VfB Stuttgart
1:0 | Boka | (10. Min) |
2:1 | Harnik | (29. Min) |
SC Freiburg
1:1 | Rosenthal | (13. Min) |
Erzielte das 1:0 für den VfB: Arthur Boka
Finaaaale - ohoo, Finaaaale - ohoohoho
In einer beeindruckenden Atmosphäre sowie nach einer starken Leistung zog der VfB mit einem 2:1-Sieg gegen den SC Freiburg in das DFB-Pokalfinale ein und qualifizierte sich damit auch für die UEFA Europa League. Die Tore für den VfB erzielten Arthur Boka und Martin Harnik.
Bruno Labbadia schickte von Beginn an dieselbe Mannschaft auf das Feld wie beim Sieg gegen Borussia Mönchengladbach. Als die Spieler aus dem Tunnel kamen sahen sie erst einmal zwei tolle Choreographien der jeweiligen Fanlanger.
Die Cannstatter Kurve zeigte dabei sogar eine zeitlich abgestimmte Einlage. Die Nachricht war klar: alle wollten nach Berlin. Die VfB Fans gaben dafür schon vor dem Anpfiff ihr Bestes. Die erste Chance erspielte sich dann auch das Team von Bruno Labbadia. Am Ende einer schönen Passstafette zog Martin Harnik von der Strafraumgrenze aus ab, aber der Ball flog über das Tor (3.).
Boka mit der Führung, Rosenthal mit dem Ausgleich
Nur zwei Minuten später stand der Österreicher schon wieder im Mittelpunkt. Nach einem herrlichen langen Flugball von Cristian Molinaro lief er auf Oliver Baumann zu, doch seinen Abschluss konnte der Freiburger Keeper abwehren. Beim Nachsetzen blieben Martin Harnik und Vedad Ibisevic ohne Erfolg - leider kein Tor, aber ein vielversprechender Beginn.
Und es ging so weiter. Nach einer Vorlage von Alexandru Maxim auf Martin Harnik zog dieser in den Strafraum, aber sein Querpass wurde abgefangen (8.). Doch damit nicht genug: die Schlagzahl des VfB war unglaublich hoch, das Team setzte den SC Freiburg immens unter Druck und so sprintete Ibrahima Traoré nur eine Minute später auf der linken Außenbahn gen Tor der Badener. Der Nationalspieler Guineas hob den Kopf, sah Arthur Boka, bediente ihn und der ivorische Außenverteidiger schob zur absolut verdienten Führung ein.
Leider legte sich der VfB Freudentaumel in der mit 59.000 Zuschauern gefüllten Mercedes-Benz Arena recht schnell wieder, denn die Gäste glichen in Person von Jan Rosenthal mit der ersten Gelegenheit aus (14.).
Harnik per Kopf zum 2:1
In den Folgeminuten ließen beide Teams den Zuschauern mal ein wenig Zeit zum Durchschnaufen, es war ja auch schon viel passiert. Aber damit war in der 28. Spielminute Schluss. In dieser konnte die Freiburger Hintermannschaft den Ball nicht klären, der zu Christian Gentner kam. Der VfB Kapitän flankte diesen clever und überlegt nach innen, wo Martin Harnik per Kopf zur erneuten Führung traf.
Das Tempo der Partie blieb auch danach hoch, beide Mannschaften ackerten und kämpften für das eine große Ziel, weitere Treffer blieben allerdings zunächst aus. Der VfB hatte in der ersten Hälfte insgesamt noch mehr investiert und führte nach dem Pausenpfiff somit verdient mit 2:1.
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Nach der Pause machte der VfB umgehend damit weiter. Christian Gentner zog in der 50. Spielminute von der Strafraumgrenze aus ab und der Ball rollte nur wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.
VfB weiter druckvoll und überlegen
Auf der Gegenseite überstand der VfB dann einen Freiburger Angriff, ehe das Team von Bruno Labbadia wieder in der Offensive in Erscheinung trat. Vedad Ibisevic rannte auf das SC-Tor zu, wurde bedrängt, schloss dennoch ab, aber der Ball wurde kurz vor der Linie gerade noch geklärt (53.).
Der VfB kontrollierte weiterhin das Spielgeschehen und kam zu ein paar kleineren Chancen – wie Martin Harnik in der 63. Spielminute, der den Ball nach einem Freistoß von Alexandru Maxim mit dem Kopf auf das Tornetz setzte.
Sven Ulreich: "Wir haben unser Ziel erreicht. Es ist eine tolle Sache im Finale zu stehen. Wir haben in jedem Pokalspiel alles abgerufen und waren über den gesamten Wettbewerb hochkonzentriert. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Beim Finalsieg 1997 habe ich daheim als Fan mitgefiebert und gejubelt – und jetzt bin ich als Spieler selbst dabei. Das ist der Wahnsinn. Die Fans haben uns fantastisch unterstützt, vielen Dank dafür. Das war super. Und übrigens: die Nummer eins im Land sind wir."
Die Stimmen zum Spiel
Drei Minuten später forderte Arthur Boka selbstbewusst das Spielgerät und schloss aus etwa 25 Metern ab. Sein Schuss verfehlte das Tor allerdings. Der SC Freiburg tauchte wenig später mal wieder im VfB Strafraum auf. Nach einem Ballverlust schloss Max Kruse aus etwa 20 Metern ab, der Schuss wurde abgefälscht, aber Sven Ulreich reagierte glänzend und entschärfte den Versuch (70.). Auch in der nächsten Aktion stand die Defensive.
Freiburg mit Schlussoffensive
Der SC Freiburg erhöhte nun erwartungsgemäß den Druck und in der 79. Minute verfehlte Jan Rosenthal das Tor. Der VfB hielt dagegen, die Spieler schmissen sich in jeden Zweikampf, holten die letzte Power aus sich heraus.
So auch vier Minuten vor dem offiziellen Spielschluss: nach einem Ballgewinn im Mittelfeld wurde Martin Harnik geschickt und den Schuss des Mittelfeldspielers klärte Oliver Baumann gerade noch zur Ecke. Eine Minute später ersetzte Shinji Okazaki Ibrahima Traoré.
In den Folgeminuten schaffte es der VfB sogar noch, sich vom Druck zu befreien und die eine oder andere Chance zu erspielen. Nachdem Raphael Holzhauser noch Alexandru Maxim ersetzte hatte und Sven Ulreich den letzten Freiburger Angriff festgehalten hatte war endlich Schluss.
"Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin"
Nach einer aufopferungsvollen und beeindruckenden Leistung siegte die Mannschaft von Bruno Labbadia letztlich absolut verdient mit 2:1 und zieht damit in das DFB-Pokalfinale ein. "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin", skandierten die Fans folglich.
Ein schöner Nebeneffekt: der VfB ist damit auch in der kommenden Saison wieder international dabei. Denn durch den Finaleinzug qualifizierte sich das Team von Bruno Labbadia automatisch für die UEFA Europa League, da der Endspiel-Gegner Bayer München bereits sicher in der Champions League antreten wird.