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2015, 16. Mai 2015

VfB Stuttgart

1074
1:1 Gentner (27. Min)
2:1 Harnik (35. Min)

Hamburger SV

1110
0:1 Kacar (12. Min)
2:1(2:1)
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Christian Gentner jubelnd nach dem Ausgleich

Ein weiterer Schritt

Der VfB gewinnt in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena gegen den Hamburger SV mit 2:1. Den 0:1-Rückstand aus der Anfangsviertelstunde verwandelt die Mannschaft von Huub Stevens noch vor dem Seitenwechsel in eine Führung und zugleich auch in den späteren Endstand. Der VfB tritt dabei, angetrieben von ihren Fans, leidenschaftlich und kämpferisch auf, erspielt sich eine Vielzahl an guten Torchancen, lässt kaum gegnerische Gelegenheiten zu und macht es am Ende wohl etwas spannender als nötig.

Huub Stevens schickte gegen die Norddeutschen dieselbe Startelf auf den Rasen wie eine Woche zuvor beim 2:0-Heimsieg gegen den 1. FSV Mainz 05. Und die Spieler mit dem roten Brustring hatten in den Anfangsminuten mehr Spielanteile. Dabei wurden sie von ihren Fans, wie bereits in den Wochen zuvor, lautstark nach vorne getrieben. „Alle in Weiß gegen den HSV“ war das Motto der VfB Anhänger zu diesem Spiel. So versammelten sich zahlreiche Fans bereits um 13 Uhr am Cannstatter Bahnhof, um geschlossen zur Mercedes-Benz Arena zu ziehen. Im Stadion gab die Cannstatter Kurve im ersten Spielabschnitt von der ersten Minute den Ton an und ließ den Funken auch auf die anderen Tribünen überspringen.

VfB Profis drehen das Spiel noch vor der Pause

Derweil mühten sich die VfB Spieler zunächst gegen tiefstehende Gäste, sich die erste Torchance zu erspielen, leider anfänglich ohne Erfolg. Die Gäste aus Hamburg erzielten dagegen mit ihrer ersten Gelegenheit die Führung (12. Minute). Gojko Kacar köpfte einen von der rechten Angriffsseite hereingetretenen Freistoß aus elf Metern ins Tor von Sven Ulreich. Doch die Jungs aus Cannstatt brauchten nur wenige Minuten, um diesen Rückstand zu verarbeiten. Den ersten Warnschuss nach dem 0:1 auf das Hamburger Tor gab Daniel Didavi ab, der nach einem Pass aus dem Mittelfeld aus der Torentfernung von 25 Metern direkt abzog. Sein Abschluss war allerdings zu unplatziert und landete so in den Armen von HSV-Schlussmann René Adler (16.).

In den Folgeminuten neutralisierten sich die beiden Teams überwiegend im Mittelfeld. Zudem wurde der Spielfluss durch Fouls auf der einen sowohl als auch auf der anderen Seite immer wieder unterbrochen. Die VfB Profis versuchten dennoch bei jedem Angriff, die Lücke in der dicht gestaffelten Gäste-Abwehr zu finden. Einer dieser Versuche war in der 27. Minute schließlich von Erfolg gekrönt. Daniel Schwaab flankte den Ball von der rechten Seite auf den kurzen Pfosten des gegnerischen Tores, wo Christian Gentner das Spielgerät durch die Beine von René Adler zum Ausgleich ins Netz schoss.

Dieser Treffer war zugleich der Startschuss einer Drangphase der Jungs aus Cannstatt bis zum Halbzeitpfiff. Denn nur zwei Minuten später hätte der VfB Kapitän Christian Gentner beinahe sein zweites Tor erzielt. Seinen Abschluss aus 25 Metern parierte der HSV-Torhüter allerdings glänzend (29.). Die Spieler von Huub Stevens hielten den Druck weiterhin hoch und wurden in der 35. Minute mit einem zweiten Treffer belohnt.

Filip Kostic flankte den Ball per Ecke vor HSV-Tor, wo Martin Harnik am langen Pfosten das 2:1 erzielte. Die Jungs aus Cannstatt drehten zu diesem Zeitpunkt die Partie, in die sie anfangs nur schwerlich hereingefunden hatten. Noch vor der Pause war das dann allerdings erneut Martin Harnik, der fast das 3:1 erzielt hätte. Sein Schuss aus 14 Metern rollte aber am linken Pfosten vorbei (43.).

Christian Gentner: „Wir haben eine gute Leistung gebracht und sind natürlich erleichtert. Wir haben aber nun noch ein direktes Endspiel. Trotzdem sind wir in einer Position, in der wir im Finale alles selbst in der Hand haben. Eine Position, die uns so nicht viele zugetraut haben. Wir wussten, dass wir uns gegen Hamburg nicht viel erlauben dürfen. Vom Rückstand haben wir uns nicht stressen lassen, waren die ganze Partie überlegen und haben auch keine gegnerischen Chancen zugelassen. Nächste Woche geht es zum dritten Mal um alles. Wir werden viel investieren müssen.“
Die Stimmen zum Spiel

Auch in der Schlussphase die besseren Chancen

Mit dem knappen ein-Tore-Vorsprung spielte der VfB dann in der zweiten Hälfte auf die Cannstatter Kurve. Dort landete auch der erste Torabschluss der Mannschaft von Huub Stevens durch Filip Kostic. Der Serbe zog in vierzehn Metern Torentfernung aus halblinker Position ab. Der Schuss flog aber deutlich übers Tor (48.) ins Fangnetz vor der Fankurve. Nach dieser Aktion wehrten die Akteure mit dem roten Brustring Angriffe, der nun etwas offensiver agierenden Gäste ab und setzen ihrerseits immer wieder zu guten Offensivaktionen an.

Eine Reihe davon von folgte von der 60. bis 63. Minute: Erst setze Daniel Didavi einen Freistoß aus etwa 35 Metern nur etwas zu hoch an, kurz darauf scheiterte die Nummer Zehn aus 16 Metern an René Adler, dann wurde Daniel Ginczek bei seinem Schuss aus kurzer Distanz noch entscheidend von Johan Djourou gestört, beim anschließenden Eckball köpfte Timo Baumgartl in die Arme des gegnerischen Schlussmanns und schließlich scheiterte Daniel Didavi aus spitzem Winkel am heranstürmenden René Adler. So blieb es nach diesen drei ereignisreichen Minuten beim 2:1 und somit weiterhin spannend.

Doch der VfB drängte weiter auf die Entscheidung. Letztlich fehlte allerdings die Fortune auf 3:1 zu erhöhen. Filip Kostic schoss beispielsweise in der 73. Minute nur knapp übers Tor. Die HSV-Angriffe machten die Jungs aus Cannstatt derweil bis zu diesem Zeitpunkt erfolgreich zunichte. Und die besseren Chancen hatte, wie die gesamte Spielzeit über, auch in den Schlussminuten der VfB. Erst scheiterte Martin Harnik (81.) und dann Filip Kostic nach einem Konter (83.). Die Entscheidung hatte auch noch der eingewechselte Timo Werner auf dem Fuß (87.). Doch auch der VfB Youngster scheiterte an René Adler. In der Folge bis zum Ende der vierminütige Nachspielzeit sollte nichts mehr passieren. So feierte der VfB einen verdienten Sieg, mit dem er das Tabellenende verlässt und sich auf den Relegationsplatz vorschiebt. Nächste Woche hat die Mannschaft von Huub Stevens beim SC Paderborn 07 dann ihr Endspiel um den Klassenverbleib. Denn das Ziel ist noch nicht erreicht.