VfB Stuttgart
Botev Plovdiv
Gedenken an das VfB Urgestein Günter Seibold
Torlos in die Play-offs
In einer nervenaufreibenden Partie trafen weder der VfB noch Botev Plovdiv das Tor, sodass sich der Klub mit dem roten Brustring aufgrund des Auswärtstores beim 1:1 im Hinspiel für die Play-offs der UEFA Europa League qualifizierte.
Bruno Labbadia änderte seine Startformation gegenüber dem DFB-Pokalspiel auf zwei Positionen. Der angeschlagene Vedad Ibisevic nahm zunächst auf der Bank Platz, für ihn begann Mohammed Abdellaoue. Im Mittelfeld rückte Arthur Boka für Moritz Leitner in die Anfangself.
Nachdem die 7.000 Zuschauer in der Großaspacher comtech Arena zu Ehren des verstorbenen VfB Urgesteins Günter Seibold lange applaudiert hatten, begann die Partie. Die erste Gelegenheit erspielte sich der VfB im Anschluss an einen abgeblockten Eckball. Alexandru Maxim flankte den Ball erneut nach innen und Georg Niedermeier stieg in der Mitte am höchsten, doch er gab seinem Kopfball nicht die passende Richtung (5.).
Plovdiv spielt gut mit
Auch die Bulgaren versteckten sich keineswegs, zeigten wie schon im Hinspiel immer wieder ihr fußballerisches Können. Der VfB trat vor dem Tor von Botev Plovdiv das nächste Mal in der zwölften Minute gefährlich in Erscheinung: nach einem schönen Spielzug über Christian Gentner, Mohammed Abdellaoue und Ibrahima Traoré passte der Nationalspieler Guineas in die Mitte, doch der entgegengeeilte Cacau kam nur noch mit der Fußspitze an den Ball, sodass der Erfolg ausblieb.
Kurz darauf zog Botevs Todor Nedelev aus etwa 30 Metern ab, der Ball flog gefährlich in Richtung des VfB Tors, aber Sven Ulreich entschärfte die Situation (16.). Dann waren erneut die Körpergröße und Sprungkraft von Georg Niedermeier gefragt, aber auch seine zweite Kopfballchance – diesmal im Anschluss an einen Eckstoß von Alexandru Maxim – verfehlte leider das Ziel (23.).
Die Folgeaktionen gehörten den Gästen, deren Schüsse innerhalb kürzester Zeit dreimal gerade noch geblockt wurden (25. und 26.). Am knappsten war es dann aber in der 34. Spielminute, als der bulgarische Tabellenführer nur wegen der guten Reaktion von Sven Ulreich nicht in Führung ging.
Die Fans beider Lager sorgen für gute Stimmung
Nachdem die gut aufgelegten VfB Fans, die fortwährend Stimmung machten, ein kurzes "Aufwachen, Aufwachen" an die Mannschaft geschickt hatten, erspielte sich der VfB prompt die nächste Gelegenheit. Alexandru Maxim köpfte nach einer Hereingabe von Gotoku Sakai allerdings neben das Tor (35.).
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In dieser Phase folgte ein Aufreger dem nächsten: zunächst tauchte Romario Kortzorg frei vor Sven Ulreich auf, wobei der VfB Keeper das Duell für sich entschied. Nachdem der Botev-Profi den Nachschuss vergab, leitete Ulle umgehend den Gegenstoß ein, an dessen Ende Cacaus Querpass leider keinen Abnehmer fand (38. und 39.).
Wenig später endete die erste Hälfte, in der sich der VfB gegen diszipliniert auftretende Bulgaren schwertat, aber dennoch einige Chancen erarbeitete. Weil aber auch Plovdiv gefährlich vor das Tor von Sven Ulreich kam, stand es zur Pause gerecht unentschieden – wenn vielleicht auch das eine oder andere Tor fehlte und das Zwischenergebnis etwas schmeichelhaft für den VfB war.
Christian Gentner: "Wir haben es geschafft, das ist das einzig Positive. Das war kein guter Auftritt, aber Respekt auch dem Gegner. Wir haben zu wenige Chancen kreiert und die, die wir uns erspielt haben, dann vergeben. Wir mussten bis zum Schluss zittern und können nicht zufrieden sein. Die Fans haben uns sehr geduldig unterstützt und die Atmosphäre war toll. Wir sollten uns nun aber Gedanken darüber machen, was wir verbessern müssen. Wir sind in den drei bisherigen Pflichtspielen mit einem blauen Auge davongekommen." Die Stimmen zum Spiel
Martin Harnik bringt Schwung ins VfB Spiel
Nach dem Seitenwechsel ersetzte Martin Harnik seinen Mittelfeldkollegen Alexandru Maxim – und der österreichische Nationalspieler sorgte gleich für Wirbel. Erst prüfte er mit einem strammen Schuss den Plovdiv-Torhüter Adam Stachowiak (46.), dann entfloh er die Viererkette entlang sprintend seinen Gegenspielern, wurde in Szene gesetzt und bediente Mohammed Abdellaoue. Der norwegische Nationalspieler hatte bei seinem Schuss allerdings eine zu starke Rückenlage, geriet ins Straucheln und hatte daher nicht genügend Kontrolle über seinen Schuss. Der Torschrei blieb aus (48.).
Die nächste nennenswerte Aktion war dann leider eine unschöne aus VfB Sicht: Georg Niedermeier wartete etwas zu lange und schlug den Ball erst dann mit seinem linken Fuß, als der Gegenspieler schon da war. Beim folgenden Pressschlag war der Fuß des VfB Innenverteidigers aufgedreht und das gesamte Bein daher nicht so stabil wie das des Bulgaren. Die Folge: er musste aufgrund einer Verletzung im Knie ausgewechselt werden, humpelte bis zur nächsten Unterbrechung aber noch über das Feld.
In dieser Zeitspanne hatten die VfB Fans den Torschrei dann schon auf den Lippen, doch Cacau verpasste mit einer Sprungeinlage den Ball ganz knapp, der ebenso knapp am Tor vorbeiflog (62.). Eine Minute später kam eben Antonio Rüdiger als neuer Innenverteidiger ins Spiel. Gute Besserung, Georg!
Gute Besserung, Georg!
Nach 72 Spielminuten jubelten die Gästefans, doch bei Boban Grncharovs Treffer entschied das Schiedsrichtergespann auf Abseits. Das Spiel behielt seine Spannung, Plovdiv war ein Treffer jederzeit genauso zuzutrauen wie dem VfB. Wenig später verzog Christian Gentner aus spitzem Winkel (76.), dann klärte Serdar Tasci in allerhöchster Not (78.) – und eine Minute später betrat Vedad Ibisevic das Feld. Der bosnische Nationalspieler ersetzte Mohammed Abdellaoue.
Die nächste Möglichkeit des VfB hatte aber Ibrahima Traoré, der mit seinem linken Fuß vom Strafraum aus abschloss, das Tor aber verfehlte (85.). In der Nachspielzeit hielt schließlich Sven Ulreich das Weiterkommen fest. Der VfB qualifizierte sich in einem nervenaufreibenden Rückspiel gegen Botev Plovdiv knapp mit einem 0:0 für die Play-offs in der UEFA Europa League.