Dinamo Moskau
1:1 | Kokorin | (77. Min) |
VfB Stuttgart
0:1 | Ibisevic | (64. Min) |
Ließ nichts zu: Maza gegen Kevin Kuranyi
Auf in die Gruppenphase
Der VfB ist weiter in Europa dabei. Das 1:1 (0:0) im Play-off-Rückspiel der Europa League bei Dynamo Moskau reichte der Mannschaft von Bruno Labbadia nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel, um sich für die Gruppenphase zu qualifizieren.
Der VfB Cheftrainer hatte dabei die Startaufstellung gegenüber dem Auftakt in der Bundesliga auf zwei Positionen verändert.
Gotoku Sakai ersetzte auf der Position des rechten Außenverteidigers Tim Hoogland, der wegen Knieproblemen vorsichtshalber draußen blieb. Außerdem rückte Shinji Okazaki wieder für Ibrahima Traoré im linken Mittelfeld zurück ins Team.
Die Ausgangsposition war aufgrund des 2:0-Sieges im Hinspiel in der Mercedes-Benz Arena gut, doch übermütig stimmte das keinen VfB Akteur.
"Dynamo hat eine sehr gefährliche Mannschaft, da müssen wir aufpassen", hatte etwa der Sportdirektor Fredi Bobic kurz vor dem Anpfiff um 18 Uhr deutscher Zeit gesagt: "Das wird absolut kein Selbstläufer."
Auf dem Feld erspielten sich dann auch die Moskauer nach etwas mehr als zwei Minuten die erste Möglichkeit. Kevin Kuranyi zog aus 20 Metern ab, doch sein Versuch verfehlte das Tor von Sven Ulreich. Die Mannschaft des Trainers Dan Petrescu begann offensiv, hatte nach knapp fünf Minuten in der Khimki-Arena beinahe schon mehr Offensivaktionen als in Stuttgart.
Moskau mit druckvollem Beginn
Das mussten die Russen aber auch, schließlich benötigten sie mindestens zwei Treffer, um noch eine Chance zu haben – und so ging es erst einmal weiter mit Moskauer Angriffsversuchen, wenn auch der VfB so gut stand, dass die Dynamo-Profis vor allem außerhalb des Strafraums abschlossen. So auch bei der nächsten Gelegenheit durch Balazs Dzsudzsak, dessen Schuss am linken Pfosten des VfB Tores vorbeirollte (10.).
In der 17. Spielminute sprintete der antrittsschnelle Dynamo Stürmer Alexander Kokorin etwa 40 Meter in der VfB Hälfte auf das Tor von Sven Ulreich, Serdar Tasci drängte ihn letztlich aber so weit nach außen, dass der Winkel zu spitz wurde und sein Abschluss ohne Erfolg blieb.
Die größte Möglichkeit hatte dann aber der VfB in der 22. Minute. William Kvist narrte in der eigenen Hälfte seinen Gegenspieler mit einer schönen Körperdrehung, beschleunigte das Spiel mit einem langen Flachpass auf Tamas Hajnal, der Ungar leitete den Ball umgehend weiter in die Spitze zu Vedad Ibisevic. Der VfB Stürmer drang in den Moskauer Strafraum ein, sein Gegenspieler kam gerade noch so an den Ball, als der Bosnier das Spielgerät abrupt stoppte, und so sprang dieser vor die Füße von Shinji Okazaki – und den Schuss des Japaners konnte Anton Shunin im Dynamo-Tor gerade noch abwehren.
Bildergalerie
Der VfB mit den Großchancen
Fünf Minuten später war der VfB dann noch näher dran am Führungstreffer: Shinji Okazaki kam auf rechts außen an den Ball, behielt die Übersicht und bediente Martin Harnik in der Mitte. Doch der Schieber des Österreichers sprang nur an den Pfosten. Die Mannschaft von Bruno Labbadia bekam die Partie nun besser in den Griff.
Kurz vor der Pause war dann Maza hellwach, als er einen Pass auf Alexander Kokorin gerade noch ablief, und den Schuss des Moskauer Stürmers somit verhinderte (42.). Wenig später blockte der Mexikaner einen Schuss von Kevin Kuranyi und klärte zum Eckball (43.). Die Hälfte der Aufgabe war schon einmal bestanden, torlos verabschiedeten sich die Teams in die Kabine.
Der VfB Sportdirektor Fredi Bobic: "Es war ein spannendes Match. Dynamo ist viel engagierter und mit viel Schwung gekommen. Doch unsere Verteidigung ist insgesamt gestanden wie ein Fels. Für Vedad war es wichtig, mit dem Treffer eine Antwort zu geben. Das tut ihm und uns gut. Wir sind froh, dass wir die Gruppenphase nun erreicht haben und freuen uns auf mindestens sechs tolle Spiele." Die Stimmen zum Spiel
"Gegen Ende ist es etwas hektisch geworden", sagte Fredi Bobic in der Halbzeitpause: "Die Jungs müssen jetzt einfach wieder konzentrierter sein und cool bleiben." Doch die zweite Hälfte war noch nicht einmal 15 Sekunden alt, da flog der Ball schon an die Latte des VfB Tores – und das Team von Bruno Labbadia hatte Glück, nicht in Rückstand zu geraten.
Vorausgegangen waren dem abgefälschten Kunstschuss des Moskauers Christian Noboa zwei Doppelpässe, über die sich der Großteil der 7.164 Zuschauer in der Khimki-Arena freute, die etwa 120 mitgereisten VfB Fans hingegen nicht. Doch sie konnten durchatmen.
Ibisevic mit der Vorentscheidung
In den Folgeminuten verflachte das Spiel etwas, Strafraumszenen sahen die Zuschauer immer weniger – bis zur 64. Spielminute. Tamas Hajnal schickte mit einem schönen hohen Pass über 30 Meter Vedad Ibisevic, der den Ball mit der Brust mitnahm, in den 16-Meter-Raum der Moskauer eindrang und das Spielgerät mit dem linken Fuß halbhoch ins linke Toreck knallte. Die Vorentscheidung war gefallen, und im Stadion wurde es mehrheitlich still, während die VfB Fans feierten.
Moskau benötigte nun vier Tore für das Weiterkommen, und Kevin Kuranyi vergab kurze Zeit später eine Möglichkeit zum Ausgleichstreffer, als er knapp am Tor von Sven Ulreich vorbeischoss (66.). Dann wurde er ausgewechselt.
Dynamo Moskau gab sich aber nicht auf und schaffte in der 77. Minute doch noch den Ausgleichstreffer. Vladimir Granat flankte von der linken Seite in den Strafraum, der Ball passierte Freund sowie Feind und wurde von Pavel Nekhaychick von der halbrechten Seite wieder in den Strafraum gepasst, wo diesmal Alexander Kokorin stand und unhaltbar für Sven Ulreich abschloss.
Um 19.48 Uhr deutscher Zeit war es dann besiegelt: der türkische Schiedsrichter Firat Aydinus pfiff ab, und der VfB qualifizierte sich für die Gruppenphase der Europa League. Die Auslosung steigt am Freitag in Monaco.