VfB Stuttgart
1:0 | Gentner | (7. Min) |
FC Bayern München
1:1 | Gomez | (13. Min) |
1:2 | Gomez | (57. Min) |
Großer Kampf, keine Punkte
Der Südschlager zwischen dem VfB und dem FC Bayern bot am Sonntag ein Spiel mit Toren, packenden Zweikämpfen und diskussionswürdigen Szenen. Am Ende musste sich der VfB trotz 1:0-Führung mit 1:2 geschlagen geben. Christian Gentner brachte den VfB in Führung, Mario Gomez glich aus, Cristian Molinaro sah Gelb-rot, und Gomez setzte schließlich den Schlusspunkt.
Die Anfangsformation des VfB hielt einige Überraschungen parat. Nach seinem Comeback gegen Köln durfte Julian Schieber gegen den deutschen Rekordmeister von Beginn an stürmen und ersetzte Cacau, die Kapitänsbinde übernahm Gentner. Timo Gebhart feierte sein Startelfdebüt in dieser Saison und erhielt den Vorzug vor Shinji Okazaki. Anstelle des verletzten Khalid Boulahrouz beackerte Arthur Boka die rechte Defensivseite.
Von Beginn an spielten beide Mannschaften mit offenem Visier. Nach vier Minuten verfehlte Daniel van Buyten den Kasten von Sven Ulreich nach einer Ecke von Arjen Robben nur knapp. Noch enger ging es wenige Sekunden später zu, als Robben zunächst Ulle umkurvte und anschließend in die Mitte vors leere Tor passte. Bedrängt von Maza vermochte es Mario Gomez nicht, den Ball über die Linie zu drücken. Dafür jubelten in der sechsten Minute die VfB-Fans: Molinaro flankte auf den zweiten Pfosten auf Martin Harnik, der per Kopf in Richtung Elfmeterpunkt zurücklegte, von wo aus Kapitän Gentner in Mittelstürmer-Manier mit links zum 1:0 vollstreckte.
Die Antwort der Bayern, die mit den unter der Woche grippekranken Müller, Gomez, Kroos, Robben und Ribéry antraten, ließ nicht lange auf sich warten. Rafinha hatte in der 13. Minute zu viel Platz auf seiner rechten Angriffsseite, flankte scharf in den Sechzehner, wo Gomez im Zweikampf mit Serdar Tasci die Oberhand behielt, seinen Fuß in die Vorlage hielt und zum 1:1 einnetzte. In der Folge drückte der FC Bayern aufs Gaspedal und schnürte die Labbadia-Elf in die eigene Hälfte ein. Robben bediente in der 20. Minute Müller, der den Ball über Ulreich zu Gomez lupfte, doch der Kopfball des deutschen Nationalstürmers geriet zu harmlos und ging neben das Tor. Kurz darauf bewahrte Ulle sein Team vor dem Rückstand, als er einen abgefälschten Schuss von Müller aus 16 Metern mit einem tollen Reflex abwehrte.
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In der 29. Minute schwächte sich der VfB dann selbst: Moli, der für ein Foul auf Höhe der Mittellinie an Robben zuvor bereits die gelbe Karte gesehen hatte, erwischte den Niederländer bei einem Duell, spielte jedoch auch den Ball. Für Referee Manuel Gräfe reichte der Kontakt aus, um dem Italiener die gelb-rote Karte zu zeigen. Die Bayern wussten bis zum Pausenpfiff nichts mit der Überzahl anzufangen, vielmehr hätte Gebhart beinahe noch die Führung für seine Mannschaft erzielt, sein Schuss von der Strafraumgrenze ging aber knapp über das Gehäuse von Manuel Neuer. Somit ging es mit dem 1:1-Unentschieden auch in die Kabinen.
Dramatischen Schlussviertelstunde
Auch im zweiten Spielabschnitt tat sich die Mannschaft von Jupp Heynckes schwer, ihr zahlenmäßiges Übergewicht in Zählbares umzumünzen. Stattdessen stand der VfB tief, verteidigte gut, spielte seine wenigen Offensivaktionen aber nicht gut genug zu Ende. Dennoch schafften die Münchner die Führung zum 2:1. Zunächst verhinderte Sven Ulreich noch das Gegentor mit einer Glanzparade gegen einen Schuss von Toni Kroos aus etwa 17 Metern. In der 57. Minute war die Nummer eins des VfB aber machtlos. Philipp Lahm legte im Sechzehner zurück auf Gomez, der nur noch zum 2:1 für den FCB einschieben musste.
VfB-Cheftrainer Bruno Labbadia: "Es ist sehr schade, dass die Mannschaft für den Mut, den sie hatte, nicht belohnt wurde."
Stimmen zum Spiel
Bis zur dramatischen Schlussviertelstunde tat sich nichts Nennenswertes. Doch dann brachte Bruno Labbadia mit Cacau und Pavel Pogrebnyak zwei frische Stürmer und beide Teams legten nochmal los. Erst schoss Robben vom Strafraumeck drüber, dann scheiterten Cacau und Pogrebnyak nach einem Eckball von Tamas Hajnal an Manuel Neuer. Im Gegenzug verzog Robben erneut.
Kurz darauf hätte Cacau zum Helden werden können. Daniel van Buyten köpfte in Richtung Neuer, der gebürtige Brasilianer spritze dazwischen, brachte den Ball aber nicht im Tor unter. Mit der Hereinnahme von Georg Niedermeier ins Sturmzentrum ging der VfB in den letzten Minuten volles Risiko, heraus kam leider am Ende nicht der gewünschte Ausgleich.
Trotz der Niederlage bot der VfB vor allem in Unterzahl dem Tabellenführer die Stirn, hielt kämpferisch voll dagegen und hätte sich letztendlich einen Punkt verdient gehabt.