FC Augsburg
1:0 | Rafael | (5. Min) |
VfB Stuttgart
1:1 | Tasci | (24. Min) |
1:2 | Harnik | (34. Min) |
1:3 | Ibisevic | (84. Min) |
Die Szene, die zum Elfer führte: Ulle gegen Ndjeng
Souverän und effektiv
Dank einer starken Leistung vor allem in der Defensive und einer sehr guten Chancenverwertung gewann der VfB am Dienstagabend mit 3:1 beim FC Augsburg. Auch ein frühes Elfmeter-Gegentor warf die Mannschaft von Bruno Labbadia nicht aus der Bahn, im Gegenteil, sie schlug in Person von Serdar Tasci und Martin Harnik noch vor der Pause zurück und machte kurz vor Schluss dank Vedad Ibisevic den Sack endgültig zu.
Angesichts der starken Mannschaftsleistung beim 4:1-Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05 sah Cheftrainer Labbadia keinen Grund, seine Startformation zu verändern. Das Spiel in der ausverkauften SGL arena fand von der ersten Minute an auf einem hohen Niveau statt, wobei die Anfangsviertelstunde dem Gastgeber gehörte, der den VfB mit temporeichen Offensivfußball auf dem falschen Fuß erwischte.
Bereits in der dritten Minute tauchte der Bundesliga-Aufsteiger gefährlich vor dem Kasten von Sven Ulreich auf, doch der Schuss von Hajime Hosogai wurde abgefälscht und ging ins Toraus. Sekunden später fühlten sich die rund 3.000 Fans des VfB wie im falschen Film, da es wie schon am vergangenen Samstagnachmittag gegen Mainz nach wenigen Minuten Elfmeter gegen ihr Team gab. Marcel Njdeng wurde im Sechzehner frei gespielt, Ulle ging zu ungestüm in den Zweikampf, und Referee Guido Winkmann entschied folgerichtig auf Strafstoß, den Nando Rafael links unten im Eck zum 1:0 für den FCA versenkte.
Der VfB tat sich schwer, ins Spiel zu finden
Der Gastgeber drückte weiter aufs Gaspedal und wollte die Führung ausbauen, doch der Fernschuss von Daniel Baier in der elften Minute ging drüber und der Versuch von Ja-Cheol Koo aus 18 Metern wurde zur Ecke abgefälscht. Der VfB tat sich schwer, ins Spiel zu finden und machte in der Anfangsphase zu viele vermeidbare Fehler. Der FC Augsburg präsentierte sich wacher und engagierter, doch das sollte sich ändern. Nach rund 15 Minuten bekam der VfB das Spiel langsam in den Griff, wurde Ballsicherer und die Pässe kamen endlich beim Mitspieler an.
In der 17. Minute war es schließlich Martin Harnik, der die erste Gelegenheit für den VfB hatte, doch seine Direktabnahme aus kurzer Distanz stellte keinerlei Gefahr für Simon Jentzsch im Tor des FCA dar. Dafür musste der 35-jährige Keeper anschließend doch etwas mehr bieten, als er einen Schuss von Tamas Hajnal nach sehenswerter Vorarbeit von Gotoku Sakai ins Toraus lenkte.
Der VfB war nun am Drücker und belohnte sich für seine Leistungssteigerung. Nach einem Eckball von Spielmacher Hajnal schraubte sich Kapitän Serdar Tasci am Elfmeterpunkt in die Luft und beförderte den Ball mit der Stirn in den Winkel zum verdienten 1:1-Ausgleich. Jetzt war Tempo drin auf beiden Seiten, die Zweikämpfe wurden verbissen, aber fair geführt und die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten.
Vor allem die Anhänger der Labbadia-Elf durften in der 34. Minute wieder jubeln. Hajnal schickte Martin Harnik mit einem Traumpass auf die Reise, der österreichische Nationalspieler schüttelte zwei Gegenspieler ab und markierte mit seinem 15. Saisontor das 2:1 für seine Farben. Kurz darauf sah Zdravko Kuzmanovic seine insgesamt fünfte gelbe Karte und wird deshalb im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen am Freitagabend fehlen.
Auch die letzten beiden nennenswerten Aktionen vor dem Pausenpfiff gehörten dem VfB, doch zunächst verzog Julian Schieber aus spitzem Winkel, dann fing Simon Jentzsch den Versuch von Sakai von der Strafraumgrenze ohne Probleme, weshalb es mit der knappen Führung für den VfB in die Kabinen ging.
Tasci fälschte einen Schuss von Koo ab
Die Geschichte der zweiten Hälfte ist etwas schneller erzählt, als die des ersten Durchgangs. Der FCA probierte alles, um wieder ins Spiel zu kommen und das 2:2 zu erzielen, der VfB hingegen verwaltete hauptsächlich das Ergebnis, stand hinten sicher, sorgte ab und an für Entlastung in der Offensive und in der 84. Minute für die Vorentscheidung. Bis zum 3:1 durch Vedad Ibisevic erarbeitete sich der VfB aber kaum eine richtige Torchancen, doch auch die Augsburger schafften es nicht, Kapital aus ihrer Überlegenheit zu schlagen.
Cheftrainer Bruno Labbadia: "Das war heute ein brutal intensives Spiel, Kompliment an beide Mannschaften."
Stimmen zum Spiel
Die besten Chancen des FCA in der Zusammenfassung: Hosogai verzog aus 14 Metern, Tasci fälschte einen Schuss von Koo ab, Ulle parierte einen Freistoß von Ndjeng, der eingewechselte Cristian Molinaro warf sich in einen Schuss von Rafael und ein Distanzschuss von Jan-Ingwer Callsen-Bracker ging knapp am Pfosten vorbei.
Mitten in die Schlussoffensive der Fuggerstädter fiel dann die Vorentscheidung für den VfB. Der für Zdravko Kuzmanovic gekommene Christian Gentner bediente den bosnischen Nationalspieler Ibisevic, der aus halbrechter Position trocken ins lange Eck vollendete. Das Gegentor erstickte die Bemühungen der FCA-Spieler, die mit viel Leidenschaft und Herzblut agierten, jedoch nichts gegen die stabile Defensive des VfB auf Lager hatten und letztendlich ob der Effektivität der VfB Offensive verzweifelten.
Bruno Labbadia und seine Mannschaft stehen nun vier Spieltage vor Saisonende weiterhin auf dem fünften Tabellenplatz, sind seit acht Spielen ungeschlagen, fügten Augsburg die erste Heimniederlage seit November 2011 zu und sind auf dem besten Wege, in der nächsten Spielzeit international dabei zu sein.