VfB Stuttgart
1:1 | Didavi | (30. Min) |
Eintracht Frankfurt
0:1 | Hlousek [ET] | (11. Min) |
1:2 | Castaignos | (42. Min) |
1:3 | Seferovic | (69. Min) |
1:4 | Castaignos | (87. Min) |
Vergebens angelaufen: Daniel Ginczek und der VfB
Wieder keine Punkte
Auch aus dem zweiten Heim- und dritten Bundesligaspiel gibt es für den VfB noch keinen Punkt. Trotz aller Bemühungen fehlt dem VfB die Effizienz, die Gegner Eintracht Frankfurt an diesem sonnigen Samstagnachmittag hat. Zur mangelnden Auswertung aufwändig herausgespielter Chancen kommen sehr unglückliche Gegentreffer und weitere zwanzig Minuten Spiel in Unterzahl, nachdem Torwart Przemyslaw Tyton nach einer Notbremse Rot sieht. Am Ende gewinnen Frankfurter, die die Schwächen der Jungs aus Cannstatt effektiv nutzen, mit 4:1 (2:1).
Ausgangslage
Sowohl der VfB als auch die Frankfurter Eintracht sind von den Ergebnissen her nicht zufriedenstellend in die Bundesligaspielzeit gestartet.
Vor dem Spiel sind null bzw. ein Punkt auf der Habenseite. Vor allem aber der VfB hatte zu wenig Ertrag aus den sehr ansprechenden Leistungen erzielt.
Personal
Cheftrainer Alexander Zoriger hatte kein Geheimnis aus seinen personellen Veränderungen gemacht. Wie angekündigt gab es zwei Wechsel im Vergleich zu den ersten beiden Ligaspielen: Mittelfeldkämpfer Serey Dié rückte nach der überwundenen Muskelverletzung für Lukas Rupp genauso in die Startelf wie auf der Rechtsverteidigerposition Daniel Schwaab für den gelb-rot-gesperrten Florian Klein.
Bei Eintracht Frankfurt tauschte Armin Verh, guter alter Bekannter in Stuttgart und herzlich empfangen, ebenfalls zweimal. Er kannte wieder auf den zum Saisonstart verletzten Marc Stendera zurückgreifen und brachte Timothy Chandler von Beginn an.
Vor dem Spiel gibt es noch einmal lang anhaltenden Applaus zu Ehren des verstorbenen VfB Ehrenpräsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder. Das VfB Team trägt Trauerflor.
Spielverlauf
1. Minute: Eintrachts Rückkehrer Marc Stendera prüft schon im ersten Vorstoß VfB Keeper Przemyslaw Tyton, der den Ball nach dessen Abschluss von der Strafraumgrenze hält.
11. Minute: GEGENTOR: Nachdem die Frankfurter viel zu leicht über deren linke Seite nach vorne kommen, trifft Adam Hlousek nach einer Flanke von Bastian Oczipka im Abwehrversuch unglücklich ins eigene Netz. Tyton kann nicht mehr reagieren. Allerdings steht Haris Seferovic im Zentrum ganz knapp abseits.
15. Minute: Nach einer scharfen Hereingabe von Christian Gentner aus dem linken Halbfeld verpassen gleich mehrere Akteure vor dem Eintracht-Gehäuse nur knapp.
19. Minute: Im Strafraum kreuzt Filip Kostic vor Gegenspieler Timothy Chandler. Für Schiedsrichter Dankert reichte es hier nicht für die Elfmeterentscheidung, nachdem der VfB Offensive stürzt.
25. Minute: Eine weitere gute VfB Torszene haben Gentner und am langen Pfosten Harnik, nachdem Kostic von links flankte und der Kapitän den schwierigen Volley-Abschluss verzieht.
27. Minute: Daniel Ginczek versucht es mit einem Drehschuss aus 15 Metern, aber kein Problem für den Frankfurter Schlussmann.
Statement
Cheftrainer Alexander Zorniger: "Das Ding muss bei mir erst einmal sacken. Es ist unmöglich, dass wir so viele Tore bekommen, und zwar ganz egal mit welchem System oder in welcher Grundordnung. Das muss man eben auch einmal verteidigen und die entscheidenden Zweikämpfe gewinnen."
Zu den Stimmen zum Spiel
30. Minute: AUSGLEICH: Nach Eckball ist eine ganz feine Aktion von Serey Dié wegbereitend. Nach angetäuschtem Schuss und Antritt bringt er von rechts den Ball scharf und flach in die Mitte, wo Daniel Didavi, auch aus abseitsverdächtiger Position, reinrutscht und den Treffer markiert.
34. Minute: Was für eine Chance und ein Knackpunkt des Spiels. Filip Kostic startet unnachahmlich auf der linken Seite durch und spielt Martin Harnik mustergültig an. Doch der Ball springt so unglücklich auf, dass ihn der Stürmer aus kurzer Distanz noch über die Latte befördert.
39. Minute: Auch Ausgleich bei engen Strafraumszenen im Duell Kostic-Chandler. Nun fällt der Eintracht-Spieler vor dem Tor des VfB, aber wieder nachvollziehbar kein Strafstoß.
42. Minute: Wieder GEGENTREFFER, wieder über links. Diesmal startet nach Pass des auffälligen Stendera Haris Seferovic gegen die hoch stehende Abwehrreihe. Luc Castaignos wird bedient, der keine Probleme hat einzunetzen.
Halbzeit: Nach einer von Kontrolle und vielen Unterbrechungen geprägten Anfangsphase und als der VfB gerade drauf und dran war, das Kommando zu übernehmen, gibt es den Dämpfer in Form des unglücklichen Gegentreffers. Der VfB muss sich schütteln und weiter ankämpfen, während sich die Gäste immer besser sortieren. Dennoch schafft der VfB aus vielen guten Möglichkeiten den Ausgleich, bevor ein sauber ausgespielter Gegenzug erneut den Rückstand bringt. Kurz zuvor gelang dem VfB ein ganz ähnlicher Treffer eben nicht.
46. Minute: Gleich drei Wechsel zur Halbzeit: bei Frankfurt sind Abraham und Ignjovski aus Verletzungsgründen für Russ und Chandler im Spiel. Beim VfB ersetzt Timo Werner den glücklosen Martin Harnik.
55. Minute: Nach dem Seitenwechsel kommen die Gäste besser zurück ins Spiel, ehe der VfB das Ruder wieder herumzureißen versucht. Von der Strafraumgrenze schießt Werner sehr gefährlich, aber SGE-Schlussmann Lukas Hradecky ist mit den Fäusten zur Stelle.
64. Minute: Mit viel Engagement stemmt sich der VfB gegen die drohende Niederlage. Nach Didavi-Eckball verpasst Baumgartl mit dem Kopf das Ziel nur knapp.
65. Minute: Aber schon im Gegenzug schießt Aigner zu freistehend nur knapp über das Tor von Tyton.
67. Minute: Ganz bitter. Torhüter Przemyslaw Tyton kommt gegen Luc Castaignos weit aus dem Tor - und zu spät. Getroffen fällt der Frankfurter. Rot wegen Notbremse für Tyton und Elfmeter:
69. Minute: TOR zum 1:3: Haris Seferovic trifft gegen den eingewechselten Debütanten Odisseas Vlachodimos. Daniel Didavi muss für den Schlussmann runter. Der VfB ist zu zehnt und liegt zwei Tore hinten.
85. Minute: Es ist ganz schwer, gegen den Gegner, der nun vor allem zustellt und auf Konter setzt, noch Chancen zu erarbeiten. Lukas Rupp kommt noch für Serey Dié.
87. Minute: GEGENTOR: Luc Castaignos markiert seinen zweiten Treffer und das 1:4. Er verlädt Timo Baumgartl und schießt flach ein.
90. Minute + 2: Spielende. Der VfB verliert das Spiel mit 1:4.
Fazit
Der VfB bekommt zu viele Gegentreffer. Dieser Makel lässt sich mit Aggressivität und Leidenschaft kaum egalisieren. Und wenn auch noch ein großes Bündel schwieriger Umstände mitsamt ausgelassener Chancen und Pech hinzukommen, dann gilt es eine weitere bittere Niederlage hinzunehmen. Es kommt auch beim dritten Bundesligaspiel wieder vieles zusammen, was am Ende dazu führt, dass der VfB weiter ohne Punkt dasteht. Knackpunkt ist sicher neben den Gegentoren auch die Effizienz. Schließlich könnte nur ein Quäntchen zu einem ganz anderen, nämlich dem erhofft guten Ende eines Spiels führen.