Der Spielverlauf:
Der VfB hatte beim Gastspiel in Berlin von Beginn an mehr Spielanteile. So gehörte der Mannschaft mit dem Brustring auch die erste Torchance. Serhou Guirassy kam aus 17 Metern in zentraler Position zum Schuss. Dieser war aber zu unplatziert, sodass Oliver Christensen im Hertha-Tor den Ball sicher abwehren konnte (7. Minute). Eine weitere gute Gelegenheit für den VfB bot sich nach 20 Minuten, als Serhou Guirassy zum Freistoß aus etwa 22 Metern antrat. Seinen Schuss klärte Herthas Filip Uremovic per Kopf über das Tor.
Mehr Spielanteile, aber kein Ertrag
Die Gastgeber hatten ihre erste Möglichkeit durch Lucas Tousart. Der Franzose schoss aus 18 Metern am linken Pfosten vorbei (12.). Nach 29 Minuten passte dann allerdings für die Berliner alles. Der ehemalige VfBler Marc Oliver Kempf brachte sein Team per Kopfball in Führung (siehe „Die Tore“). Ein Vorsprung, der allerdings nur neun Minuten währen sollte. Dann glich Serhou Guirassy für den VfB aus (38.). Danach hatte der VfB eigentlich alles im Griff, ein Treffer sollte vor der Pause aber noch fallen – zwar für die Gastgeber. Florian Niederlechner brachte die Hertha unmittelbar vor dem Pausenpfiff erneut in Führung (45. +2).
Nach dem Seitenwechsel hatte der VfB weiter deutlich mehr Ballbesitz als die Gastgeber. Das Team von Sebastian Hoeneß tat sich gegen die tiefstehenden Berliner allerdings schwer. So kam der VfB kaum zum Torabschluss.. Eine der besten Gelegenheiten hatte Josha Vagnoman in der 82. Minute, als er sich in den Berliner Strafraum durchkämpfte und aus spitzem Winkel abzog. Oliver Christensen klärte zur Ecke. Kurz darauf verfehlte Wataru Endo aus 20 Metern das Tor knapp (84.). Chris Führichs Schussversuche in der Nachspielzeit wurden ebenfalls abgeblockt. Es blieb bis zum Schlusspfiff beim 1:2 aus Sicht des VfB, der damit einen Rückschlag im Kampf um den Klassenverbleib hinnehmen muss.
Den gesamten Spielverlauf im VfB-Liveticker nachlesen.
Die Tore:
29. Minute: Der VfB wehrt eine zunächst Ecke ab, die Berliner bleiben aber in Ballbesitz, flanken den Ball erneut vors Tor und Marc Oliver Kempf köpft zur Führung der Gastgeber ein.
38. Minute: Borna Sosa flankt von links an den langen Pfosten, wo Josha Vagnoman den Ball annimmt und in die Mitte ablegt. Dort schiebt Serhou Guirassy aus wenigen Metern zum Ausgleich ein.
45. Minute + 2: Hertha bekommt kurz vor dem Pausenpfiff auf der rechten Seite einen Freistoß zugesprochen. Die Hereingabe von Dodi Lukebakio spitzelt Florian Niederlechner mit der Fußspitze über die Linie.
Die Stimmen:
Sebastian Hoeneß, VfB-Cheftrainer: „Wir sind sehr enttäuscht über die Niederlage. Wir haben es heute verpasst, einen wichtigen Schritt zu gehen. Dennoch möchte ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Die Ausgangssituation war anspruchsvoll. Wir hatten am Mittwoch ein intensives Spiel, das gestrige Ergebnis der Schalker spielt eine Rolle und dann mussten wir den einen oder anderen Spieler ersetzen beziehungsweise hatten wir Spieler, die nicht ganz auf der Höhe waren. Mir ist wichtig zu betonen, dass dies keine Ausreden sind. Es sind einfach Situationen, die ein solches Spiel beeinflussen. Und dann muss man in einer solchen Partie einen gewissen Spielverlauf haben. Der war denkbar ungünstig für uns. Wir haben durch Serhou die erste Chance des Spiels. Es wäre wichtig gewesen, in Führung zu gehen. Das ist dann aber Hertha gelungen. Danach hatten wir aber das erhoffte Spiel, hatten mehr Kontrolle und die Positionen, die wir haben wollten. So schaffen wir auch den Ausgleich, mit dem wir in die Pause hätten gehen müssen. Das 1:2 hat es brutal schwer gemacht, da Hertha in der Lage ist, tief und fleißig zu verteidigen. Gegen einen solchen Gegner benötigst man eine gewisse Frische und Klarheit, die wir haben vermissen lassen. Wir haben viel investiert, keine Chancen des Gegners mehr zugelassen, haben aber keine Durchschlagskraft entwickeln können. So steht am Ende ein Ergebnis, das uns wehtut, uns aber nicht umwirft. Wir werden die Partie klar analysieren und gegen Leverkusen frischer und klarer ins Spiel gehen.“
Fabian Bredlow: „Wir haben uns für die Partie viel vorgenommen. Hertha nutzt zwei Standards aus und uns gelingt es trotz deutlich mehr Ballbesitz nicht mehr auszugleichen. Wir waren zwar in der zweiten Hälfte besser im Spiel, aber waren nicht zwingend genug. Daran müssen wir in den kommenden Tagen arbeiten, dass wir vorne mehr Gefährlichkeit ausstrahlen.“
Josha Vagnoman: „Nach der Halbzeitführung hat Berlin sein Tor verteidigt. Für uns war es schwer zu Chancen zu kommen. Wir werden trotz der Niederlage positiv bleiben und bis zum Saisonende für den Klassenverbleib kämpfen.“
Borna Sosa: „Wir haben uns gegen einen Gegner, der mit zehn Mann verteidigt hat, schwergetan. Uns sind im letzten Drittel zu viele Fehler unterlaufen. Wir hätten gegen den tiefstehenden Gegner mehr die Eins-gegen-Eins-Situationen suchen müssen. Wir werden das Spiel analysieren, weiter zusammenhalten und versuchen, mit unseren Fans im Rücken Leverkusen in unserem Stadion zu schlagen.“
Das nächste Spiel:
Am 32. Spieltag empfängt der VfB Bayer 04 Leverkusen in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena. Die Partie steigt am Sonntag, 14. Mai, von 15:30 Uhr.