Punkteteilung mit der Hertha

Der Spielverlauf:

Der VfB startete am Sonntag verheißungsvoll in das Heimspiel gegen Hertha BSC. Mit zwei kurz aufeinanderfolgenden Kontern ging das Team von Cheftrainer Pellegrino Matarazzo zwischenzeitlich mit 2:0 in Führung. Noch vor dem Pausenpfiff kassierte die Mannschaft mit dem Brustring den Anschluss und musste in der Schlussviertelstunde den Ausgleich hinnehmen.

Die Partie begann derweil zunächst mit einer Chance der Gäste durch Ishak Belfodil in der vierten Minute. Danach übernahm der VfB zusehends das Spielgeschehen. Im eigenen Ballbesitz sahen sich die Jungs aus Cannstatt mit einem defensiv kompakt auftretenden Gegner konfrontiert. In der 15 Minute setzte der VfB indes auf schnelles Umschaltspiel, um zum Torerfolg zu kommen. Omar Marmoush schloss den Konter erfolgreich zum 1:0 ab (siehe Die Tore). Nur wenig später ereignete sich fast die identische Situation, an deren Ende wieder VfB-Profis jubelten. Philipp Förster setzte nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte zum Solo an und erhöhte auf 2:0 (19. Minute). Es war eine zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung des VfB, der mehr Spielanteile hatte, die Partie überwiegend kontrollierte und sich kaltschnäuzig vor dem gegnerischen Tor präsentierte.

Nach etwa einer halben Stunde hatten sich die Herthaner allerdings von diesen beiden Rückschlägen erholt und versuchten, den Anschluss zu erzielen. Den Treffer von Ishak Belfodil in der 33. Minute erkannte der Schiedsrichter Benjamin Brand aufgrund der Abseitsstellung von Vladimir Darida, der in der Schussbahn gestanden hatte, nicht an. Doch in der 40. Minute jubelten die Berliner dann über das Tor von Stevan Jovetic. Mit dem 2:1 aus Sicht des VfB ging es schließlich auch in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der das kämpferische Element überwog. Beide Teams konnten sich nur selten zwingende Chancen erspielten. Auf Seiten des VfB traf Omar Marmoush aus einer Abseitsposition zum vermeintlichen 3:1. Die größten Gelegenheiten in den zweiten 45 Minuten musste aber der VfB-Torhüter Florian Müller entschärfen. Der 24-Jährige parierte in der 56. Minute gegen Myziane Maolida per Fuß und lenkte in der 73. Minute einen Freistoß von Stevan Jovetic über die Latte. Kurz darauf war aber auch der Mann im VfB-Tor machtlos, als Stevan Jovetic den Ball aus kurzer Distanz zum Ausgleich über die Linie schob (76‘). Beim 2:2 sollte es bis zum Schlusspfiff bleiben.  

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Die Tore:

15. Minute: Der VfB erobert den Ball am eigenen Strafraum. Waldemar Anton sieht, dass die Berliner Defensive bis zur Mittellinie aufgerückt ist, schickt mit einem langen Ball Omar Marmoush Richtung gegnerisches Tor. Der Ägypter gewinnt das Laufduell gegen Herthas Dedryck Boyata und schiebt den Ball zum 1:0 ins Tor.

19. Minute: Der Weg zum 2:0 ähnelt stark dem, der bereits vier Minuten vorher zum Tor geführt hatte. Waldemar Anton gewinnt den Ball und passt auf Philipp Förster. Der Mittelfeldspieler startet circa 30 Meter vor dem eigenen Tor ein Solo, das er am gegnerischen Strafraum per Flachschuss zum 2:0 abschließt. Für Philipp Förster ist es das erste Saisontor. Er ist der 13. VfB-Torschütze in dieser Saison.

40. Minute: Die Gäste aus Berlin verkürzen durch einen Schlenzer von Stevan Jovetic aus 16 Metern in halblinker Position kurz vor der Pause auf 1:2. Die VfB-Abwehr stört den 32-Jährigen in Diensten der Hertha nicht entscheidend genug.

76. Minute: Die Berliner greifen über die linke Seite an. Nach einer Flanke legt Ishak Belfodil im Zentrum für Stevan Jovetic ab, der aus kurzer Distanz zum 2:2 trifft.

Die Stimmen:

Pellegrino Matarazzo: „Es nervt mich, dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben. Wir haben in den ersten 30 Minuten ein gutes Spiel gemacht und waren die klar bessere Mannschaft. Doch statt mehr zu machen, haben wir unseren Plan nicht mehr konsequent verfolgt und haben die Laufwege der Gegner vereinzelt nicht mehr aufgenommen. In der zweiten Hälfte war es ein offenes Spiel, dem wir nicht mehr so den Stempel aufdrücken konnten, wie noch in der ersten Hälfte. Schade, dass die Partie 2:2 endet. Wir werden weiter an uns arbeiten.“

Tayfun Korkut: „In diesem Spiel hat man gesehen, was alles während 90 Minuten passieren kann. Wir haben sehr gut angefangen und bekommen dann zwei einfache Gegentore. Dennoch haben wir nicht nachgelassen. Das war das Wichtigste und deshalb gebührt der Mannschaft ein Kompliment. Nach einem 0:2 am Ball zu bleiben und zwar nicht nur kämpferisch, sondern auch fußballerisch nach Lösungen zu suchen, war gut von der Mannschaft und deshalb nehmen wir hier auch einen Punkt mit.“

Philipp Förster: „Nach einer guten halben Stunde mit der Führung waren wir zu passiv, haben nicht mehr richtig umgeschaltet. Wir haben die letzte Konsequenz vermissen lassen. Das darf uns nicht passieren. Am Ende ist die Punkteteilung gerecht.“

Florian Müller: „Wir haben nach unseren beiden Toren aufgehört Fußball zu spielen. Wir waren nach der Führung nicht mehr so aktiv. Es war ähnlich wie in der Vorwoche gegen Mainz. Wir hatten angesprochen, dass wir auch nach einer Führung weiter unser Spiel durchziehen müssen. Das ist uns heute nicht gelungen. Wir haben keinen Druck auf den ballführenden Gegner bekommen. Es ist nervig und bitter, dass wir diese Partie nicht gewinnen.“