VfB Stuttgart
FC Bayern München
0:1 | Ribery | (30. Min) |
0:2 | Gomez | (46. Min) |
Khalid Boulahrouz gegen Toni Kroos
Pokal-Aus im Viertelfinale
Der VfB verlor am Mittwoch das Viertelfinale im DFB-Pokal gegen den FC Bayern mit 0:2 und verpasste somit den Einzug ins Halbfinale. Über die gesamte Spielzeit fehlten der Mannschaft von Bruno Labbadia die nötigen Mittel, um die Münchner ernsthaft in Gefahr zu bringen. Der FC Bayern hingegen spielte abgeklärt nach vorne und kam dank der Tore von Franck Ribéry und Mario Gomez seinem Ziel vom Titeltriple einen Schritt näher.
Im Vergleich zum 2:2-Unentschieden in Leverkusen begann der VfB personell unverändert. Bei den Bayern saß Arjen Robben überraschend auf der Bank, für den niederländischen Nationalspieler durfte Luiz Gustavo spielen.
Vom Anpfiff weg übernahm der FC Bayern die Initiative und erarbeitete sich Torchancen. Den Anfang machte Toni Kroos mit einem Distanzschuss, der jedoch geblockt wurde. Kurz darauf chipte Franck Ribéry die Kugel in den Sechzehner, wo Thomas Müller den Ball mit dem Hinterkopf in Richtung Tor verlängerte. Dort wartete aber Sven Ulreich auf das Spielgerät und fing es sicher. Nach zehn Minuten zeigte sich der VfB zum ersten Mal gefährlich vor dem Bayern-Kasten. Cristian Molinaro flankte, doch der Kopfball von Vedad Ibisevic ging aus kurzer Distanz am Tor vorbei.
Die zwingenderen Aktionen hatte weiterhin der deutsche Rekordmeister, allen voran Toni Kroos, der in der 20. Minute aus etwa 21 Metern abzog. Ulle lenkte den Strahl mit den Fingerspitzen noch an die Latte, von wo der Ball ins Toraus sprang. Nach der darauffolgenden Ecke kam erneut Kroos zum Abschluss, dieses Mal ging sein Schuss knapp über die Querlatte.
Die Heynckes-Elf machte weiterhin Druck, der VfB stemmte sich dagegen. Zunächst wurde ein Versuch von Mario Gomez geblockt, dann war Niedermeier nach einer Hereingabe von Müller vor dem ehemaligen VfB-Stürmer zur Stelle und verhinderte den Rückstand seiner Mannschaft. Der Gegentreffer fiel dann aber trotzdem in der 30. Minute. Müller hatte zu viel Platz auf der rechten Angriffsseite, passte scharf in die Mitte vors VfB-Tor, wo Ribéry schneller als alle Abwehrspieler im Trikot mit dem roten Brustring schaltete und das 1:0 für den FC Bayern München erzielte.
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Die VfB-Fans ließen sich durch den Rückschlag nicht aus dem Konzept bringen und feuerten ihre Mannschaft auch in der Folge lautstark an. In Gedenken an den beim letzten Heimspiel gegen Mönchengladbach verstorbenen VfB-Fan Uwe Specht waren die Zaunfahnen und Banner in der Cannstatter Kurve allesamt mit einem Trauerflor versehen.
In der Schlussviertelstunde der ersten Hälfte tat sich auf dem Spielfeld nichts Nennenswertes mehr, sodass die Spieler mit dem 1:0 für den FCB in die Kabinen gingen. Noch hatte das Spiel nicht den erwarteten Pokalfight-Charakter, aber es waren ja auch noch 45 Minuten zu spielen.
Zu viel Platz zum Flanken
Doch wer gedacht hätte, der VfB würde mit mehr Tempo und Aggressivität aus der Pause kommen, sah sich leider getäuscht. Stattdessen musste die Labbadia-Elf nur Sekunden nach Wiederanpfiff einen Nackenschlag hinnehmen. Wie bereits beim 0:1 hatte Müller auf rechts zu viel Platz zum Flanken, und Gomez wurde in der Mitte sträflich alleine gelassen. Den ersten Versuch des Angreifers wehrte Ulle noch ab, beim Nachschuss von Gomez zum 2:0 für die Bayern war aber auch die Nummer eins des VfB chancenlos.
VfB-Sportdirektor Fredi Bobic: "Das war heute gar nichts, eine Frechheit. Kein Kampf, keine Leidenschaft und ohne unseren überragenden Torwart hinten drin, hätte das noch ganz anders ausgehen können. Insgesamt eine Leistung, mit der ich alles andere als einverstanden bin."
Stimmen zum Spiel
Die Verunsicherung nach dem Gegentor war spürbar beim VfB. Kaum Ballbesitz und so gut wie keine Gelegenheit zum Torabschluss zu kommen, waren die Folge. Da auch der FCB nur noch das Nötigste fürs Spiel tat, dauerte es bis zur 72. Minute, bis es zur nächsten Torraumszene kam. Cacau probierte es von der linken Strafraumecke, doch der bis dahin nahezu beschäftigungslose Manuel Neuer machte sich lang und hielt den Ball im Nachfassen fest.
Kurz darauf hätte Franck Ribéry per Kopf beinahe noch das 3:0 für seine Farben erzielt, doch eine Glanzparade von Sven Ulreich verhinderte Schlimmeres. Ein Schuss von Jerome Boateng, der wiederum von Ulle entschärft wurde, war die letzte nennenswerte Aktion des Spiels.
Die umsichtige Bayern-Abwehr erstickte auch in der Schlussphase des Spiels ein Aufbäumen des VfB bereits im Keim, weshalb es am Ende beim 2:0-Sieg der Münchner blieb, die somit im Halbfinale stehen und dort entweder auf Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach oder die SpVgg Greuther Fürth treffen.