VfB sichert Punkt in Unterzahl

Der Spielverlauf: 

Mit nur einer Veränderung im Vergleich zum 1:1 in Mönchengladbach geht es ins Heimspiel gegen Union Berlin. VfB-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo muss den verletzten Omar Marmoush ersetzen, für ihn rückt Hamadi Al Ghaddioui in die Startelf. Das Spiel gegen die Eisernen entwickelt sich von Anfang an wie erwartet: Bissige Zweikämpfe prägen das Bild, beide Mannschaften verteidigen konzentriert und versuchen, nach Ballgewinnen schnell nach vorne zu spielen. Der VfB ist dabei länger in Ballbesitz, das etwas gefährlichere Team ist aber zunächst Union. Bis zur 17. Minute. Dann findet Dinos Mavropanos seinen Kapitän Wataru Endo mit einem langen Schlag im 16er. Endos artistischer Drehschuss ist aber etwas zu hoch angesetzt. 

Nach genau einer halben Stunde bekommen die Gäste, worauf sie gelauert hatten. Ballgewinn im Mittelkreis, schneller Angriff über links und dann steht Unions Toptorschütze Awoniyi genau richtig. 0:1! Der VfB schüttelt den Schock zwar schnell ab und kommt durch Endo per Fernschuss und Kempf per Kopf auch zu Chancen – doch es bleibt beim Rückstand zur Pause. 

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In der zweiten Hälfte hält Union den Versuchen des VfB, Druck aufzubauen, weiter abgezockt Stand. Und der VfB schwächt sich selbst: Atakan Karazor sieht binnen weniger Sekunden zweimal Gelb. Die Jungs mit dem roten Brustring müssen ab der 60. Minute in Unterzahl spielen, während Union Ball und Gegner laufen lassen kann – und genau das tut. Defensiv lässt aber auch der VfB fast nichts zu, so dass es spannend bleibt. Und das Team aus Cannstatt belohnt sich, angetrieben von den Fans, für den unermüdlichen Einsatz! In der Nachspielzeit setzt sich Wahid Faghir im Strafraum durch und trifft abgefälscht zum umjubelten Ausgleich. Damit bleibt der VfB im vierten Spiel in Folge ungeschlagen. 

Die Tore:

31. Minute: Union kontert den VfB eiskalt aus. Rani Khedira trennt Endo im Mittelfeld rustikal vom Ball und setzt mit einem Steilpass Sheraldo Becker ein. Der legt am Strafraum quer zu Taiwo Awoniyi – und der vollstreckt so cool ins lange Eck, wie es ein Stürmer tut, der einen Lauf hat. 

90. Minute (+3): Der VfB rennt noch einmal an. Der eingewechselte Daniel Didavi dribbelt von rechts in den Strafraum, der Ball kommt etwas glücklich zum ebenfalls eingewechselten Wahid Faghir. Der lässt drei Unioner stehen und zieht mit links ab. Die Kugel wird noch abgefälscht. Drin! 

Die Stimmen: 

Daniel Didavi: „Wir hatten uns vorgenommen, unbedingt drei Punkte zu holen. Aber Union ist eine sehr erfahrene, abgebrühte Truppe. Sie haben uns ein bisschen den Schneid abgekauft und sind auch nicht unverdient in Führung gegangen. Nach der gelb-roten Karte haben sie das gut gemacht, aber so ab der 80. Minute sind wir dann nochmal offensiver geworden und zurückgekommen. Wir geben niemals auf und von daher war es für die Moral ein wichtiger Punktgewinn.“

Wahid Faghir: „Es war mein zweiter Bundesligaeinsatz und es war das erwartet schwere Spiel. Von meiner Seite war es sicher nicht mein bestes Spiel, aber ich bin sehr froh, dass ich am Ende noch das Tor gemacht habe. Wir sind sehr froh, dass wir den Punkt geholt haben.“

Union-Trainer Urs Fischer: „Am Schluss müssen wir den Sack zumachen. Das haben wir nicht gemacht und der VfB hat seine Chance genutzt. So brutal kann Fußball manchmal sein. Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit unserer Leistung nach einem sehr schweren Auswärtsspiel in der Conference League.“

VfB-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo: „Es war wie erwartet ein zähes Spiel mit wenigen Torchancen. Die zweite Hälfte stimmt mich dennoch sehr positiv. Das 1:1 war nach Frankfurt das zweite Mal, dass wir diese Saison in Unterzahl noch einen Punkt nach Rückstand holen. Das spricht für die tolle Moral in der Mannschaft. Die Leute, die heute im Stadion waren, haben uns den Rücken gestärkt und Energie gegeben. Deshalb freut es mich, dass wir den Punkt zusammen feiern konnten.“ 

Die Besonderheiten:

In der 70. Minute geht Pellegrino Matarazzo volles Risiko, zieht Endo in die Dreierkette zurück und bringt mit Didavi einen offensiven Mittelfeldspieler. In den letzten zehn Minuten wittert der VfB auch durch diese Umstellung doch noch einmal eine Chance und wird durch eine Co-Produktion der eingewechselten Didavi und Faghir belohnt. Es ist der Premierentreffer des jungen Dänen im VfB-Trikot. Kurios: Schon der vergangenen Saison rettete der VfB gegen die Eisernen nach Rückstand in der Nachspielzeit noch einen Punkt. Vorlagengeber zum 2:2 von Sasa Kalajdzic? Daniel Didavi. 

Das nächste Spiel:

Die nächste Partie bestreitet unser Team schon am Mittwoch um 20:45 Uhr. In der 2. Hauptrunde des DFB-Pokals empfangen wir den 1. FC Köln in der Mercedes-Benz Arena. Tickets in allen Kategorien gibt’s online.