VfB Stuttgart
1:1 | Werner | (16. Min) |
Eintracht Frankfurt
0:1 | Russ | (14. Min) |
Bejubelt sein erstes Bundesligator: Timo Werner
Der VfB belohnt sich nicht
Die große Chance zum dritten Sieg in Serie war da, doch leider landete der Elfmeter in der Schlusssekunde nicht im Tor – und so endete das Heimspiel des VfB gegen Eintracht Frankfurt 1:1. Timo Werner hatte mit seinem ersten Bundesligatreffer den Ausgleich erzielt.
Stück für Stück, Plakat für Plakat, Schriftzug für Schriftzug entrollte und erhob sich die Choreographie in der Cannstatter Kurve anlässlich des 120. Geburtstages des Vereins für Bewegungsspiele. Heroische Musik begleitete die Aktion der weiß-roten Anhänger und auf dem Platz liefen die Profis von heute mit den Traditionstrikots von gestern ein. Selbst als die Zuschauer auf den drei anderen Tribünen anschließend schon dachten, dass sie ihren Blick nun vor allem auf das Spielfeld richten können, setzte die Cannstatter Kurve noch einen drauf. Ein riesiges VfB Wappen kroch vom Oberrang bis hinunter zu den Zäunen und ein Schriftzug verdeutlichte noch einmal die Freude über die Entscheidung zugunsten des alten neuen Emblems.
Worte werden der beeindruckenden Choreographie eigentlich nicht gerecht, Bilder und Videos eignen sich dazu viel besser. Daher soll es das mit dem Beschreibungsversuch nun gewesen sein, eines sei aber auch noch auf diesem Weg gesagt: vielen Dank. Ihr seid die geilsten Fans!
Timo Werner erzielt sein erstes Bundesligator
Auf dem Feld ersetzte Martin Harnik den verletzten Moritz Leitner in der Startformation. Der Spielbeginn gehörte allerdings der Eintracht. Das Team des Trainers Armin Veh startete druckvoll und Johannes Flum hätte in der siebten Minute fast die Führung erzielt, wenn seine Direktabnahme nicht noch zur Ecke abgefälscht worden wäre.
Der VfB fand nur schwer ins Spiel und die Eintracht erzielte prompt das 1:0. Marco Russ drosch den Ball nach einer Ecke in den Winkel – unhaltbar für Sven Ulreich (14.). Martin Harnik antwortete mit Wut im Bauch, führte den Ball im Sprint bis zum Frankfurter Strafraum, doch sein Schuss klärte Kevin Trapp mit den Fingerspitzen zum Eckball (15.).
Timo Werner: "Das Tor war das Schönste, das ich bis jetzt erlebt habe. Dass ich beim 120. Geburtstagsspiel getroffen habe, ist als Stuttgarter Junge noch schöner. Ich habe mich so gefreut, dass ich es erst einmal gar nicht fassen konnte. Meine Eltern waren auch im Stadion, das war natürlich auch schön." Die Stimmen zum Spiel
Alexandru Maxim trat diesen auf den kurzen Pfosten, dort verlängerte Christian Gentner mit dem Kopf, sodass der Eintracht-Keeper den Ball nur noch touchierte und Timo Werner am zweiten Pfosten zum Ausgleich einköpfte (16.). Es war sein erster Bundesligatreffer – und er ist damit der jüngste VfB Torschütze in der Bundesligageschichte. Das Tor hauchte dem VfB Leben ein, die Mannschaft von Thomas Schneider war von nun an mittendrin in dieser sechsten Saisonpartie, welche die etwa 45.000 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena gut unterhielt.
Gerechter Pausenstand
Beide Mannschaften agierten jetzt auf einem ähnlichen Leistungsniveau, Torraumszenen blieben allerdings aus – oder wurden geklärt, kurz bevor es gefährlich werden konnte. So auch nach 28 Minuten, als die Hessen nach einer Flanke von Christian Gentner gerade noch vor dem einköpfbereiten Vedad Ibisevic klären konnten.
Oder kurz vor der Pause, als Antonio Rüdigers wuchtiger Flachschuss aus etwa zehn Metern geblockt wurde (40.). Als dann die ersten paar Prognosen der Bundestagswahl raus waren, endete die erste Hälfte, in die der VfB schlechte startete, die verdiente Frankfurter Führung zum Glück direkt ausglich und dann absolut drin war im Geschehen. So war der Pausenstand letztlich gerecht.
Nach dem Seitenwechsel parierte Sven Ulreich einen Kopfball von Stefan Aigner (48.), dann traf Martin Harnik das Außennetz, nachdem er seinen Gegenspieler auf der rechten Außenbahn genarrt hatte (52.) und auf der Gegenseite warf sich Ulle aufopferungsvoll in einen Querpass, sodass Vaclav Kadlec diesen nicht verwertete (53.).
VfB mit Schlussspurt und Elfmeter – aber leider ohne Tor
Die Folgeminuten waren recht zerfahren, einige Abspielfehler mischten sich in die Partie, die klaren Aktionen fehlten – bis zur 65. Spielminute, als Stefan Aigner einen langen Pass mitnahm und aus spitzem Winkel knapp am Tor vorbeischoss. Kurz darauf jubelten die VfB Fans dann und Alexandru Maxim war schon feiernd zur Eckfahne gelaufen, doch das Schiedsrichtergespann wertete das 2:1 des VfB aufgrund einer Abseitsposition als irreguläres Tor (66.).
Drei Minuten später erntete Timo Werner einen Sonderapplaus für sein Tor, als er das Feld verließ. Ibrahima Traoré ersetzte den VfB Youngster. Beifall verdiente sich auch Sven Ulreich, der einen strammen Schuss von Frankfurts Constant Djakpa zur Ecke klärte (70.), an deren Anschluss Marco Russ den Ball über das Tor drosch (71.).
Dann kam Konstantin Rausch für Arthur Boka in die Begegnung (72.). Der Außenverteidiger leitete fünf Minuten später einen Angriff ein, an dessen Ende Alexandru Maxim das Tor mit seinem Flachschuss verfehlte. Das passierte dann leider nach einem tollen Sololauf durch den Frankfurter Strafraum auch Vedad Ibisevic (83.). Der VfB drückte nun und in der offiziellen Schlussminute warf sich der Knipser noch einmal in einen Drehschuss, doch er kam nicht ganz hinter den Ball, weshalb dieser nur am Außennetz landete.
Cacau ersetzte dann Alexandru Maxim (90.) und Sekunden später erarbeitete sich Ibrahima Traoré einen gerechtfertigten Elfmeter – doch es sollte an diesem Sonntag nicht für drei Punkte reichen. Denn Vedad Ibisevic trat an und schoss neben das Tor. Somit endete das sechste Saisonspiel 1:1.