VfB Stuttgart
1:1 | Maxim | (63. Min) |
Borussia Dortmund
0:1 | Piszczek | (29. Min) |
1:2 | Lewandowski | (82. Min) |
Hielt abermals gut: Sven Ulreich
Unverdiente Niederlage
Die Stimmung war prächtig, die Leistung hervorragend, doch am Ende fehlte dem VfB das Glück. 2:1 siegte der Deutsche Meister aus Dortmund und kann damit mehr als zufrieden sein. Denn einen Punkt hätte der Klub mit dem roten Brustring allemal verdient.
Bruno Labbadia musste verletzungsbedingt und wegen Sperren seine Startaufstellung gegenüber dem Sieg in Frankfurt ändern. Vier Neue brachte der VfB Cheftrainer schließlich: Felipe, Antonio Rüdiger, Martin Harnik und Alexandru Maxim.
Während der Rumäne sein Startelfdebüt in der Liga feierte, lief Christian Gentner als Kapitän auf, da Serdar Tasci wegen eines grippalen Infekts ausfiel. Arthur Boka sollte indes wieder neben Gente im zentralen defensiven Mittelfeld agieren.
Druckvoller VfB
Auf dem Feld erspielte sich der VfB in der siebten Spielminute den ersten Eckball, nachdem der Ivorer den Ball im Mittelfeld gewonnen hatte. Alexandru Maxim trat den Standard und Georg Niedermeier nahm per Kopf ab. Anders als beim Siegtreffer in Frankfurt verhinderte diesmal der gegnerischen Keeper gerade noch das 1:0 für den VfB.
Kurz darauf parierte dann Sven Ulreich gegen den allein vor ihm auftauchenden Marco Reus (11.). In der Folgeminute jubelten die meisten Zuschauer in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena, doch Vedad Ibisevic stand bei seinem Kopfballtreffer nach einem Freistoß von Alexandru Maxim ganz knapp im Abseits.
Anschließend waren die VfB Fans schon wieder kurz vor einem Freudenschrei, denn Ibrahima Traoré eilte nach einem Ballgewinn im defensiven Mittelfeld und einem schönen Konter allein auf das BVB-Tor zu, doch Roman Weidenfeller entschärfte die Situation (13.). Knapp 60 Sekunden später stand Ibo abermals im Mittelpunkt. Diesmal hatte er selbst für den Ballbesitz gesorgt und sprintete von der Mittellinie aus in Richtung des gegnerischen Strafraums, doch Kevin Großkreutz fing den Nationalspieler Guineas gerade noch ab. Die Führung wäre zu diesem Zeitpunkt für einen druckvollen VfB verdient gewesen.
BVB mit Führung nach Fehlentscheidung
Ganz knapp war es wenig später auf der Gegenseite, denn Marco Reus verfehlte mit einem Heber nur um wenige Zentimeter das Tor. Die 60.000 Besucher wurden bis dahin bestens unterhalten. Anschließend geriet die Gangart etwas rauer und leider stand der Schiedsrichter in den Folgeminuten häufiger im Mittelpunkt.
Sehr zum Ärger des gut spielenden VfB leistete sich der Referee dann eine Fehlentscheidung in einer Einwurfsituation, an deren Anschluss er dem BVB einen Freistoß zusprach. Ärgerlich deswegen, weil der Deutsche Meister nach dieser Standardsituation in Person von Lukasz Piszczek zum 1:0 traf (29.). Er war kurz zuvor für Marcel Schmelzer ins Spiel gekommen, der bei einem Zweikampf mit Martin Harnik eine Kopfverletzung davongetragen hatte.
Das Team von Bruno Labbadia reagierte aber keineswegs geschockt, ackerte weiter, erspielte sich vorübergehend allerdings keine Möglichkeiten mehr. Die nächste folgte in der 42. Minute nach einer schönen Kombination auf der rechten Außenbahn, an deren Ende Christian Gentner in der Mitte aber keinen Abnehmer fand. Hinten spielte derweil Sven Ulreich gut mit und die VfB Defensive stand meist richtig. Da die Borussia dennoch diesen einen Treffer erzielte hatte, endete der erste Durchgang mit einem Rückstand aus Sicht des VfB – unverdientermaßen.
Glück für Dortmund
Auch im zweiten Durchgang begann der VfB druckvoll, erarbeitete sich den einen oder anderen Freistoß. Nach einer Hereingabe von Alexandru Maxim in Minute 52 tauchte Georg Niedermeier vor dem Dortmunder Tor auf, doch sein Kopfstoß verfehlte leider das Ziel.
Wenig später hatte der VfB dann etwas Glück, als zwei Schussversuche der Gäste gerade noch geblockt wurden (56.). Doch in der Folgeminute war es schon wieder im anderen Strafraum brenzlig. Nach einem schönen Kombinationsspiel über die linke Seite nahm Arthur Boka die Flanke artistisch ab, doch der Ball landete neben dem Tor (57.).
Der VfB Torhüter Sven Ulreich: "Wir haben stark angefangen, waren lange Zeit ebenbürtig, haben uns gute Möglichkeiten erspielt. Ein großes Kompliment an die Mannschaft hierfür. Es waren leider einige unglückliche Schiedsrichter-Entscheidungen dabei. In Überzahl hat der BVB dann seine individuelle Klasse ausgespielt und wir haben uns um den verdienten Lohn gebracht, aber selbst in Unterzahl wäre noch ein Ausgleich möglich gewesen." Die Stimmen zum Spiel
Und dann folgte eine kuriose Aktion: abermals im Anschluss an einen Standard schoss erst Christian Gentner gegen den Pfosten und den Abpraller schloss Antonio Rüdiger ab, doch dann rettete Mario Götze auf der Linie (58.).
Alexandru Maxim mit dem Ausgleich
Doch dann kam die 63. Minute und der VfB belohnte sich endlich für die aufopferungsvolle Arbeit. Einen Einwurf von Antonio Rüdiger legte Christian Gentner auf Alexandru Maxim ab, der mit links zum Ausgleich traf.
Die Jubelschreie sollten sich kurz darauf aber in Pfiffe ändern, denn Georg Niedermeier sah die gelb-rote Karte (70.). In Unterzahl parierte umgehend Sven Ulreich zweimal klasse (70. und 71.) und die Mannschaft stemmte sich mit der tollen Unterstützung der Fans gegen die Angriffe des Meisters.
Inzwischen war Benedikt Röcker für den Torschützen Alexandru Maxim ins Spiel gekommen, um die Lücke in der Innenverteidigung zu schließen. Nach knapp 80 Minuten rettete anschließend Gotoku Sakai gegen Marco Reus und kurz darauf tauchte Arthur Boka im Strafraum des BVB auf, doch der Ivorer blieb ohne Erfolg (81.) – anders als Robert Lewandowski, der eine Minute später auf 2:1 für die Gäste erhöhte. Dabei blieb es und am Ende feierten die VfB Fans ihre Mannschaft dennoch zu Recht. Schließlich war diese Niederlage mehr als unverdient.