VfB unterliegt Bayer Leverkusen

Der Spielverlauf:

Wie schon gegen Freiburg gerät der VfB schnell mit 0:2 in Rückstand. Bayer Leverkusen zeigt zu Beginn in der mit rund 23.500 Fans fast ausverkauften Mercedes-Benz Arena seine Klasse und nutzt seine Chancen gnadenlos. Doch in der 30. Minute bekommt die von vielen bissigen Zweikämpfen geprägte Partie einen neuen Drive. Leverkusens Robert Andrich kommt im Mittelfeld gegen Tanguy Coulibaly viel zu spät und trifft den jungen Offensivspieler mit gestrecktem Bein auf Kniehöhe. Nachdem Andrich zunächst nur Gelb gesehen hatte, meldet sich der VAR – Platzverweis.

In Überzahl drückt das Team von Pellegrino Matarazzo, angetrieben von den Fans, vehement auf den Anschluss. Leverkusen wird in dieser Phase immer wieder zu Fouls gezwungen. Fast folgerichtig fällt das 1:2 nach einem Freistoß. Cannstatt bebt!

In der zweiten Hälfte gelingt es den Gästen, die wilde Partie wieder zu beruhigen und den VfB vom Tor wegzuhalten. Dabei ist Leverkusen über die schnellen Florian Wirtz und Moussa Diaby das gefährlichere Team. Als der VfB das Risiko zunehmend erhöht, nutzt Bayer dies zu Kontern. Nachdem Diaby noch zweimal im letzten Moment gestoppt werden konnte, macht Wirtz mit dem 1:3 den Deckel drauf. Eine Drangphase gelingt dem VfB trotz allen Engagements nicht mehr. Dennoch wird das Team von der Cannstatter Kurve mit Applaus verabschiedet. Danke, VfB-Fans!

Die nächste Partie bestreitet der VfB Stuttgart am kommenden Sonntag, dem Tag der Bundestagswahl, um 15:30 Uhr beim VfL Bochum.

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Die Tore:

2. Minute: Leverkusen erkämpft in einem sehr robusten Zweikampf den Ball gegen Wataru Endo und schaltet über die linke Seite um. Mitchel Bakkers Flanke findet Robert Andrich – und der Mittelfeldspieler platziert seinen Kopfball unhaltbar hoch ins Eck.

19. Minute: Florian Müllers langer Schlag kommt über die rechte Leverkusener Seite postwendend zurück, Florian Wirtz ist auf Außen frei durch. Seinen Flachpass drückt Patrik Schick über die Linie.

38. Minute: Freistoßflanke von rechts. Bayers Keeper Lukas Hradecky kratzt Dinos Mavropanos‘ Kopfball überragend aus dem Eck, aber Orel Mangala ist da und versenkt den Abpraller flach ins lange Eck.

70. Minute: Der VfB verliert im Mittelkreis den Ball und wird eiskalt ausgekontert. Florian Wirtz lässt sich nicht mehr einholen, behält vor Florian Müller die Nerven und schließt trocken zum 1:3 ab.

Die Stimmen:

Orel Mangala: "Wir müssen daran arbeiten, in den nächsten Spielen von der ersten Minute an voll konzentriert zu sein. Nach dem 1:2 hatte ich das Gefühl, dass wir nochmal rankommen, das Stadion hat uns gepusht. Leider kam die Halbzeit da etwas zu früh für uns. Als wir aus der Kabine kamen, haben wir es nicht mehr konsequent durchgespielt und nicht mehr die gefährlichen Räume gefunden. Das hat gefehlt." 

VfB-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo: "Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, Leverkusen war bis zur Roten Karte die bessere Mannschaft. Nach dem Platzverweis war es ein anderes Spiel. In der zweiten Hälfte ist es uns nicht gelungen, Druck aufzubauen. Leverkusen hat das sehr clever gemacht und keine Torchancen zugelassen. Unterm Strich bin ich nicht zufrieden. Wir hatten keine gute Balance im Aufbau und im Angriff. Da fehlte mir die Schärfe und die Präzision im eigenen Ballbesitz. Ich habe vieles gesehen, was wir besser machen können und wollen." 

VfB-Sportdirektor Sven Mislintat: "Wir dürfen uns diese individuellen Fehler so nicht erlauben. Nach der Roten Karte kommen wir zum 1:2 ran, sind dann eigentlich gut im Spiel, haben viel Druck entfacht. Dann ist aber ganz klar unser Anspruch, in der zweiten Hälfte mindestens das 2:2 zu erzielen und nicht wieder so ein einfaches Tor zu kassieren. Direkt nach der Halbzeitpause haben wir uns rausbringen lassen. Da musst du wachbleiben." 

Leverkusens Trainer Gerardo Seoane: "Es war ein packendes Spiel mit vielen Zweikämpfen. Großes Kompliment an die Mannschaft für das Teamwork, mit dem sie die Stunde in Unterzahl so überstanden hat. Wir konnten viel lernen, kompakt zu stehen, gemeinsam zu verteidigen, was normalerweise nicht unser Spiel ist. Die Offensivspieler sind sehr viel gelaufen, die Defensivspieler haben sehr viele Zweikämpfe gewonnen. Das war der Schlüssel zum Sieg." 

Die Besonderheit:

Hiroki Ito stand erstmals in der Bundesliga in der Startelf. 

Orel Mangala kam nach einem halben Jahr Verletzungspause erstmals wieder von Beginn an zum Einsatz – und erzielte gleich ein Tor. Auch seinen bisher einzigen Treffer in der Bundesliga für den VfB hatte der Belgier in der Vorsaison am 5. Spieltag erzielt. Damals gegen Köln.