VfB Stuttgart
1:0 | Gentner | (15. Min) |
2:1 | Ginczek | (70. Min) |
3:2 | Ginczek | (90.+1. Min) |
SV Werder Bremen
1:1 | Selke | (50. Min) |
2:2 | Vestergaard | (86. Min) |
Christian Gentner jubelt nach dem 1:0.
Ein Sieg des Willens
Der VfB gewinnt zum Abschluss des 28. Spieltags gegen den SV Werder Bremen. Das Team mit dem roten Brustring startet dabei gut in das Duell mit den Norddeutschen, geht zunächst in Führung, lässt sich von zwischenzeitlichen Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen und setzt sich dank einer guten kämpferischen Leistung und guten Nerven trotz Unterzahl mit 3:2 (1:0) durch. Mit dem zweiten Heimsieg in Serie verlassen die Jungs aus Cannstatt zudem den letzten Tabellenplatz.
Huub Stevens setzte gegen Bremen in der Innenverteidigung neben Georg Niedermeier auf Antonio Rüdiger. Der 22-Jährige feierte somit nach seiner Meniskusverletzung, die er sich beim Heimspiel gegen den FC Schalke 04 am 6. Dezember des vergangenen Jahres zugezogen hatte, seine Rückkehr ins Bundesligateam. Bereits am vergangenen Wochenende hatte der Abwehrspieler für den VfB II in der 3. Liga in der Auswärtspartie beim SC Fortuna Köln (1:0) 77. Minuten auf dem Platz gestanden. Dies war auch die einzige personelle Änderung, die der VfB Chefcoach im Vergleich zur Vorwoche vorgenommen hatte. Timo Baumgartl nahm dafür zunächst auf der Bank Platz.
Zunächst mussten Antonio Rüdiger und seine Abwehrkollegen nicht eingreifen. Denn der VfB startete in die Partie mit hohem Einsatz und dem Willen, ein schnelles Tor zu erzielen. Nach einer Flanke von Florian Klein kam Daniel Ginczek in Höhe der Strafraumgrenze zum Kopfball, den er allerdings etwas zu hoch ansetzte (4. Minute). Auf der Gegenseite gab Zlatko Junuzovic mit einem Freistoß aus 25 Metern den ersten Torschuss der Gäste ab. Doch auch der Österreicher auf Bremer Seite zielte zu ungenau (7.).
Daniel Ginczek: „Wir haben ein Riesenspiel gemacht. Auch in Unterzahl und nach dem 2:2 wollten wir unbedingt den Sieg. Das 3:2 war Emotion pur. Am Ende hatten wir das Quäntchen Glück auf unserer Seite. Wir stehen immer noch auf einem Abstiegsplatz und wollen uns daher noch weiter nach oben kämpfen. Daran arbeiten wir weiter zusammen. Jeder Einzelne ist für dieses Unterfangen wichtig.“
Die Stimmen zum Spiel
Führung zur Pause
Perfekt setzte dagegen Christian Gentner seinen Schuss in der 15. Minute an. Der VfB Kapitän zog nach einem Abpraller aus etwa 20 Metern Torentfernung ab und traf ins rechte untere Eck des Bremers Tors zur Führung. Es war das vierte Saisontor des VfB Kapitäns, das den Lärmpegel in der Mercedes-Benz Arena deutlich ansteigen ließ. Und die Jungs aus Cannstatt setzten nach. Bereits mit dem ersten Angriff nach Christian Gentners Tor hätte die Mannschaft von Huub Stevens nachlegen können. Doch gleich mehrere VfB Spieler verpassten es, die jeweiligen Hereingaben zu verwerten (17.). Knapp ging es auch in der 22. Minute zu: Sven Ulreich fing eine gegnerische Flanke ab, schickte mit einem schnellen und weiten Abschlag Daniel Ginczek auf die Reise in Richtung des Bremer Strafraums, von dessen Grenze der VfB Stürmer aus halbrechter Position diagonal an seinem Ziel vorbeischoss.
In der Folge entwickelte sich eine abwechslungsreiche Begegnung mit Torchancen auf beiden Seiten. Beim VfB verpasste Daniel Ginczek eine Hereingabe von Alexandru Maxim nur ganz knapp (31.) und Martin Harnik zirkelte einen Schuss am Winkel vorbei (35.). Die Gäste versuchten durch Janek Sternberg (30.) und ihren Kapitän Clemens Fritz (43.) zum Torerfolg zu kommen, verfehlten das Tor von Sven Ulreich allerdings entscheidend. Mit dem 1:0-Zwischenstand für den VfB wechselten dann beide Teams dann auch die Seiten.
Die VfB Spieler kämpfen - weiter und immer weiter bis zum Schluss
Die Führung der Mannschaft mit dem roten Brustring hatte im zweiten Spielabschnitt dann nur noch fünf Minuten Bestand. Der Gäste-Trainer Viktor Skripnik hatte zu Beginn der zweiten Hälfte Davie Selke ins Spiel gebracht, der prompt per Kopf zum Ausgleich traf (50.). Es dauerte aber nur wenige Minuten bis sich die VfB Spieler von diesem Gegentreffer erholt hatten und sich ihrerseits Chancen auf einen zweiten Treffer erspielten – und zwar zwei richtig große. Erst schoss Martin Harnik aus kurzer Distanz freistehend über das Tor (61.) und auch beim nächsten Angriff war dem Österreicher bei einer Abnahme im Fünfmeterraum der Torerfolg nicht vergönnt (62.).
Der VfB Offensivspieler ließ den Kopf aber nicht hängen, kämpfte, setzte sich voll ein und war schließlich doch noch der Entstehung des zweiten VfB Treffers beteiligt. Der 27-Jährige flankte von der rechten Angriffsseite ins Torzentrum auf Daniel Ginczek, der zum 2:1 einköpfte (70.). Die Schlussminuten musste der VfB dann in Unterzahl absolvieren. Und erneut stand Martin Harnik im Fokus des Geschehens. Nach einem wiederholten Foul zeigte der Schiedsrichter Günter Perl dem Österreicher die zweite gelbe Karte in dieser Partie und somit gelb-rot (84.). Fast hatte das Team von Huub Stevens das 2:1 über die Zeit gerettet. Doch nach einem Eckball in der 87. Minute köpfte Jannik Vestergaard für den SV Werder zum glücklichen Ausgleich ein. Ein Nackenschlag für den VfB so kurz vor dem Spielende.
Doch auch von diesem Rückschlag ließen sich die Spieler mit dem roten Brustring nicht entmutigen. Sie kämpften, spielten weiter nach vorne und wurden dafür belohnt: Daniel Ginczek erzielte nach Vorlage von Serey Dié mit seinem zweiten Treffer des Tages in der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer. Als schließlich der Schlusspfiff ertönte war ohrenbetäubender Jubel des Großteils der 51.300 Zuschauer in der Mercedes-Benz Aren zu hören und die Erleichterung auf Seiten des VfB und seiner Anhänger zu spüren. Durch diese drei Punkte verlässt das Team von Huub Stevens endlich wieder den letzten Tabellenplatz.