Mit 8.748 Punkten hat sich der in Leinfelden-Echterdingen aufgewachsene Leo Neugebauer am Samstagabend die Silbermedaille im olympischen Zehnkampf-Wettbewerb im Stade de France gesichert. Für den 24-jährigen VfB-Athleten endete damit gleich die erste Teilnahme an den Olympischen Spielen mit Edelmetall. Es ist das erste Mal, dass ein VfB-Leichtathlet eine Silbermedaille bei den olympischen Spielen gewinnt.
„Es ist unbeschreiblich, bei dieser Atmosphäre in diesem Stadium einen Zehnkampf bestreiten zu dürfen. Dass ich bei jeder Disziplin so von meiner Familie und Freunden unterstützt wurde, bedeutet mir alles. Es hat sehr viel Spaß gemacht“, freute sich Leo Neugebauer nach dem 1.500-Meter-Lauf, der zehnten und finalen Disziplin. Sein Erfolg war gleichbedeutend mit der ersten deutschen olympischen Zehnkampfmedaille seit 1996, als Frank Busemann in Atlanta ebenfalls Silber gewann.
„Im Stabhochsprung hätte ich vielleicht noch ein, zwei Höhen rausholen können. Aber ich habe aus früheren Fehlern gelernt und das Beste daraus gemacht. So war es ein solider Wettkampf“, befand Leo Neugebauer nach dem zweiten Wettkampftag und fügte mit einem breiten Grinsen hinzu: „Silber bei den Olympischen Spielen ist nicht so schlecht.“ Am Ende musste sich der in Texas lebende Leo Neugebauer einzig dem norwegischen U23-Europameister Markus Rooth (8.796 Punkte) geschlagen geben, der beim Wettkampf im Stade de France gleich in sieben Disziplinen eine persönliche Bestleistung aufstellte.
Dieter Göggel (links) und die Fangruppe von Leo Neugebauer zeigten Flagge in Paris
Unterstützt wurde Leo Neugebauer in Paris von einem rund 40-köpfigen Fanclub aus Familie und Freunden. Unter den Supportern war auch VfB-Leichtathletik-Abteilungsleiter Dieter Göggel. „Wir sind so stolz auf das, was Leo heute abgeliefert hat. Eine Silbermedaille bei den olympischen Spielen hat noch kein VfB-Leichtathlet Silbermedaille errungen. Die Stimmung war großartig und das Erreichen des zweiten Platzes für Leo die Krönung einer langen Saison. Leo und seine Fangruppe haben den VfB in Paris merklich vertreten“, so Dieter Göggel, der selbst mit einer VfB-Fahne auf den Zuschauerrängen unterstützte.