Als klarer Favorit reiste Niko Kappel zur Weltmeisterschaft nach Japan, zehn Tage vor dem Wettkampf stellte der 29-jährige Welzheimer mit 15,07 Meter bei einem Meeting in Hechingen einen neuen Weltrekord in der Startklasse F41 der Kleinwüchsigen auf. Bei idealen äußeren Bedingungen ging Kappel jedoch mit einer starken Erkältung etwas gehandicapt in den Wettbewerb. Er startete solide mit 13,30 Meter in den Wettkampf. Sein größter Konkurrent, der Titelverteidiger Bobirjob Omonov, erzielte im ersten Versuch lediglich 12,81 Meter. Im zweiten und dritten Versuch steigerte sich Kappel auf 13,71 Meter und 13,77 Meter, verlor jedoch die Führung an den Usbeken Bobirjob Omonov, der im dritten Versuch auf 14,11 Meter kam.
Niko Kappel hatte aber die passende Antwort parat. Im vierten Durchgang segelte seine Kugel auf 14,23 Meter. Bobirjob Omonov, Paralympics-Sieger von 2021, hatte noch zwei Versuche, um sich die Führung zurückzuerkämpfen. Nach einem ungültigen Stoß im fünften kam er im sechsten Versuch aber lediglich auf 13,76 Meter. Niko Kappel war somit die Goldmedaille nicht mehr zu nehmen. Sein zweiter Weltmeistertitel nach dem Erfolg 2017 in London.
Niko Kappel: „Endlich wieder. Sieben lange Jahre hat es bis zum nächsten Titel gedauert. Mit meiner Leistung bin ich nicht zufrieden. Ich habe lange gebraucht, bis ich in den Wettkampf reingekommen bin. Die 14,23 Meter im vierten Versuch waren ok. Durch den Weltrekord vor wenigen Tagen weiß ich aber, dass ich mehr draufhabe. Bei Meisterschafen zählt aber sowieso nur der Titel. Die Nase zu, die Stimme weg, aber ich bin so erleichtert.“