Hannover 96
1:1 | Stindl | (70. Min) |
VfB Stuttgart
0:1 | Gentner | (52. Min) |
Alex Maxim behauptet den Ball.
Ein erkämpfter Punkt
Mutig, kämpferisch stark und offensiv durchaus gefährlich präsentierte sich der VfB an diesem Samstag vor mehr als 40.000 Zuschauern beim Auswärtsspiel gegen Hannover 96. Den Großteil der 90 Minuten sind die Jungs aus Cannstatt auch das spielerisch aktivere Team und gehen folgerichtig in Führung. Nach einer temporeichen und emotionalen Schlussphase, in der der Schiedsrichter noch zwei Spieler des Platzes verweist, prangt am Ende ein 1:1 von der Anzeigentafel.
Huub Stevens änderte seine Startformation im Vergleich zur Vorwoche auf drei Positionen. Carlos Gruezo sowie Adam Hlousek nahmen zunächst auf der Bank Platz. Timo Baumgartl fehlte dagegen krankheitsbedingt. Dafür lief der Kapitän Christian Gentner nach seiner verbüßten Gelbsperre ebenso von Beginn an auf wie Daniel Ginczek und Alexandru Maxim. Der Rumäne stand in den Anfangsminuten auch öfter im Fokus. Nach mehreren kleineren Fouls der Hannoveraner kam der VfB jeweils zu Freistoßgelegenheiten. Doch die Abwehr der Gastgeber wehrte ein ums andere Mal die Hereingaben von Alexandru Maxim ab.
Den ersten Torschuss der Partie hatte unterdessen Hannovers Edgar Prib bereits in der 2. Minute abgegeben. Er stellte mit seinem flachen Abschluss aus 20 Metern Sven Ulreich allerdings vor keine Probleme. Die erste Chance für die Jungs aus Cannstatt hatte nach einer knappen Viertelstunde dann Timo Werner. Der Kopfball des 18-Jährigen flog nach Hereingabe von Christian Gentner allerdings am Tor vorbei. Der VfB war in der Folge die aktivere Mannschaft und kam in der 25. Minute zu ihrer besten Gelegenheit des ersten Spielabschnitts. Christian Gentner zog aus etwa 20 Metern Torentfernung ab, der Ball wurde von Hannovers Christian Schulz noch abgewehrt und ging dadurch noch knapp am rechten Pfosten des Tors der Gastgeber vorbei.
Auf der Gegenseite nutzten die Gastgeber eine Unachtsamkeit des Teams von Huub Stevens für einen schnellen Gegenzug, den Joselu aus halbrechter Position abschloss. Doch Sven Ulreich parierte sicher (35.). Der Spanier hatte bereits in der 21. Minute in einer ähnlichen Situation mit einem Heber versucht, zum Torerfolg zu kommen, setzte seinen Abschluss aber deutlich zu hoch an. Bis zum Halbzeitpfiff erspielten sich dann keine der beiden Mannschaften noch Torgelegenheiten, somit ging es mit dem torlosen Zwischenstand in die Pause.
Christian Gentner: „Was dieser Punkt in der Endabrechnung letztlich wert sein wird, lässt sich so kurz nach dem Spiel nicht sagen. Doch die Art und Weise wie wir hier in Hannover aufgetreten sind war gut. Wir waren aggressiv und haben auch ordentlich nach vorne gespielt. Letztlich müssen wir die Führung über die Zeit bringen.“
Die Stimmen zum Spiel
Eine Energieleistung des VfB Kapitäns
Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der VfB ähnlich wie im ersten Spielabschnitt, angetrieben von den mehr als 2.000 mitgereisten Fans, als das offensivstärkere Team. Fehlte den Spielern mit dem roten Brustring bei zwei Aktionen nach dem Wiederanpfiff noch die Fortune, bejubelten die Jungs aus Cannstatt in der 52. Minute ihren Führungstreffer. Christian Gentner eroberte sich vor dem gegnerischen Strafraum den Ball zurück – einmal, zweimal – kämpfte sich so durch die Hannoveraner Abwehr, stand plötzlich frei vor dem 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler und schoss den Ball zum 1:0 ins Tor. Eine Energieleistung des VfB Kapitäns. Nur kurz darauf hatten die VfB Spieler dann Glück, dass Edgar Pribs Schuss sein Ziel nur knapp verfehlte (54.).
Hannover erhöhte nach dem Rückstand seine Offensivbemühungen und kam durch Miiko Albornoz zu einer weiteren Gelegenheit. Den Schuss des Chilenen lenkte Sven Ulreich gerade noch an die Latte (64.). Doch auch das Team mit dem roten Brustring kam zu weiteren Torchancen. So hob Christian Gentner den Ball aus spitzem Winkel an Ron-Robert Zieler vorbei, Christian Schulz klärte die Situation schließlich für seinen bereits geschlagenen Schlussmann (68.). Mehr Glück hatten die Gastgeber dann im Gegenzug. Lars Stindl traf nach Kopfballvorlage von Joselu aus kurzer Distanz (70.) zum Ausgleich.
In der Schlussphase machten beide Mannschaften noch einmal richtig Tempo. Die VfB Spieler gaben in der Defensive keinen Ball verloren und spielten bis zum Schlusspfiff weiterhin mutig nach vorne. Kurz vor dem Schlusspfiff kochten dann die Emotionen auf beiden Seiten hoch. Nach einem Gerangel zwischen Lars Stindl und Martin Harnik mussten die beiden Spieler den Platz vorzeitig verlassen. Während der Hannoveraner die gelb-rote Karte sah, zeigte der Schiedsrichter Wolfang Stark dem VfB Profi wegen eines Schubsers gegen seinen Kontrahenten die rote Karte. Tore sollten keine mehr fallen und so teilten sich die beiden Teams die Punkte.