FC St. Pauli
1:0 | Boll | (19. Min) |
VfB Stuttgart
1:1 | Kuzmanovic | (24. Min) |
1:2 | Schipplock | (88. Min) |
Last-Minute-Sieg
Der VfB wollte im Auswärtsspiel beim FC St. Pauli ein Ausrufezeichen setzen, und das gelang der Mannschaft von Bruno Labbadia auch. Lange sah es nach den Toren von Fabian Boll und Zdravko Kuzmanovic in der ersten Halbzeit nach einer Punkteteilung aus, doch dann kam Sven Schipplock, entschied mit dem 2:1 in der 88. Minute die Partie und sorgte für den dritten Sieg in Folge.
Nur zu gerne hätte der VfB-Cheftrainer gegen den Kiezklub dieselben elf Spieler von Beginn an ins Rennen geschickt, die am vergangenen Sonntag mit 1:0 gegen den FC Schalke 04 gewonnen haben. Aufgrund der Verletzung von Khalid Boulahrouz musste er jedoch sein Team auf einer Position austauschen. Für den niederländischen Nationalspieler kam Christian Gentner zum Einsatz. Gentner spielte im zentralen defensiven Mittelfeld an der Seite von Zdravko Kuzmanovic, und Christian Träsch rückte auf die rechte Verteidigerposition.
In der ersten Viertelstunde machten die Hausherren das Spiel, ohne dabei jedoch wirklich gefährlich zu werden. Der VfB seinerseits hatte die erste Torchance in der 15. Minute nach einem Freistoß von Kuzmanovic, der aber aus großer Distanz knapp am Tor vorbei schoss. Mit der ersten richtigen Möglichkeit erzielten die Paulianer auch gleich das 1:0. Ein langer Pass fand Fabian Boll, der das Spielgerät mit der Brust mitnahm und nahezu unbedrängt die Führung erzielen konnte. Der VfB ließ sich nicht beeindrucken und hatte mehrere gute Gelegenheiten. Zunächst scheiterte Shinji Okazaki, der wie alle anderen Spieler aufgrund der Geschehnisse in Japan in Trauerflor auflief, an Thomas Kessler. Der St. Pauli-Keeper war auch an der nächsten Szene beteiligt. Cristian Molinaro flankte von links in den Sechzehner, wo Tamas Hajnal plötzlich alleine vor Kessler an den Ball kam. Aus kurzer Distanz brachte er die Kugel jedoch nicht am Schlussmann des Aufsteigers vorbei. Kurz darauf dann der Ausgleich: Hajnal bediente Kuzmanovic, der aus rund 30 Metern abzog und mit einem platzierten Flachschuss zum 1:1 traf.
In der Folge entwickelte sich ein umkämpftes Spiel, in dem beide Mannschaften zu weiteren Torchancen kamen. Christian Gentner probierte es aus etwa 17 Metern, kein Problem für Kessler. Anschließend brachte Pavel Pogrebnyak einen Freistoß auf den langen Pfosten, wo Georg Niedermeier zum Kopfball kam, jedoch war erneut Kessler zur Stelle. Die letzte Möglichkeit vor der Pause hatte St. Pauli. Fin Bartels sah Gerald Asamoah in der Mitte, der ehemalige deutsche Nationalspieler zog volley ab, traf die Unterkante der Latte, von wo die Kugel aber zum Glück für den VfB genau auf die Linie sprang. Somit ging es mit dem 1:1-Unentschieden in die Kabinen.
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Fünfte gelbe Karte für Martin Harnik
Die ersten zwanzig Minuten der zweiten Hälfte sind schnell erzählt. Zunächst parierte Sven Ulreich einen Fernschuss von Fin Bartels, anschließend geriet eine Flanke von Stefano Celozzi, der für den am Knie verletzten Cristian Molinaro eingewechselt wurde, zu weit für Martin Harnik, sodass er keinen Druck hinter den Kopfball bekam. In der 66. Minute zierkelte Kuzmanovic einen Freistoß aus 19 Metern um die Mauer herum, fand aber seinen Meister in Thomas Kessler. Wenig später blockte Thorandt einen Schuss von Okazaki zur Ecke. Der eingewechselte Timo Gebhart versuchte es in der 74. Minute mit einem Freistoß aus großer Distanz, doch erneut war Kessler zur Stelle. Sekunden später hämmerte Harnik, der kurz davor seine fünfte gelbe Karte sah und somit im nächsten Heimspiel gegen VfL Wolfsburg gesperrt ist, über den Kasten.
VfB-Cheftrainer Bruno Labbadia: "Aufgrund der ersten Halbzeit ist der Sieg vielleicht etwas glücklicher für uns, aber nicht unverdient."
Stimmen zum Spiel
Wenige Minuten waren noch zu spielen, da wechselte Bruno Labbadia Sven Schipplock ein. Und der Youngster bedankte sich beim VfB-Cheftrainer mit dem 2:1 in der 88. Minute. Er schnappte sich die Kugel rund 40 Meter vor dem gegnerischen Tor, wurde nicht angegriffen und traf aus etwa 17 Metern mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck. Es war das erste Bundesligator des gebürtigen Reutlingers. In der Nachspielzeit hätte Schipplock sogar noch das 3:1 markieren können, scheiterte aber an Kessler. St. Pauli konnte sich nicht mehr gegen die Niederlage stemmen, weshalb es beim wichtigen Sieg für den VfB blieb, der sich durch den dritten Sieg in Folge auf den 13. Tabellenplatz hocharbeitete.