindeglied von der Nachwuchsabteilung zur Lizenzmannschaft zu sein
Ein reibungsloser Übergang vom Nachwuchsbereich in die Profiabteilung soll angeboten werden. Hier steht Thomas Hitzlsperger im permanenten Austausch mit Marc Kienle und Michael Reschke. - Verbindung vom Spitzensport mit dem Breitensport beim VfB
In diesem Punkt möchte Thomas Hitzlsperger den Austausch im gesamten Verein fördern. - Offizieller Repräsentant des Vereins national und international als TV-Experte, bei Vorträgen und Veranstaltungen.
Danach berichtet er aus den drei Abteilungen Leichtathletik, Schiedsrichter und Garde und bittet ebenfalls um Vertrauen bei der anschließenden Wahl.
Dr. Bernd Gaiser wird mit 82,4 Prozent für die kommenden vier Jahre zum VfB Präsidiumsmitglied gewählt. Thomas Hitzlsperger für den selben Zeitraum mit 94,2 Prozent. Beide nehmen die Wahl an.
Es folgt TOP 8 Wahl des Vereinsbeirats. Hier stellen sich die Kandidaten zunächst vor.
- Im Bereich "Mitglieder und Fans" werden Claudia Maintok, James Bührer und Rainer Weninger in den Vereinsbeirat gewählt.
- Im Bereich "Wirtschaft und Gesellschaft" werden Prof. Christof Seeger, Prof. Dr. André Bühler und Prof. Dr. Hubert Mörk in den Vereinsbeirat gewählt.
- Im Bereich "Sport und Verein" werden Dr. Wolf-Dietrich Erhard, Hans H. Pfeifer und Dieter Göggel in den Vereinsbeirat gewählt.
Die Amtszeit der gewählten Kandidaten beträgt vier Jahre.
TOP 9.1 Änderung § 7 und § 13 Absatz 4 Nutzung von Online-Kommunikationswegen in Mitgliederangelegenheiten
Dem Antrag auf Satzungsänderung wird 80,5 Prozent zugestimmt und erreicht damit die erforderliche Dreiviertelmehrheit.
TOP 9.2 Änderung von § 13 Absatz 2 und Ergänzung § 14 Absatz 5 Einführung der Möglichkeit von Fernabstimmung
Der Antrag erhält 60,6 Prozent Ja-Stimmen, verfehlt aber die erforderliche Dreiviertelmehrheit. Somit kommt es hier zu keiner Satzungsänderung.
Im Anschluss an diese letzten Abstimmungen des Tages schließt Wolfgang Dietrich die ordentliche Mitgliederversammlung 2017 um kurz vor 18 Uhr.
VfB Präsident Wolfgang Dietrich (hintere Reihe rechts) mit den frisch gewählten Vereinsbeiräten Dr. Wolf-Dietrich Erhard (hintere Reihe links), Hans H. Pfeifer, Prof. Christof Seeger, Claudia Maintok, Prof. Dr. Hubert Mörk (mittlere Reihe von links nach rechts), Dieter Göggel, Prof. Dr. André Bühler , James Bührer und Rainer Weninger