Die Diagnose Hodenkrebs ist wie jeder Krebsbefund ein Schock. Etwa 600 Männer erkranken in Baden-Württemberg jährlich an der bösartigen Krankheit. Früherkennung kann die Heilung- und Überlebenschancen deutlich erhöhen. Eine monatliche Abtastung ist dafür oft ausreichend. Mit der Kampagne „Check dich selbst“ wollen der VfB und der Krebsverband Baden-Württemberg aufklären und zur Früherkennung beitragen.
Unterschiedliche Motive mit Slogans wie „All for the balls“, „Hands in the pants“ oder „Let’s talk about eggs“ sollen Männer ansprechen und für die Erkrankung sensibilisieren. Die VfB-Profis Borna Sosa, Waldemar Anton, Konstantinos Mavropanos und Florian Müller unterstützen die neue Kampagne, die auf Plakaten, Flyern, Social-Media-Kanälen rund um das Heimspiel des VfB gegen Hertha BSC in der Mercedes-Benz Arena sichtbar wird. „Hodenkrebs tritt besonders im jungen Alter auf“, sagt Ulrika Gebhardt, Geschäftsführerin des Krebsverbandes Baden-Württemberg. „Zwischen dem 25. und 45. Lebensjahr ist Hodenkrebs der häufigste bösartige Tumor bei Männern. Deshalb freuen wir uns besonders über die Kooperation mit dem VfB. Die Profifußballer, die unsere Kampagne unterstützen, sind großartige Vorbilder.“
Wird der Tumor rechtzeitig erkannt, sind die Chancen auf eine vollständige Heilung gut. Männer sind jedoch in puncto Gesundheitsvorsorge nachlässiger als Frauen. Deshalb zielt die Kampagne darauf, Männer zu ermutigen, bewusst mit ihrem Körper umzugehen und Veränderungen wahrzunehmen. Durch die jüngsten Hodenkrebserkrankungen bei Fußball-Profis wird auch im Profi-Fußball reagiert. So wird auch beim VfB künftig für Hodenkrebs sensibilisiert. „Wir werden unsere Spieler und Trainer bei den regelmäßigen sportmedizinischen Untersuchungen aufklären und die Möglichkeiten der Früherkennung aufzeigen“, sagt der VfB-Mannschaftsarzt Prof. Dr. Dr. Heiko Striegel.
Kooperation wird perspektivisch ausgebaut
Die Kooperation zwischen dem VfB Stuttgart und dem Krebsverband Baden-Württemberg startet mit der Kampagne zur Hodenkrebs-Prävention. Perspektivisch wird die Zusammenarbeit genutzt, um gemeinsam zur Vorsorge und Früherkennung bei unterschiedlichen Tumorerkrankungen beizutragen. „Der Krebsverband zeichnet sich durch hohe Kompetenz und große Erfahrung in der Prävention aus. Diese Erfahrung und unsere Reichweite als Fußball-Bundesligist wollen wir gemeinsam nutzen, um aufzuklären und das Risiko zu senken, an Krebs zu erkranken“, sagt Alexander Wehrle, Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart.
Der Krebsverband Baden-Württemberg gehört zur Deutschen Krebsgesellschaft und ist bereits seit 1973 aktiv. Seine Hauptaufgabe sieht der Verband in der Prävention sowie in der Information und Beratung von Betroffenen. Mithilfe der vom Krebsverband intensiv betriebenen Vernetzung aller an einer Krebsbehandlung beteiligten Akteure wie onkologische Tumorzentren, Schwerpunktkliniken, psychosoziale Krebsberatungsstellen, Rehazentren, niedergelassene Hämatologen und Onkologen sowie Selbsthilfegruppen soll den Patienten eine optimale Therapie ermöglicht werden.