Berliner FC Dynamo
VfB Stuttgart
0:1 | Ibisevic | (40. Min) |
0:2 | Ibisevic | (76. Min) |
Doppelter Ibisevic
In der Finalstadt, beim Oberligisten Berliner FC Dynamo, startete der VfB die Mission 'Rückkehr nach Berlin'. Mit 2:0 konnte der zäh und aufopferungsvoll kämpfende Fünftligist mit dem großen Namen bezwungen werden. Beide Tore erzielte Vedad Ibisevic. Erst traf der Stürmer per Kopf (40.) und dann noch vom Punkt (76.). Beide Tore fielen zur rechten Zeit in Phasen des Aufbegehrens der Underdogs.
Cheftrainer Bruno Labbadia griff nach dem Europa-League-Qualifikationsspiel drei Tage zuvor auf einige Akteure zurück, die in Bulgarien nicht von Anfang an oder überhaupt nicht dabei waren. Auf gleich fünf Positionen baute er die Startelf um: Mit den hereingenommenen Gotoku Sakai und Georg Niedermeier in der Abwehr, dem wieder fitten Christian Gentner sowie Cacau und Alexandru Maxim gab es Wechsel in allen Mannschaftsteilen - und natürlich gegen den Fünftligisten eine offensive Ausrichtung.
Lattentreffer von Georg Niedermeier
Vor knapp 10.000 Zuschauern im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, davon etwa 1.500 Anhänger des VfB, riss der Vorjahresfinalist naturgemäß das Geschehen sofort an sich. Nach einem Maxim-Freistoß aus dem Halbfeld köpfte der Verteidiger Georg Niedermeier den Ball an die Latte (3.). Der Dynamo-Keeper Stephan Flauder hätte sicher das Nachsehen gehabt. Engagiert bearbeitete die Labbadia-Elf die Spieler des BFC, die nur aufgrund von Nachlässigkeiten des VfB zum Zuge kamen.
Die Oberliga-Akteure, in einem der wichtigsten Spiele ihrer Karriere, gaben naturgemäß alles, und es war seitens des VfB ebenso Aktivität und Konzentration wie Geduld gefragt. Die Berliner schafften es durchaus, Nadelstiche zu setzen und die in Rot spielenden Gäste zu warnen. Schüsse auf das Tor von Sven Ulreich blieben aber vorerst noch aus.
Pfostentreffer von Christof Köhne
Die meiste Gefahr ging von den Standards des VfB aus. In der 16. Minute konnte Torhüter Flauder mit den Fingerspitzen nach einer Sakai-Ecke den Ball gerade noch erreichen. Hinter ihm war Niedermeier einschussbereit. Dann wurde es aber hinten brenzlig. Erst verpassten nach einer halbhohen Hereingabe zwei Berliner mit dem langen Bein, dann konnte Moritz Leitner dem startenden Tobias Scharlau auf der Sechzehner-Linie gerade noch den Ball vom Fuß grätschen, sonst wäre er frei vor Ulreich zum Abschluss gekommen (20.).
Es folgte eine Phase mit vielen Unterbrechungen, ehe diesmal für den VfB das Gebälk rettete. Bei einem weiten Einwurf von BFC-Kapitän Björn Brunnemann bis tief in den Strafraum lief Christof Köhne ein und drosch den Ball aus zehn Metern geradeaus an den Pfosten. Sven Ulreich hätte sicherlich keine Chance gehabt (31.).
Treffer von Vedad Ibisevic
Da die VfB Spieler das Glück nicht überstrapazieren wollten, rissen sie sich nun mehr am Riemen und hielten den Ball weg vom eigenen Tor. Und dann war er da! In der 40. Minute zog der VfB den wackeren Dynamo-Kickern doch den Zahn. Nach Vorbereitung von Traoré und Cacau konnte Maxim wunderbar von links flanken und fand in der Mitte wie selbstverständlich Vedad Ibisevic, der zwei Verteidiger ins Leere laufen ließ und den Ball zur Pausenführung unter die Latte wuchtete. Cacau hätte nach einer Gentner-Flanke noch erhöhen können, köpfte aber vorbei (44.).
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Nach der Pause, in der es keine Wechsel gab, blieb der Ligenunterschied weiterhin weniger offensichtlich als angenommen. Die Dynamo-Spieler machten dem VfB die Aufgabe so schwierig wie möglich und setzten nicht nur kämpferisch ihre vorhandenen Mittel ein. Doch die höhere Qualität und Wucht des VfB wurde zunehmend deutlich. Eine Flanke nach der anderen flog in die Gefahrenzone vor dem Berliner Tor. Nach einer hohen Hereingabe von Cacau schoss Christian Gentner aus spitzem Winkel nur um Zentimeter am langen Pfosten vorbei (55.). Der zweite Treffer lag in der Luft.
Entscheidung vom Punkt
In der 61. Minute folgte aber nochmal eine BFC-Aktion, die aufhorchen ließ. Björn Brunnemann zog von der Mittellinie gegen den weit vor dem Tor stehenden Sven Ulreich ab. Der Ball ging nicht weit am Ziel vorbei, sodass die Bundesligisten noch einmal durchatmen konnten. Dynamo blieb allerdings weiterhin zäh, ein Gegentreffer im Bereich des Möglichen. Die absolute Dominanz gelang dem VfB noch immer nicht. Daher musste sich auch Ulreich bei einem Kopfball von Patrick Brendel lang machen (69.).
Doppeltorschütze Vedad Ibisevic:
"Im DFB-Pokal geht es nicht darum, hoch zu gewinnen, sondern weiter zu kommen. Und das haben wir geschafft."
Zu den Stimmen zum Spiel
In der 75. Minute gab es dann aber keine Diskussion. Martin Harnik war einfach zu schnell für Gegenspieler Philipp Haastrup, der den eingewechselten Stürmer im Strafraum umsenste. Vedad Ibisevic schnappte sich den Ball um schoss kaltblütig zum 2:0 für den VfB ein (76.). Das senkte spürbar den Blutdruck der Hauptstädter, es wurde stiller im Stadion und auf dem Platz.
Nach 80 Minuten war das Tagwerk des Doppeltorschützen getan. Es kam neben Neuzugang Mohammed Abdellaoue auch Youngster Timo Werner, für ihn wurde Ibrahima Traoré ausgewechselt. Die Gegenwehr war gebrochen, aber der BFC Dynamo konnte dennoch erhobenen Hauptes den Platz verlassen.
Für den VfB geht es im DFB-Pokal weiter - mit dem Ziel, am 17. Mai 2014 nach Berlin zurückzukehren. Da findet das Finale im Olympiastadion statt. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, auf dem sich die Mannschaft von Bruno Labbaida steigern sollte.