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Verein, 2. August 2024

„Für mich auf einer Stufe mit der Vizemeisterschaft“

Am Donnerstag starteten die Leichtathletik-Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen in Paris. Mit dabei sind auch die VfB-Athleten Leo Neugebauer (Zehnkampf), Alina Rotaru-Kottmann (Weitsprung), Alina Kenzel (Kugelstoßen) und Anjuli Knäsche (Stabhochsprung). Leichtathletik-Abteilungsleiter Dieter Göggel schätzt im Interview die Chancen der weiß-roten Athleten ein.

Hallo Dieter, mit dem Beginn des Zehnkampf-Wettbewerbs am Donnerstag startet in Leo Neugebauer der erste von vier VfB-Athleten in das Highlight Olympische Spiele. Wie schätzt du die Chancen der VfB-Athleten ein?

Dieter Göggel: „Sollte Leo Neugebauer sauber durch seinen Wettkampf kommen, ist er aus meiner Sicht ein Kandidat für die Goldmedaille, da der aktuelle Weltmeister Pierce LePage aus Kanada wegen eines Bandscheibenvorfalls passen muss. Im Zehnkampf kann aber alles ganz schnell gehen und unter einer schlechten Disziplin am Ende die ganze Wettkampfleistung leiden. Für Alina Rotaru-Kottmann sollte das Erreichen des Finals sicher sein, mit etwas Wettkampfglück kann sie sich sogar den Medaillenrängen annähern. Für Alina Kenzel und Anjuli Knäsche sind allein die Teilnahmen ein grandioser Erfolg, vielleicht reicht es bei ihnen sogar noch für eine Final-Qualifikation.“

Neben den vier Athleten bei den Olympischen Spielen reisen in Niko Kappel, Yannis Fischer und Lara Baars (alle Kugelstoßen) Ende August drei weitere zu den Paralympics. Gab es diese Anzahl an Teilnehmern in der Geschichte unserer Leichtathletik-Abteilung überhaupt schon einmal?

Dieter Göggel: „Wir hatten bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro vier und 2021 in Tokio drei Athleten am Start. 2021 kam noch Nico Kappel bei den Paralympics dazu. Dass wir vier Sportler zu den Olympischen Spielen schicken sowie drei weitere zu den Paralympics, gab es so noch nicht – auch nicht in den erfolgreichen Zeiten der 70er- und 80er-Jahre. Das ist für uns auf einer Stufe mit der kürzlich errungenen Vizemeisterschaft unserer Fußballer anzusiedeln und es macht uns stolz, unsere bereits seit 1894 zum Verein gehörende Abteilung wieder zu Erfolgen zu führen. In Sachen Leichtathletik sind wir wieder vorn mit dabei.“

Wirst du selbst in Paris dabei sein?

Dieter Göggel: „Ich war noch nie bei Olympischen Spielen und habe mich daher ganz intensiv um Karten bemüht, schließlich liegt Paris ja quasi um die Ecke. Es ist mir zwar nicht gelungen, aber ich habe durch einen glücklichen Zufall jemanden bei den Landesmeisterschaften getroffen, der seine Karten für den kommenden Samstagabend verkaufen wollte, wenn das Zehnkampf-Finale ansteht. Die Karten habe ich mir natürlich sofort geschnappt und schwimme seitdem auf einer Euphoriewelle. Ich werde versuchen, auch Karten für Sonntag zu bekommen und werde das Wochenende mit meiner Frau in Paris verbringen.“

Hast du während der Olympischen Spiele auch Kontakt zu unseren Athleten?

Dieter Göggel: „Wir haben eine WhatsApp-Gruppe mit dem Namen „Team Paris“, in der alle Athleten mit drin sind und in der ich ihnen etwas ausrichten kann. Zudem sind das Team-Hotel sowie das Olympische Dorf fußläufig von meinem Hotel aus zu erreichen. Und da Alina Rotaru-Kottmanns Trainer Micky Corucle das rumänische Team betreut, das zufälligerweise im gleichen Haus wie das deutsche Team wohnt, werden wir sicher auch ein kurzes, persönliches Treffen arrangieren können. Im Stadion selbst werde ich mich zur Fangruppe von Leo Neugebauer gesellen, die seine Eltern auf die Beine gestellt hat. Sie haben extra Shirts bedrucken lassen und feuern ihn mit über 40 Leuten an. Wir werden auch versuchen, eine VfB-Fahne mit ins Stadion zu bekommen.“