TSG Hoffenheim
1:2 | Salihovic | (74. Min) |
VfB Stuttgart
0:1 | Ibisevic | (8. Min) |
0:2 | Ibisevic | (43. Min) |
Doppelpack führt zum Auswärtssieg
Ein schöneres Geschenk hätte die Mannschaft von Bruno Labbadia ihrem Präsidenten nicht machen können, schließlich war Gerd E. Mäuser an seinem 54. Geburtstag live dabei in Sinsheim und wurde Zeuge, wie der VfB mit 2:1 gegen die TSG Hoffenheim gewann. Zweifacher Torschütze in der ersten Hälfte war der Ex-Angreifer der TSG, Vedad Ibisevic, der im Winter zum VfB wechselte. Sejad Salihovic verkürzte im zweiten Durchgang per Foulelfmeter auf 1:2.
Im Gegensatz zu den letzten Spielen musste Bruno Labbadia seine Stammformation verletzungsbedingt verändern. Maza rückte für Serdar Tasci (Reizung des Hüftbeugers) in die Innenverteidigung, und Julian Schieber ersetzte Shinji Okazaki (Innenbandanriss im rechten Knie) auf der linken Seite. Anstelle von Tasci führte Georg Niedermeier die Elf mit dem roten Brustring auf dem Trikot als Kapitän aufs Feld.
Die Zuschauer in der ausverkauften Wirsol Rhein-Neckar-Arena, unter ihnen mindestens 3.000 Fans des VfB, sahen einen flotten Beginn beider Mannschaften. Vor allem der Gast aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt fand gleich gut in die Partie und dominierte auch die ersten 45 Minuten. Bereits nach fünf Minuten testete Zdravko Kuzmanovic TSG-Keeper Tom Starke aus der Distanz.
Kurz danach jubelte dann der Heimkehrer Vedad Ibisevic zum ersten Mal. Nach toller Vorarbeit von Khalid Boulahrouz, der einen Pass von William Kvist direkt in die Schnittstelle zwischen Hoffenheims Verteidiger-Duo Marvin Compper und Jannik Vestergaard brachte, behielt Ibisevic alleine vor Starke die Ruhe und vollendete in der achten Minute zum 1:0 für den VfB. Auch wenn der Jubel über sein insgesamt drittes Tor für den VfB vielleicht etwas verhaltener als sonst ausfiel, war dem bosnischen Nationalspieler die Freude über den Treffer gegen seinen Ex-Klub deutlich anzusehen. Und es sollte auch nicht sein letzter Treffer an diesem Abend gewesen sein.
Boulahrouz mit der Chance zum 2:0
In der Folge drückte der VfB weiter aufs Gaspedal und kam zu guten Gelegenheiten. Gotoku Sakai hielt aus der zweiten Reihe ohne Erfolg drauf, anschließend hatte Boulahrouz die Chance zum 2:0. Nach einer Flanke von Tamas Hajnal kam der niederländische Nationalspieler im Sechzehner frei zum Kopfball, doch eine klasse Parade von Tom Starke verhinderte die höhere Führung.
Nach gut 20 Minuten kam auch der Gastgeber aus Nordbaden besser ins Spiel. Ryan Babel wurde bei einem Eckball am kurzen Pfosten sträflich alleine gelassen, traf mit seiner Direktabnahme aber zum Glück nur das Außennetz. Sekunden später legte Fabian Johnson im Strafraum die Kugel zurück, doch Kapitän Niedermeier klärte vor dem einschussbereiten Peniel Mlapa zur Ecke.
Bis zum Pausenpfiff eroberte der VfB allmählich wieder die Kontrolle über das Spielgeschehen und wurde schließlich auch für seine Mühen belohnt. In der 27. Minute scheiterte Ibisevic zwar noch mit einem verunglückten Schuss, kurz vor der Halbzeit war es dann aber wieder soweit und der Ex-Hoffenheimer traf ins Schwarze. Erneut bereitete Boulahrouz mit einer scharfen Flanke vor, und der Mittelstürmer vollstreckte per Flugkopfball zum 2:0. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Kabinen.
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Torraumszenen beinahe im Minutentakt
Nach dem Seitenwechsel dauerte es nicht lange, ehe die Partie wieder an Fahrt aufnahm. Da nun auch die TSG-Mannschaft mit offenem Visier spielte und auf das Anschlusstor drängte, gab es Torraumszenen beinahe im Minutentakt.
Den Anfang machte der VfB in Person von Zdravko Kuzmanovic, der nach einer Ecke aus 17 Metern zum Abschluss kam, die Kugel aber übers Hoffenheimer Tor setzte. Noch weiter drüber ging der Versuch von Ryan Babel in der 50. Minute, als er es aus kurzer Distanz mit einer Volleyabnahme probierte. Wenig später hatte die Mannschaft von TSG-Trainer Markus Babbel dann die bis dahin beste Gelegenheit des Spiels, doch Sven Ulreich blieb im Eins-gegen-Eins-Duell mit Mlapa lange stehen und verhinderte so das 1:2. Der deutsche U21-Nationalspieler hatte jetzt Lunte gerochen und schoss aus allen Lagen, ohne dabei jedoch erfolgreich zu sein.
Auf der anderen Seite legte Julian Schieber in der 60. Minute ein schönes Solo hin, blieb aber letztlich an der Fußabwehr von Tom Starke hängen. Ebenfalls mit einem Alleingang drang kurz darauf Babel in den Sechzehner des VfB, doch zum Abschluss kam dann Boris Vukcevic, dessen Schuss aber abgefälscht wurde. Wiederum nur Sekunden später prüfte der Ex-VfBler Sven Ulreich mit einem Versuch aus kurzer Distanz.
Nach einer kurzen Verschnaufpause legten die Teams in der Schlussviertelstunde noch einmal los. Zunächst fand Julian Schieber wieder seinen Meister in Tom Starke, dann sorgte der eingewechselte Sejad Sahilovic noch einmal für Spannung. Nach einem Foul von Maza an Fabian Johnson im Strafraum verwandelte der Mittelfeldspieler den fälligen Strafstoß unhaltbar für Ulle zum 1:2.
Cheftrainer Bruno Labbadia: "Ich freue mich riesig, dass Vedad seine Rückkehr nach Sinsheim so vergolden konnte, er arbeitet extrem gut für die Mannschaft."
Stimmen zum Spiel
Natürlich warf Hoffenheim in den letzten Minuten noch einmal alles nach vorne, doch die Defensive um Kapitän Niedermeier hielt dem Druck stand. Wenn dann doch ein TSG-Akteur durch kam, war Ulle zur Stelle, wie beim Schuss von Vukcevic in der 83. Minute, als die Nummer eins des VfB im Nachfassen klärte.
Kurz darauf hätte sich für Ibisevic beinahe die Chance zum 3:1 ergeben, doch Starke war einen Schritt vor dem Bosnier am Ball, der seinen Ex-Kollegen unglücklich am Kopf traf, seine fünfte gelbe Karte sah und somit im nächsten Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg fehlen wird. Die letzte Chance des Spiels hatte der VfB, doch der Kopfball von Julian Schieber nach einem Eckball wurde von Tom Starke zur Ecke abgewehrt.
Es blieb letztendlich beim 2:1 für den VfB, der durch den Erfolg in Sinsheim den zweiten Auswärtssieg in Folge einfuhr, seinem Präsidenten zum 54. Geburtstag ein schönes Geschenk bereitete und vorübergehend Platz sieben in der Tabelle eroberte.