FC Bayern München
1:1 | Müller | (32. Min) |
2:1 | Kroos | (33. Min) |
3:1 | Gustavo | (43. Min) |
4:1 | Mandzukic | (47. Min) |
5:1 | Müller | (49. Min) |
6:1 | Schweinsteiger | (51. Min) |
VfB Stuttgart
0:1 | Harnik | (25. Min) |
Anfangs besser: der VfB um Christian Gentner
Bittere Reise nach München
Diese Ausfahrt hatten sich der VfB Verantwortlichen anders vorgestellt. Beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München verlor die Mannschaft von Bruno Labbadia nach einem starken Beginn und einer Führung noch mit 1:6 (1:3). Zudem flog Vedad Ibisevic vom Platz.
Zwei Erkrankungen hatten sowohl im Kader des VfB als auch im Aufgebot der Bayern zu einer kurzfristigen Änderung geführt. Cacau musste wegen eines grippalen Infekts passen und wurde auf dem Spielberichtsbogen von Raphael Holzhauser ersetzt.
Bei den Münchnern war der Trainer Jupp Heynckes gezwungen, seine Startformation zu ändern und Bastian Schweinsteiger von Beginn an auf das Feld zu schicken, weil Arjen Robben mit einer Erkältung ausfiel.
Derweil saß das Geburtstagskind Javi Martinez zunächst auf der Bank, und schon etwas länger stand fest, dass Tim Hooglands Knie doch noch nicht wieder voll funktionsfähig ist, sodass daher auch der VfB Außenverteidiger nicht mit dabei war.
Abtasten und langsam ins Spiel hinein finden, das war in der Allianz Arena dann nicht angesagt. Der VfB begann druckvoll, energisch, störte die Münchner früh, verteidigte hoch. Und nach vier Minuten fehlte nicht viel für die Führung der Gäste.
Martin Harnik dribbelte zielstrebig in den Strafraum der Bayern, umkurvte Jerome Boateng, zog mit dem linken Fuß ab – und der Nationaltorhüter Manuel Neuer konnte den Ball gerade noch mit den Fingerspitzen an die Latte lenken.
Der VfB Kapitän Serdar Tasci: "Wir haben ganz gut begonnen, aber was dann passiert ist, kann ich mir nicht erklären. Nach den zwei Gegentoren in zwei Minuten hat bei uns nichts mehr geklappt. Das ist traurig. Mit so einem Ergebnis können wir uns nur bei den Fans entschuldigen, die mit hierher gefahren sind." Die Stimmen zum Spiel
Harnik mit dem ersten Saisontor
So langsam wachten auch die Bayern auf, versuchten, das Spiel an sich zu reißen. Nach etwas mehr als zwölf Minuten hatte Sven Ulreich im VfB Tor aber kein Problem mit dem Flachschuss von Toni Kroos. Nach der Anfangsviertelstunde schaffte es der VfB nicht mehr so gut, offensiv zu verteidigen. Das lag vor allem daran, dass die Mannschaft von Bruno Labbadia den Ball nach dessen Gewinn häufig schnell wieder verlor. Die Defensive war aber parat, die Bayern erspielten sich bislang keine gefährlichen Chancen.
Die erste hatte dann Liuz Gustavo in der 24. Spielminute. Nach einer Kombination über Toni Kroos und Thomas Müller sprang der Ball nach einer Abwehraktion der VfB Abwehr dem Münchner Defensivstrategen vor die Füße, und sein Schuss touchierte den rechten Außenpfosten.
Jubeln durften dann aber die VfB Profis. Der Bayern-Verteidiger Jerome Boateng wurde nach einem Zweikampf mit Vedad Ibisevic gerade behandelt, und Arthur Boka schlug einen Freistoß von der linken Seite lang in den Strafraum. Dort stiehl sich Martin Harnik frei, nahm den Ball direkt aus der Luft ab und manövrierte ihn wohldosiert über Manuel Neuer hinweg zum 1:0 ins Tor (25.).
Bayern mit Doppelschlag
Das erste VfB Tor der 50. Bundesliga-Saison fiel also wieder im Anschluss an eine Standardsituation, die Disziplin, in der die Mannschaft von Bruno Labbadia in der abgelaufenen Spielzeit das beste Team der Liga war. Prompt waren die VfB Fans in der mit 71.000 Zuschauern ausverkauften und so sehr wie noch nie gefüllten Münchner Arena lautstark zu vernehmen.
Doch der Jubel sollte nicht lange anhalten. In nur 73 Sekunden drehte der Rekordmeister kurze Zeit später den Spielstand. Zuerst schloss Thomas Müller eine Hereingabe von Mario Mandzukic mit einem Volleyschuss ab. Diesen parierte Sven Ulreich zwar noch, aber Thomas Müller setzte nach, und nun war der VfB Keeper machtlos (32.).
Nur ein wenig mehr als eine Minute danach kam Toni Kross nach einem Ballverlust im VfB Mittelfeld an den Ball, und knallte diesen von der Strafraumgrenze aus unhaltbar für Sven Ulreich zur Führung der Bayern ins Tor. Ein weiterer Kracher des Heimteams bescherte den Münchnern dann noch die 3:1-Führung. Luiz Gustavo wurde nicht angegriffen, kam aus 25 Metern frei zum Schuss und wuchtete den Ball ins Tor. Wieder hatte Sven Ulreich keine Chance.
Der VfB Torhüter rettete dann nach einem weiteren Fehlpass des VfB im Aufbau den Spielstand in die Halbzeit, als er eine Direktabnahme von Thomas Müller kurz vor dem Pausenpfiff entschärfte. "Das ist Wahnsinn, was für einen guten Start wir hatten. Dann schlafen wir und machen zwei individuelle Fehler und geraten in Rückstand. Das Ergebnis sieht damit klar aus, aber wir haben uns das selbst eingebrockt", sagte der Sportdirektor Fredi Bobic nach den ersten 45 Minuten.
Erzielte das Münchner 3:1: Luiz Gustavo
Drei Gegentore in vier Minuten
Nach der Ansprache in der Kabine ersetzte Tunay Torun Tamas Hajnal. Die erste Aktion hatten aber die Bayern – und sie trafen erneut. Wieder hielt zwar Sven Ulreich den ersten Schuss, doch der Ball prallte zu Mario Mandzukic, und der schob zum 4:1 ein (47.).
Es kam noch schlimmer, denn zwei Minuten später erhöhten die Bayern auf 5:1. Thomas Müller traf per Kopf.
Die Münchner spielten jetzt wie entfesselt und schafften wieder nur 120 Sekunden später den sechsten Treffer. Thomas Müller bediente Bastian Schweinsteiger, der mit seinem Kopfstoß Sven Ulreich keine Abwehrmöglichkeit ließ.
Dann hatte mal wieder der VfB eine Strafraumaktion, Vedad Ibisevic schaltete am schnellsten, stocherte den Ball auf das Bayern-Tor, doch Manuel Neuer verhinderte das zweite VfB Tor.
Rote Karte für Vedad Ibisevic
In den Folgeminuten verflachte die Partie erwartungsgemäß, die Bayern reduzierten ihre Offensivbemühungen, der VfB hatte sicher wieder gefangen. Der nächste Höhepunkt war dann ein unschöner.
Nach einem harten Zweikampf zwischen Jerome Boateng und Vedad Ibisevic in der 74. Minute meckerte der Bayern-Verteidiger den VfB Stürmer an, der schnell vom Boden aufstand, den über ihn gebeugten Jerome Boateng so mit der Brust traf und dafür die rote Karte sah. Eine harte Entscheidung, zwei Verwarnungen wären wohl gerechter gewesen.
Fußballerisch passierte danach nichts Nennenswertes mehr, dafür musste Martin Harnik kurz vor dem Schlusspfiff noch ausgewechselt werden, nachdem ihn der Bayern-Verteidiger Dante gefoult hatte. Das zweite Saisonspiel verlief also insgesamt mehrfach bitter und endete mit einem 6:1-Sieg für die Bayern.