Er moderiert derzeit in Sechs-Stunden-Schichten die beliebte SWR1 Hitparade, ist glühender VfB Fan und führt an Heimspieltagen in den Business Bereichen durchs Programm. Im VIP-Interview des Monats gibt der Moderator Stefan Orner Einblicke in seine Arbeit, sein Privates und seine ganz persönlichen Highlights.
Herr Orner, die aktuell laufende SWR1 Hitparade ist eine Institution – und für Sie sicherlich eine der wichtigsten Wochen des Jahres?
Definitiv. Aber im positiven Sinne auch eine der stressigsten – wir moderieren sechs Stunden am Stück und haben dann zwölf Stunden Pause, bevor die nächste Schicht beginnt.
Das bringt den eigenen Rhythmus ganz schön durcheinander.
Ja, aber genau das ist auch der Kick daran. Einmal moderierst du morgens, das nächste Mal abends. Und das ganze vom höchsten Sendestudio der Stadt, dem Fernsehturm. Wir erhalten unfassbar viele E-Mails, Anrufe und sogar Besuche.
Ist man am Ende froh, wenn es geschafft ist?
Am Ende der Woche steht die Finalparty mit 9.000 Menschen in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Darauf freue ich mich schon sehr.
Wie kann man sich Ihren Arbeitstag bei einem VfB Heimspiel vorstellen?
Wir starten mit einer Regiebesprechung etwa zwei Stunden vor dem Spiel, hier tausche ich mich mit den Redakteuren aus und sehe mir die Einspieler an. Eine Stunde vor Anpfiff beginnt die Live-Show – in der Halbzeit und nach Abpfiff präsentieren wir die Highlights und einen hochkarätigen Interview-Partner.
Welcher Gast ist Ihnen in bleibender Erinnerung geblieben?
Joachim Löw! Er kam spontan im Rahmen eines Heimspielbesuchs der Pokalsieger von 1997 und keiner wusste etwas davon. Der Raum war innerhalb von nur kurzer Zeit unfassbar voll und die Stimmung sehr positiv.
Haben Sie ein Spieltagsritual?
Ein Mini-Eis zum Anpfiff. Die Kalorien schwitze ich meistens während des Spiels wieder heraus.
Sie waren schon vor Ihrer Tätigkeit VfB Fan. Welche Momente haben Sie geprägt?
Zu den Top drei gehören die Meisterschaft 2007, das Champions-League Heimspiel gegen Manchester United und das 4:4 gegen Werder Bremen. Bordon war der Knaller, im wahrsten Sinne des Wortes.
Welche Schlagzeile würden Sie gerne einmal über den VfB lesen?
„Schwaben erfüllen sich triumphalen Triple-Traum“.
Apropos „Schwaben“. Was ist typisch schwäbisch an Ihnen?
Mein Dialekt, den ich spreche, wenn kein Mikrofon in der Nähe ist. Und meine Frau, die kommt von „dr Oschtalb“.
Welchen Ort in oder um Stuttgart sollte man als Schwabe gesehen haben?
Die Aussicht vom „Aussichtsreich“ am Burgholzhof ins Neckartal samt Mercedes-Benz Arena.
Mit welcher Person würden Sie gerne einmal ein Fußballspiel schauen?
Jürgen Klopp. Er hat einen unbestrittenen Fußball-Sachverstand und ich bin mir sicher, das Lachen würde ebenfalls nicht zu kurz kommen.
Mit welchem Motto gehen Sie durchs Leben?
Um tadelloses Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man vor allem Schaf sein, sagte Albert Einstein einst.
Etwas, auf das Sie besonders stolz sind?
Den Fernsehturm zu Fuß erklommen zu haben.
Was macht Sie glücklich?
Meine Familie, Maultaschen, ein hopfiges Craft-Beer und drei Punkte für den VfB.
Zum Schluss: Was machen Sie, wenn der VfB auswärts antritt?
Oft moderiere ich dann auf SWR1. Wenn nicht, schaue ich das Spiel natürlich – mit meinem Vater oder in einer Kneipe.