VfL Wolfsburg
1:0 | Polter | (74. Min) |
VfB Stuttgart
Niederlage in Wolfsburg
Das letzte Bundesligaspiel vor der Winterpause lieferte zwei unterschiedliche Hälften für den VfB und am Ende eine bittere 0:1-Niederlage beim VfL Wolfsburg. Nachdem die Mannschaft von Bruno Labbadia im ersten Spielabschnitt noch das bessere Team war und einige gute Chancen hatte, in Führung zu gehen, fanden Cacau und Co. im zweiten Durchgang kaum noch ins Spiel und gerieten durch einen Treffer von Sebastian Polter ins Hintertreffen.
Der VfB-Cheftrainer entschied sich gegen die "Wölfe" für die offensivere Variante und ließ Timo Gebhart und nicht Antonio Rüdiger auf rechts verteidigen. Dafür rückte Arthur Boka auf die linke Seite und ersetzte dort den gelb-rot-gesperrten Cristian Molinaro, für den Cacau in die Anfangsformation rutschte. Dadurch spielte der VfB mit zwei Stürmern und einer Raute im Mittelfeld. Die offensive Ausrichtung machte sich von Beginn an bemerkbar. Die Labbadia-Elf ergriff die Initiative und machte Druck, ohne dabei jedoch in den ersten zehn Minuten wirklich gefährlich zu werden. Der VfL brauchte seinerseits etwas, um die Nervosität abzulegen, drehte dafür aber gegen Ende der ersten Hälfte auf.
Die erste Gelegenheit des Spiels hatte der Gast aus Stuttgart. Cacau schickte in der 13. Minute Martin Harnik, der plötzlich frei durch war und quer auf Christian Gentner abspielte, der aber wiederum ein, zwei Schritte zu weit vorne war und die Gelegenheit somit verpasste. Der VfB blieb am Drücker. Tamas Hajnal zirkelte einen Freistoß aus 25 Metern aufs kurze Eck, doch Diego Benaglio hatte aufgepasst und beförderte den Ball ins Toraus. Kurz darauf erreichte ein langer Pass von Boka den österreichischen Nationalspieler Harnik, der alleine vor dem Wolfsburger Keeper einen Lupfer probierte, diesen aber neben das Tor setzte.
Nach 24 Minuten hätte Gente beinahe sein viertes Tor in Folge erzielt, doch sein Schuss von der linken Strafraumgrenze wurde im letzten Moment von Alexander Madlungs Kopf zur Ecke abgefälscht. In der Folge kamen die Spieler von Felix Magath immer besser ins Spiel und zu guten Möglichkeiten. Ashkan Dejagah zog aus 16 Metern ab, doch Sven Ulreich bugsierte den noch abgefälschten Schuss mit einem tollen Reflex über die Querlatte. Nach einem ungefährlichen Fernschuss von Boka kam der VfL zu einer weiteren guten Gelegenheit, doch erneut war Ulle zur Stelle, als er einen Kopfball aus kurzer Distanz von Madlung zur Ecke abwehrte.
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Die Nummer eins des VfB war nun warmgeschossen und zeigte eine gute Parade nach der anderen. In der 39. Minute faustete Ulle einen Seitfallzieher von Dejagah zur Seite, dann lenkte er einen Distanzschuss von Yohandry Orozco um den Pfosten, und in der 42. Minute verhinderte er den fast schon sicheren Rückstand für sein Team. Marco Russ kam aus dem Getümmel im Sechzehner zum Schuss, Ulle klärte mit dem Fuß, und Madlung setzte den Nachschuss an den Außenpfosten. Dabei blieb es auch in einem bis dahin offen geführten Spiel mit besten Gelegenheiten auf beiden Seiten.
Das Aufbäumen des VfB war spürbar
Im zweiten Durchgang sank das Niveau der Partie deutlich. Beide Teams produzierten viele Fehler im Spielaufbau, sodass sich kaum Torchancen ergaben. In der 61. Minute stellte dann aber erneut Sven Ulreich seine Klasse unter Beweis, als er einen Kopfball von Mario Mandzukic aus sechs Metern über die Latte lenkte. Kurz darauf kam Cacau nach einer Flanke von Gentner zum Abschluss, doch der der Kopfball des deutschen Nationalspielers landete in den Händen von Diego Benaglio. Wenig später verpasste es Arthur Boka, einen Konter gefährlich zu Ende zu spielen, stattdessen wurde der Schuss des Linksverteidigers zur Ecke abgefälscht. Nach ebendiesem Eckball versuchte es Gentner volley vom zweiten Pfosten aus, verzog aber deutlich.
Eine Viertelstunde vor Schluss ging der Gastgeber dann auch noch mit 1:0 in Führung. Gebhart wurde im eigenen Strafraum von Marcel Schäfer überlaufen, der Linksfuß passte flach vors Tor zum zweiten Pfosten, wo der eingewechselte Sebastian Polter den Ball nur noch über die Linie drücken musste. Die Antwort des VfB beinhaltete einen Distanzschuss des ebenfalls eingewechselten Ibrahima Traoré, den Benaglio parierte, und einen Versuch von Gentner aus 15 Metern, den Madlung ins Toraus ablenkte.
VfB-Sportdirektor Fredi Bobic: "Ich bin sehr enttäuscht von unserer Mannschaft, das war viel zu wenig. Wir haben es selbst in der Hand gehabt, schenken aber zu viele Dinge her und lassen uns dann aus dem Rhythmus bringen."
Stimmen zum Spiel
Auch wenn das Aufbäumen des VfB spürbar war, die richtigen Mittel, um den VfL entscheidend unter Druck zu setzten, fielen den Spielern mit dem Brustring auf dem Trikot nicht ein. Ulreich war es zu verdanken, dass es in der Nachspielzeit nicht noch das zweite Gegentor zu verkraften gab, denn der VfB-Keeper wehrte einen Schuss von Mandzukic nach einem Konter mit dem Fuß ab. Auf der Gegenseite hielt Benaglio bei der letzten Aktion des Spiels den Kopfball von Pavel Pogrebnyak fest und somit auch die drei Punkte für den VfL, die sich somit mit einem Sieg in die Winterpause verabschieden.
Der VfB muss dahingegen mit einer Niederlage überwintern, hat aber am Mittwoch im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den Hamburger SV noch die Gelegenheit, seinen Fans ein Erfolgserlebnis unter den Weihnachtsbaum zu legen.