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Bundesliga, 14. Mai 2022

Dringeblieben!

Der VfB sichert sich in einem dramatischen Saisonfinale gegen den 1. FC Köln den direkten Klassenverbleib. Wataru Endo erzielt in der Nachspielzeit das erlösende 2:1.

Der Spielverlauf:

Wie schnell sich die Gefühlwelten im Fußball ändern können, erlebten die VfB-Profis am Samstag im Heimspiel gegen den 1. FC Köln innerhalb einer Minute. In der elften Minute trat Sasa Kalajdzic in der mit 58.453 ausverkauften Mercedes-Benz Arena zum Foulelfmeter an. Zuvor hatte Kölns Luca Kiliab Tiago Tomas im Strafraum umgerissen. Sasa Kalajdzic scheiterte aber aus elf Metern an Marvin Schwäbe (11. Minute). Der FC-Torhüter lenkte den Ball über Latte.

Der Enttäuschung über die vergebene Chance folgte nach der anschließenden Ecke der erlösende Jubel. Und wieder stand Sasa Kalajdzic im Mittelpunkt. Der Österreicher köpfte nach der Ecke von Chris Führich aus fünf Metern zum 1:0 ein (12.). Es war der verdiente Führungstreffer für ein VfB-Team, das von der ersten Minute an mit Leidenschaft agierte und sich eine Vielzahl an Chancen erspielte.

Bereits vor der Führung gab Tiago Tomas aus halblinker Position einen gefährlichen Schuss ab, den Marvin Schwäbe erst im Nachfassen festhalten konnte (9.). In den Minuten nach dem Führungstreffer reihten sich die VfB-Abschlüsse im Minutentakt aneinander. Orel Mangala versuchte es aus 18 Metern, Marvin Schwäbe parierte zur Ecke (16.). Konstantinos Mavropanos verfehlte sein Ziel per Kopfball knapp (17.) und kurz darauf probierte es Sasa Kalajdzic nahe des linken Strafraumecks aus der Distanz und zwang Marvin Schwäbe zu einer neuerlichen Parade (20.).

Und das Team aus Cannstatt machte weiter Druck. Wataru Endo hatte innerhalb kürzester Zeit gleich zweimal die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Erst schoss er den Ball nach einer Flanke von Borna Sosa knapp über das Tor (33.), zwei Minuten später setzte er den Abpraller nach einem Schuss von Konstantinos Mavropanos an den Pfosten (35.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte stürmte Tiago Tomas nach einem langen Ball aufs Tor zu, scheiterte aber an Marvin Schwäbe. Nach 45 Minuten blieb es beim verdienten 1:0 für den VfB – lediglich die Chancenverwertung der Mannschaft von Cheftrainer Pellegrino Matarazzo ließ in den ersten 45 Minuten zu wünschen übrig.

Der VfB startete auch in den zweiten Spielabschnitt schwungvoll und hatte die erste Gelegenheit. Sasa Kalajdzic schoss aus halbrechter Position flach am langen Pfosten vorbei (52.). Im Anschluss entwickelte sich eine ausgeglichenere Partie. Der Ausgleich der Gäste fiel dann allerdings etwas überraschend. Florian Kainz flankte, Florian Müller rutschte der Ball durch die Hände und Anthony Modeste nutzte die Situation aus. Der Franzose köpfte zum 1:1 ein (59.).

In der Schlussphase bewies der VfB seine Kämpferqualitäten und investierte noch einmal alles für den Sieg. Omar Marmoush scheiterte in der 83. Minute mit einem strammen Schuss an Marvin Schwäbe, Konstantinos Mavropanos kurz darauf per Kopfball am FC-Torhüter. Die VfB-Profis blieben immer weiter dran und belohnten sich in der Nachspielzeit mit dem Siegtreffer. Wataru Endo köpfte zum 2:1 ein. Anschließend kannte der Jubel in der Mercedes-Benz Arena keine Grenzen mehr, denn parallel drehte der BVB gegen Hertha die Partie. Der VfB erreicht zum Ende einer schwierigen Saison noch sein Saisonziel: Drangeblieben. Dringeblieben!

Die Tore:

12. Minute: Chris Führich bringt direkt im Anschluss an den verschossenen Elfmeter die Ecke von der rechten Seite vors Tor. Sasa Kalajdzic steigt am Fünfer hoch und köpft zum 1:0 ein.

59. Minute: Anthony Modeste köpft zum 1:1 ein, nachdem Florian Müller die Flanke von Florian Kainz nicht abfangen konnte.

90. +2 Minute: Der VfB wirft bis zum Schluss alles nach vorne und jeder VfB-Profi wirft sich in jeden Ball und so köpft Watarau Endo nach einer Ecke von links, die Hiroki Ito verlängert, am langen Pfosten zum 2:1 ein.

Die Stimmen: 

Pellegrino Matarazzo: „Wir hätten zur Pause höher frühen müssen. Dann sind wir nicht so gut aus der Pause gekommen. Der Wille des Teams ist aber zum Vorschein gekommen, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen. Das 2:1 war dann die Belohnung dafür, dass die Jungs immer an sich geglaubt haben und immer drangeblieben sind. Es ist ein schöner Tag für die ganze VfB-Familie. Der Moment des Siegtores kann man nicht in Worte fassen, das waren Emotionen pur. Ich freue mich für Wataru, dass er das Tor macht. Ich freue mich für die gesamte Mannschaft. Wir haben während der Saison immer wieder die Fähigkeit bewiesen, dass wir aufstehen können und haben es heute vollendet.“

Steffen Baumgart: „Wir freuen uns über die Saison, über das heutige Spiel und dessen Ausgang nicht so sehr. Es war eine Partie, die so zu erwarten war. Beide Mannschaften haben ihr Gesicht gezeigt und nach vorne gespielt. Mit der Leistung der ersten Hälfte waren wir nicht zu 100 Prozent zufrieden. Wir haben etwas gehemmt gespielt, etwas langsam gespielt. Andererseits hat es Stuttgart in diesen Situationen auch sehr gut gemacht. In der zweiten Hälfte machen wir, auch mit etwas Glück, den Ausgleich, waren danach aber nah dran am 2:1. Beide Mannschaften haben voll auf Sieg gespielt mit dem besseren Ende für Stuttgart. Gratulation zum Sieg an Stuttgart und natürlich auch zum Klassenverbleib.“

Wataru Endo: „Es ist unglaublich, wie Stadion nach dem zweiten Tor explodiert ist. Ich kann glücklicher nicht sein. Wir haben es gemeinsam geschafft. Die Fans haben uns unglaublich angefeuert und uns noch einmal zurückgebracht.“

Florian Müller: „Es ist ein unglaublicher Tag. Die Fans haben uns heute zum Sieg geschrien. Die Atmosphäre in der Arena war der Wahnsinn. Wir sind überglücklich, dass wir den Klassenverbleib direkt geschafft haben.“


Die Besonderheit:

Der VfB trat im Heimspiel gegen Köln im Sondertrikot 1992 an. Dass das erlösende 2:1 in der 92. Spielminute fiel, passte zum perfekten Tag.

34. Spieltag: VfB - 1. FC Köln